Die Schalung für den ersten Pfeiler der Neuen Mainbrücke steht, in den nächsten Tagen sollen die Betonarbeiten beginnen. Im Staatlichen Bauamt geht man zwar immer noch davon aus, dass der angestrebte Fertigstellungstermin im Dezember 2018 zu halten ist, dazu müsse das beauftragte Unternehmen das Arbeitspensum aber deutlich erhöhen.
Genau ein Jahr ist es her, dass der Abriss der Brücke begann. Und schon in den ersten Monaten danach wurde deutlich, dass der Wiederaufbau anders verläuft, als im ursprünglichen Bauzeitenplan beabsichtigt. Demnach sollten vor der Jahreswende bereits die beiden Pfeiler fertig sein und möglicherweise sogar die neuen Widerlager.
Stattdessen dauerte es Monate bis das Bohrgerät anrückte, um die ersten Fundamente für die neuen Pfeiler in den Untergrund zu treiben. Befürchtungen, die Fertigstellung der Brücke könnte über Weihnachten 2018 hinaus in Verzug geraten, entkräftete das Staatliche Bauamt damals mit den Aussagen des beauftragten Generalunternehmens Gerdum und Breuer, einem ausgewiesenen Brückenbau-Spezialisten aus dem nordhessischen Bebra.
Demnach sei der Fertigstellungstermin Ende 2018 nicht in Gefahr. Und daran hat sich bis heute nichts geändert, wie der zuständige Abteilungsleiter am Staatlichen Bauamt, Eric Brückner, der Redaktion auf eine schriftliche Anfrage mitteilt: „Nach Aussage der Baufirma kann die Maßnahme wie geplant abgeschlossen werden. Bis dato ist das aus bautechnischer Sicht auch möglich. Die Firma muss jedoch das Arbeitspensum erhöhen.“
Die Verantwortung für die zeitgerechte Bauabwicklung liegt allein beim Generalunternehmer. Eine Handhabe, den Ablauf zu beschleunigen, hat das Staatliche Bauamt nicht. In der Stellungnahme heißt es dazu: „Wir sind in engem Schriftverkehr mit der Baufirma. Da der Fertigstellungstermin aus Sicht der Baufirma nicht gefährdet ist, sind wir aufgrund partnerschaftlicher Zusammenarbeit gehalten, dies zu akzeptieren.
Erst wenn nachweislich ersichtlich wird, dass er die zeitlichen Vereinbarungen nicht halten kann, sind weitere Schritte denkbar.“ Eine Aussage, die eine gewisse Skepsis erahnen lässt. Bestätigen will das die Behörde allerdings nicht.
Allerdings verweist das Staatliche Bauamt auf Erschwernisse bei der Herstellung der Bohrpfähle, die durch die alten Pfeilerfundamente entstanden sind. Zeitliche Auswirkungen auf die Fertigstellung habe dies nach Aussage der Baufirma aber nicht.
Auch die Reihenfolge der Bauarbeiten liegt im Ermessen des Unternehmens. So sollen nach derzeitigem Stand der Südpfeiler in den kommenden beiden Wochen betoniert werden. Anschließend sollen das benachbarte Widerlager gebaut und die restlichen Bordsteinkappen auf der südlichen Brückenauffahrt abgebrochen werden.
Der so genannte Freivorbau beginnt voraussichtlich im August. Bei diesem Verfahren wird der Überbau der Brücke, jeweils von einem Pfeiler ausgehend, gleichzeitig in beide Richtungen erstellt – ähnlich einem Wägebalken. Um die Konstruktion zu stützen, ist dazu ein Hilfspfeiler erforderlich, der später wieder abgebrochen wird. Die Anschlussbrücken zu den Brückenauffahrten werden anschließend mit Hilfe einer Gerüstschalung errichtet.
Die folgenden Anschlussarbeiten beziehen sich hauptsächlich auf die nördliche Brückenauffahrt. Die Kurve im Verlauf der B 13 wird aufgeweitet und entschärft. Zu diesem Zweck war bereits vor zwei Jahren die Stützmauer zur Alten Frickenhäuser Straße versetzt worden. Diese schmale Nebenstrecke muss im nächsten Jahr auch zeitweise den gesamten Verkehr von und nach Frickenhausen aufnehmen.
Für die erste Dezemberwoche 2018 ist die Verkehrsfreigabe für die neue Neue Mainbrücke geplant. Und bis auf Weiteres ändert sich an diesem Termin auch nichts.
Da hätte ich mir deutlich mehr Nachdruck von der Kommunalpolitik aus Ochsenfurt und anderer betroffenen Gemeinden gewünscht. Was sagt eigentlich die CSU Staatssekretärin des Murksmautministers Dobrindt zu solchen Planungen? Hier würde ich mir mal ein deutliches Wort der, sonst an allem nörgelnden CSU wünschen.