Dass das Vorlesen und Erzählen von Märchen eine positive Wirkung auf Seniorinnen und Senioren hat, wusste und nutzte man im Juliusspital Seniorenstift schon lange, heißt es in einer Pressemitteilung der Einrichtung. Der regelmäßige Besuch einer Märchenerzählerin oder eines Märchenerzählers war daher schon seit vielen Jahren Teil des Beschäftigungsprogramms des Seniorenstifts. Das nun etablierte Programm "Es war einmal... Märchen und Demenz" von Märchenland – Deutsches Zentrum für Märchenkultur gGmbH wurde auf der Grundlage einer vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BFSFJ) in Auftrag gegebenen vierjährigen Studie entwickelt und erweitert das bisherige Angebot.
Die Seniorinnen und Senioren mit und ohne Demenz erfahren durch das Märchenerzählen eine Stärkung kognitiver Fähigkeiten und eine Verbesserung der psychischen Gesundheit, da sie das Langzeitgedächtnis aktivieren und schöne Erinnerungen hervorrufen, so die Mitteilung weiter. Auch soll dadurch herausforderndes Verhalten reduziert und Depressionen vorgebeugt werden. Dieser positive Effekt kann zu Erleichterungen im Pflegealltag führen und die Betreuerinnen und Betreuer in ihrer täglichen Arbeit entlasten.
Das Programm "Es war einmal... Märchen und Demenz" beinhaltet neben wöchentlichen Erzählungen eines professionellen Demenzerzählers auch eine ausführliche Schulung für das Pflege- und Betreuungspersonal zu Märchenvorleserinnen und –vorlesern. Dafür gibt es neben Märchenbüchern auch ein Memory, Ausmalblätter, seniorengerechte Hörbücher und Märchenfilme, die es ermöglichen eine Märchenstunde mit allen Sinnen zu erleben. Eine projektbegleitende Evaluation und Auswertung rundet laut Mitteilung das Angebot ab und stellt einen wissenschaftlich basierten Qualitätsstandard sicher.