Geschenke gehören zu Weihnachten wie der geschmückte Baum. Doch Geschenke kosten häufig Geld. Damit auch Kinder aus bedürftigen Familien und Verhältnissen ein Stück Freude zum Auspacken haben, dafür sorgt "Liebe im Karton".
Dieses Projekt rief Tobias Winkler 2015 ins Leben, es wurden Sach- und Geldspenden gesammelt und verteilt, zuerst innerhalb Deutschlands, ein Jahr später bereits gingen 66 Paletten mit "Love-Boxen" nach Griechenland, in Einrichtungen, Flüchtlingscamps und Romasiedlungen. Für Winkler ist noch heute gut in Erinnerung, "als der erste Lkw nach Griechenland rollte."
Heuer musste der 38-Jährige nicht ganz so weit fahren, heißt es in einer Presseerklärung von Liebe im Karton e.V. und der Würzburger Tafel. Wie schon zweimal zuvor dürfen sich Kinder von Tafelbesuchern in ganz Deutschland über Geschenkkartons mit Spielzeug, Süßigkeiten oder Bekleidung freuen. Damit auch jedes das möglichst Passende bekommt, werden die Kartons für jedes Geschlecht und für vier Altersklassen bis 14 Jahren gepackt – bundesweit von unzähligen ehrenamtlichen Helfern.
5000 "Liebes-Kartons" sind zusammengekommen, "unser Ziel waren mindestens 4200", zieht Winkler eine positive Bilanz. Der Vorsitzende von "Liebe im Karton e.V." hat sich ein großes Netzwerk aufgebaut, bekommt Unterstützung von mittlerweile 160 Ehrenamtlichen in Würzburg, heißt es in der Pressemitteilung. Darunter sind prominente Gesichter wie Oberbürgermeister Christian Schuchardt, der von Anfang an dabei war, und Grünen-Landtagsabgeordente Kerstin Celina.
Zusammen mit Winkler schauten Celina und der OB jüngst bei der Tafel in der Zellerau vorbei und bedankten sich bei den Tafel-Helferinnen und -Helfern für die Verteilung. Zuvor hatten Celina und Schuchardt bei der Verteilung mit angepackt. Denn bis ein Kind seinen "Liebes-Karton" auspacken kann, ist eine Menge Handarbeit und aufwändige Logistik vonnöten.
Zuerst stehen an vielen Sammelpunkten wie zum Beispiel Supermärkten die leeren Kartons für Spendenwillige bereit. Die gefüllten Kartons – "die meisten Spender packen was für Mädchen ein" (Winkler) – werden dann eingesammelt und jeder einzelne von ihnen in einer großen Halle kontrolliert oder umgepackt. Die Adressaten sind per Liste ermittelt, womit gewährleistet ist, dass die Geschenkboxen auch in die richtigen Hände kommen.
Das ist nicht nur bei der Aktion in Würzburg so, sondern auch dann, wenn wie im Vorjahr die Weihnachtspäckchen in Flüchtlingscamps nach Griechenland, Rumänien, Bulgarien, Syrien und in den Libanon und den Irak gingen. "Ich kenne nichts, was besser organisiert ist", sagt Celina laut der Pressemitteilung. Ein Riesenaufwand und -einsatz jedes Jahr, der aber nicht nur den Beschenkten glückliche Momente beschert. "Was gibt es Schöneres als die Freude der Kinder" beschreibt OB Schuchardt, selbst Vater eines zweijährigen Sohnes, seine Motivation zur Mithilfe.
"Liebe im Karton ist ein Angebot für alle, für Spender, Firmen und Helfer" lädt Winkler schon jetzt ein. Denn ist der letzte Karton ausgepackt, denken Winkler und sein Helferteam bereits daran, wer wo wann und wie im nächsten Jahr einen Liebesbeweis aus Würzburg bekommt.
