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Sommerhausen
Magisch? Sommerhausen hat den ersten Terroir-F-Standort im Landkreis
Premiere: Der Terroir-F-Standort bei Sommerhausen ist der erste im Landkreis Würzburg. Sieben Künstler haben den Ort gestaltet. Jeder in seinem eigenen Stil.
Von unserem Redaktionsmitglied Claudia Schuhmann
 |  aktualisiert: 26.06.2014 17:36 Uhr

Ein Ort wie dieser prägt sich ein. Oben auf der Höhe das Grün der Weinberge, unten das malerische Dorf Sommerhausen an den Ufern des Mains. Und in der Ferne ist die Festung in Würzburg zu sehen. Ein „magischer Ort“, untrennbar verbunden mit der fränkischen Weinbautradition. Um solche Orte noch stärker ins Bewusstsein zu rücken, hat Hermann Kolesch das Konzept „Terroir F“ ersonnen.

Kolesch ist an der bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau tätig. Sein Konzept sieht in bedeutenden fränkischen Weinbaugemeinden den Ausbau solch spezieller Orte vor, um sie für Touristen, aber auch Einheimische, noch attraktiver zu machen. Der Terroir-F-Standort in Sommerhausen ist der erste im Landkreis Würzburg, der fertig wurde. Zwei andere gibt es schon etwas länger: einen in Iphofen und einen in Escherndorf.

In Sommerhausen, bisweilen auch das „fränkische Worpswede“ genannt, lag das Thema auf der Hand: Wein und Kunst sollten im Mittelpunkt stehen. Nach einem Wettbewerb wurden sieben Künstler ausgewählt, die ihre Ideen zum Thema „Winzer“ umsetzen sollten. Schon früher waren Künstler auf die Idee gekommen, die harte Arbeit im Weinberg bildhauerisch darzustellen. Bekannt sind die Figuren Richard Rothers (1890 - 1980), die allerdings einer ganz anderen Epoche entstammen.

Die sieben Künstler, die den magischen Ort am „Siegel“ über Sommerhausen gestalteten, haben nun das Thema neu interpretiert – jeder in seinem eigenen Stil. Zum Einsatz kamen so unterschiedliche Materialien wie Tonerdeschmelzzement, Eisen, Kunstharzlack, Holz oder Stahl. Ganz vorne schaut eine hohe schlanke Gestalt aus Eisen ins Tal hinab. Ein wuchtiger Maschinenmensch symbolisiert das Miteinander von Tradition und moderner Technik. Eine hölzerne Winzerfigur mit Rebschere und Weinglas wurde mit der Kettensäge gearbeitet.

Und auch eine ganz traditionelle Weinprinzessin fehlt nicht. Sie thront auf einem geräumigen Sitz aus Muschelkalk. Neben ihr ist Platz für jeden Besucher, der ihre schöne Aussichtsbank mit ihr teilen möchte. Der Standort ist in den Sommerhäuser Wein-Kultur-Wanderweg integriert. Er kann als Station für Weinführungen genutzt werden, oder einfach als Rast- und Picknickplatz.

Finanziert wurde das 80 000 Euro teure Projekt zur Hälfte durch Fördermittel. 25 000 Euro stellte die Gemeinde Sommerhausen zur Verfügung. Das noch fehlende Geld kam durch Spenden ortsansässiger Vereine, Geldinstitute und Gewerbebetriebe zusammen.

Zur Eröffnung kam auch die bayerische Landtagspräsidentin Barbara Stamm. Sie hofft, die gelungene Gestaltung des Platzes möge den Skeptikern den Wind aus den Segeln nehmen, die ein ähnliches, am Würzburger Stein geplantes Projekt in Form einer Aussichtskanzel ablehnen. Insgesamt 20 derartige Standorte sind geplant, unter anderem auf dem Stollberg oberhalb von Handthal und am Sonnenstuhlturm bei Randersacker.

Zauberhaft: So stellt sich der Künstler Thomas Reuter einen „Weinmagier“ vor. Seine Doppelfigur aus Muschelkalk Kernstein ist zwei Meter groß.
| Zauberhaft: So stellt sich der Künstler Thomas Reuter einen „Weinmagier“ vor. Seine Doppelfigur aus Muschelkalk Kernstein ist zwei Meter groß.
 
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