
Literatur und gemeinsames Lesen verbindet Menschen, so auch im (Vor)-Leseprojekt zwischen der Arche gGmbH und dem Matthias-Grünewald Gymnasium (MGG) Würzburg. Im Rahmen eines Projekt-Seminars für 11. Klassen an bayerischen Gymnasien entstand seit September eine Kooperation zwischen Bewohnern und Bewohnerinnen des Wohnpflegeheims der Arche in der Berner Straße und Schülern und Schülerinnen des Matthias-Grünewald-Gymnasiums.
Um Menschen mit komplexer Behinderung Literatur und Geschichten zugänglicher zu machen, hilft das Konzept der Leichten Sprache beim Verstehen von Texten. Seit der UN-Behindertenrechtskonvention ist die Leichte Sprache rechtlicher Gegenstand, um Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung einzufordern.
Literarische Texte werden in Leichte Sprache übersetzt
Leichte Sprache soll Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen über eine geringe Kompetenz im Verstehen und Lesen von Deutscher Sprache verfügen, Barrierefreiheit und Teilhabe an der Gesellschaft sowie in allen Lebenslagen ermöglichen.
Daher werden bei regelmäßigen Treffen von Heimbewohnern und Schülern des MGG literarische Texte zu Themen Freundschaft, Lebenswege und Glück in Leichte Sprache übersetzt. Professionellen Input gibt das Büro für Leichte Sprache der Lebenshilfe Würzburg e.V., einer Fachstelle für Übersetzungen in Leichter Sprache. Zudem besteht ein enger Austausch mit der Technischen Hochschule.
Die Teilnehmenden kamen in der Adventszeit zur zweiten Leserunde in die vorweihnachtlich geschmückte Bibliothek des MGG. Die Atmosphäre war gemütlich und einladend für diese gemeinsame Lesestunde. Insgesamt vier spannende Geschichten in Leichter Sprache wurden im Vorfeld von den Schülerteams vorbereitet.
In einem Art "(Vor)Lese-Karussell" wurden die Geschichten allen Teilnehmen präsentiert und Fragen formuliert. Danach erzählten die Teilnehmenden, wie sie Weihnachten feiern. Diese persönlichen Einblicke waren für alle sehr wertvoll. Finales Ziel des Projekts ist es, die übersetzten Texte in Form einer Herausgeberschrift einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.