Erst jetzt war der passende Rahmen, um langjährige und verdiente Kommunalpolitiker aus dem Margetshöchheimer Gemeinderat würdig zu verabschieden. Bürgermeister Waldemar Brohm nutzte die Eröffnung der mainART, um alle zu ehren, die bis April 2020 im Gemeinderat tätig waren und ausgeschieden sind.
Viele Jahre Erfahrung und Kompetenz gingen dem Rat dadurch verloren. "Ich bedanke mich für insgesamt 117 Jahre ehrenamtliches Engagement zum Wohle der Gemeinde", führte Bürgermeister Brohm aus. Viele zukunftsweisende Projekte seien in dieser Zeit beschlossen und vor allem auch durchgeführt worden.
Das Amt eines Gemeinderates sei "absolut nicht vergnügungsgsteuerpflichtig", das hätten die Ausgeschiedenen mehrfach leidvoll erfahren müssen. Obwohl sie immer zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger handeln wollten, wurde das von diesen nicht immer so gesehen. "Ich bedanke mich für eine gute, konstruktive, wertschätzende, gemeinsame Zusammenarbeit, in der sich die Gemeinde dank des Engagements der ausgeschiedenen Gemeinderatsmitglieder und deren Weitsicht gut entwickelt hat", führte der Bürgermeister weiter aus, bevor er zu jeder Person noch ein paar persönliche Worte fand.
Die Entwicklung geprägt
Ein gutes gesellschaftliches Miteinander lebe von Menschen, die mit Tatkraft und Weitblick Verantwortung für das Gemeinwohl übernähmen und so die Entwicklung ihrer Heimatgemeinde entscheidend mitprägen, begann er die Verabschiedung von Werner Stadler, der mit Unterbrechungen insgesamt 39 Jahre im Gemeinderat und seinen Ausschüssen tätig war. Begonnen hatte alles 1972, als der ehemalige Mitarbeiter der Deutschen Telekom erstmals für die SPD in den Gemeinderat gewählt wurde. Danach hat er sich viele Jahre für das Gemeinwohl engagiert und sich auch über die Arbeit im Gemeinderat für die Gemeinde und ihre Bürger engagiert, sei es als Bürgerbusfahrer, Jugendleiter bei der SG06 Margetshöchheim, AWO-Fahrer, Betreuer bei Jugendfahrten nach Frankreich, als SPD-Ortsvorsitzender und als Fraktionsvorsitzender. Dafür erhielt er bereits 2015 die Kommunale Verdienstmedaille in Bronze.
Eigenständig geblieben
Insgesamt 36 Jahre war Peter Etthöfer für die Margetshöchheimer Mitte (MM) Mitglied im Gemeinderat. Dank seines Einsatzes konnte die Trinkwasserversorgung von Margetshöchheim weiterhin eigenständig bleiben und auch bei Umweltschutz engagierte er sich sehr. Zusätzlich war Etthöfer seit 2014 Zweiter Bürgermeister.
Werner Lutz gehörte dem Gremium für die CSU 18 Jahre an und hat in seiner Zeit als Gemeinderat "konstruktiv, kreativ und aktiv zur Weiterentwicklung seiner Heimatgemeinde mitgewirkt", so Brohm. Als Fraktionssprecher hatte er viel Einfluss auf die Entscheidungen im Rat und nutzte diesen zum Wohl der Allgemeinheit.
Zweiuferland-Wein als Präsent
Norbert Tratz gehörte dem Gemeinderat zwölf Jahre an und brachte als Referent für die gemeindliche Seniorenarbeit viele neue Ideen ins Gremium ein. Zusätzlich engagierte er sich in der MM für den Naturschutz und den Erhalt der Streuobstwiesen.
Barbara Bittner (MM) und Angela Marquardt (MM) gehörten dem Gremium eine Legislaturperiode an, arbeiteten aber beide aktiv an der Dorfentwicklung mit.
Für alle gab es neben einer Dankurkunde auch eine der letzten Flaschen des Zweiuferland-Weines, der die Verbundenheit der Gemeinden mit ihrer Umgebung repräsentiert.