Zum zweiten Mal stand in diesem Jahr der Defizitausgleich von drei Kinderbetreuungseinrichtungen des Ortsvereins der Arbeiterwohlfahrt auf der Tagesordnung des Gemeinderates. Erstattete die Gemeinde der AWO im Januar 2024 für das Jahr 2022 einen Fehlbetrag von 107.000 Euro, so beschloss der Gemeinderat nun in der jüngsten Sitzung 63.291 Euro des im Jahr 2023 entstandenen Defizits der AWO von insgesamt 66.801 Euro zu übernehmen.
Bei der AWO-Kita "Das starke Kinderhaus" belief sich 2023 das Defizit auf 17.037 Euro. Erfreulicherweise konnte das Minus gegenüber 2022, damals in Höhe von 67.267 Euro, auf knapp ein Viertel reduziert werden. Wie in den Betriebsträgervereinbarungen mit den sechs örtlichen Kita-Trägern ab 2025 vorgesehen, übernimmt hiervon die Gemeinde 90 Prozent des Fehlbetrages, also 15.333 Euro.
Kämmerer: Staatliche Zuschüsse wurden nicht angepasst
Beim AWO-Hort in der Vitusschule erhöhte sich das Defizit von 11.690 Euro im Vorjahr auf nunmehr 18.066 Euro. Auch hier übernimmt die Gemeinde 90 Prozent des Fehlbetrages, somit 16.260 Euro. In voller Höhe übernimmt dagegen die Gemeinde bei der AWO-Mittagsbetreuung das für das Schuljahr 2023/2024 entstandene Defizit von 31.698 Euro. In der Vergangenheit tat die Gemeinde dies so schon für die Betriebskostendefizite der Jahre 2021 von 21.000 Euro, 2022 von 20.000 Euro und 2023 von 36.000 Euro.
Nach den Feststellungen der Gemeindekämmerei wurden die staatlichen Zuschüsse für die Mittagsbetreuung zwei Jahrzehnte lang nicht angepasst, jedoch stiegen alle Kosten, vor allem die Löhne und Sozialabgaben. Erst für das vergangene Schuljahr 2023/2024 wurde die Höhe der Zuwendung angehoben für drei Gruppen von 9.969 Euro auf 12.600 Euro. Die Gemeinde Veitshöchheim beteiligt sich in dieser Höhe. Dies ist jedoch laut Bürgermeister Jürgen Götz nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Wichtiger Baustein für die Schulkindbetreuung
Ein Problem sei, dass pro Gruppe mit zwölf Kindern und nicht pro Kind gefördert wird. Wenn eine Einrichtung somit nicht mindestens zwölf Kinder pro Gruppe zusammenbekommt, falle der gesamte Zuschuss für die Gruppe weg. Götz: "Die erhöhten Personalkosten sowie die unzureichende Anpassung der staatlichen Zuschüsse stellen eine finanzielle Belastung dar, die die Leistung der Mittagsbetreuung gefährdet."
Um den Betrieb der Mittagsbetreuung aufrechtzuerhalten und die Qualität der Betreuung für die Schüler sicherzustellen stimmte der Gemeinderat deshalb dem Vorschlag der Verwaltung zu, das Defizit in Höhe von 31.698 Euro wie in den Vorjahren in voller Höhe zu übernehmen. Mit Blick auf die Erfüllung des Rechtsanspruchs auf ganztägige Bildung und Betreuung ab 2026, ist die Mittagsbetreuung nach den Worten des Bürgermeisters ein wichtiger Baustein für die Schulkindbetreuung in Veitshöchheim.