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WÜRZBURG
Mainfranken-Messe: Erneut weniger Besucher
Erneut weniger Besucher auf der Mainfrankenmesse       -  Da half auch Stimmungskanone Patrick Lindner nicht: Die Mainrankenmesse hat erneut weniger Besucher angezogen.
Foto: Patty Varasano | Da half auch Stimmungskanone Patrick Lindner nicht: Die Mainrankenmesse hat erneut weniger Besucher angezogen.
Herbert Kriener
Herbert Kriener
 |  aktualisiert: 07.01.2016 15:09 Uhr

Erneut ist die Mainfranken-Messe in Würzburg mit einem Minus im Vergleich zur letzten Schau zu Ende gegangen: Rund 96 000 Besucher kamen nach Angaben der AFAG Messen und Ausstellungen GmbH in diesem Jahr zu Unterfrankens größter Regionalschau. Damit setzt sich der kontinuierliche Abwärtstrend fort seit dem Zenit im Jahr 2005, als noch 130 000 Besucher auf die Mainwiesen strömten.

Dennoch spricht die AFAG in einer Pressemitteilung von „einer zufriedenstellenden Bilanz“. 650 Aussteller hätten für ein vielfältiges Messeangebot sowie für abwechslungsreiche Unterhaltung gesorgt. Das sonnige Wetter und die milden Temperaturen während der Messelaufzeit hätten vor allem den Ausstellern im Freigelände gute Umsätze beschert. Aber auch in den 25 Messehallen sei das Besucherinteresse groß gewesen, bilanzieren AFAG-Geschäftsführer Heiko Könicke und Projektleiter Stephan Dovern.

Der Bereich ENBAU mit den Themen Bauen, Sanieren, Energiesparen und Barrierefreiheit habe hoch in der Besuchergunst gestanden. Die Stadt Würzburg als Träger der Mainfranken-Messe habe auch in diesem Jahr eine herausragende Messepräsentation geboten, ebenso wie die Sonderschauen des Handwerks. Auch die professionell gestaltete Halle des Bezirks Unterfranken mit dem Messestudio des Bayerischen Rundfunks sowie die Präsentation der Region Mainfranken GmbH waren viel besucht, heißt es in der AFAG-Pressemitteilung.

Treue Messebesucher registrierten allerdings, dass der Bezirk Unterfranken nicht mehr mit einer Fülle von Speisen vom heimischen Fisch aufwartete wie in vergangenen Jahren. Schmerzlich vermisst werden seit Jahren auch die Baguette-Bäcker aus der französischen Partnerregion Normandie.

Insgesamt scheint das gastronomische Angebot schmaler geworden zu sein. Ein reines Wirtshaus-Zelt wie die urige „Western-Bar“ fehlte, viele kleine Gastronomie-Inseln luden nicht gerade zum Verweilen ein. Weitere Besuchermagneten wie die liebevoll hergerichteten Länderzelte mit exotischem Ambiente oder der Streichelzoo mit einheimischen Tieren, betreut vom Bauernverband, fehlen.

Auch das kleine Afrikadorf mit Schmuck und Kleidern, einem Angebot, wie man es in Würzburg alljährlich auf dem Afrikafest findet, kann diesen Mangel nicht ausgleichen.

Helmut Fechter aus Wertheim ist seit 1985 mit seinen „Fränkische Spezialitäten“ auf vielen Messen in Mitteleuropa und auch schon lange Zeit auf der Mainfranken-Messe in Würzburg. Er beurteilt die Besucherzahl als gut, „aber die Leute kaufen nichts“. Das habe er auch beim Essen gemerkt, wo die Gäste mehr zu den billigeren Gerichten gegriffen hätten. Von anderen Ausstellern habe er gehört, dass die Umsätze gegenüber der letzten Messe um bis zu 40 Prozent zurückgegangen seien.

Dass diesmal viele Aussteller von früher, darunter auch die Würzburger Hofbräu und die Distelhäuser Brauerei, nicht mehr dabei waren, liegt für Fechter an den überzogenen Gebühren der Messe-Gesellschaft AFAG, die deshalb schon einige Messen wie in Heilbronn oder Rosenheim verloren habe.

Auch der Eintrittspreis sei mit 9,50 Euro viel zu teuer, sagt Fechter und verweist auf den Mannheimer Maimarkt, der doppelt so groß sei und nur 6,50 Euro Eintritt koste. „Nur Absahnen geht nicht“, fasst Fechter seine Kritik an der AFAG zusammen.

Kritik kommt in dieser Richtung auch von anderen Ausstellern. Ein Standbetreiber, der namentlich nicht genannt sein will, beklagt, dass die AFAG für den Strom zur Beleuchtung seines Standes in neun Tagen 252 Euro verlangt habe. In Straubing koste das Gleiche 135 Euro. Bei den Standgebühren soll die AFAG sogar teurer sein als die Hannovermesse.

Doch es gibt auch positive Stimmen: „Die Mainfranken-Messe 2015 war für uns rundum gelungen. Die Organisation war gut und so war auch der Besuch. An den Tagen mit ruhigerem Besuch haben sich teilweise bessere Gespräche ergeben“, erklärt beispielsweise Karsten Eck, Messekoordinator für den Bezirk Unterfranken, laut AFAG-Pressemitteilung.

Die nächste Mainfranken-Messe findet in zwei Jahren, vom 30. September bis 8. Oktober 2017, statt.

Besucherbilanz seit 2005

Ihr Spitzenjahr hatte die Mainfranken-Messe im Jahr 2005. Vor zehn Jahren kamen 130 000 Besucher auf die Talavera. Seitdem geht es kontinuierlich bergab.

2007: 117 000 Besucher

2009: 105 000 Besucher

2011: 102 000 Besucher

2013: 101 000 Besucher

2015: 96 000 Besucher

 
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  • C. B.
    Ich geh nicht mehr hin weil mit der Eintritt einfach zu teuer ist......Vor ein paar Jahren war das noch finanzierbar, jetzt ist es mir einfach zu teuer.
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  • G. S.
    Außer der hohen Verkehrsbelastung, zugeparkte Bürgersteige, Krach und Lärm in der Mainau, ist nichts dabei, was die Messe rechtfertigt. Die Mainwiesen sind durch die vielen Veranstaltunge längst überstrapaziert und für uns Bürger, wegen Auf- und Abbau, wochenlang gesperrt. Die AFAG hat sich mit ihrem altbackenen Messekonzept nicht weiterentwickelt.
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  • R. D.
    - Kein Zugang auf Seiten des Fussballplatzes. Container dort, 5 Mann stehen sich dort die Füße platt um ein paar Aussteller einzulassen. Da hätte man auch einen Eingang machen können
    - Immer weniger Aussteller und immer mehr Schrott. Jedes Produkt in mehreren Hallen mehrfach ausgestellt. Teilweise wie auf einem Basar
    - Viele Firmen aus der Umgebung sind nicht mehr dabei
    - Gastronomisch wird es von mal zu mal weniger (und auch nicht besser)
    - Für uns das letzte mal
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  • K. F.
    Der Artikel spricht mir aus der Seele, ein Höhepunkt früherer Jahre war Angebot an frisch gebackenen, original französischen Baguettes am Stand des Partnerland Frankreich.
    Solche kleinen Highlights machen eine erfolgreiche Messe aus!
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  • P. K.
    Es gibt halt fast nichts auf der Mainfranken-Messe was es im Internet nicht besser gibt. Der Eintrittspreis + Parkticket ist im Vergleich zum Angebot horrend hoch. Ein Bezug zur Region besteht auch nicht, vom Afrika Dorf mal abgesehen. Mein Vorschlag ist die Aufgabe dieser Messe.
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  • B. S.
    vom Afrika-Dorf mal abgesehen". Hm, in der Stunde muss ich in Geografie gefehlt haben.
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  • M. R.
    Das Internet ist regionalisiert.
    Es gibt viele Spezialmessen.
    Und ja die Preise sind im Vergleich zu anderen Messen, ob für Besucher oder Aussteller viel viel zu hoch!!!
    1/3tel weniger wäre gerade angemessen!
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