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WÜRZBURG
Lidl-Baustelle in der Versbacher Straße mal wieder verwaist
Ein Weilchen tat sich was, nun ist die Baustelle wieder verwaist. Der Lidl-Neubau in der Versbacher Straße kommt nicht in die Gänge.
Foto: Obermeier | Ein Weilchen tat sich was, nun ist die Baustelle wieder verwaist. Der Lidl-Neubau in der Versbacher Straße kommt nicht in die Gänge.
Gisela Schmidt
Gisela Schmidt
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:15 Uhr

Fast sechs Jahre ist es her, dass Lidl ein Grundstück in der Versbacher Straße gekauft hat. Den Zuschlag im Bieterverfahren bekam der Discounter, weil sein Gesamtkonzept „Einkaufsmarkt und Wohnbebauung“ die Stadtbau als Verkäufer überzeugt hatte. Heute gibt es dort allerdings weder einen Supermarkt, noch neue Wohnungen.

Unternehmer Gerold Bader hatte 2013 von Lidl den oberen Teil des Areals gekauft, um dort für Studenten und Mitarbeiter der Universität drei Häuser mit 101 Appartements, zwölf Zweizimmerwohnungen, Gemeinschaftsräumen und einer Tiefgarage zu bauen. Wenn es nach Bader ginge, könnten die Immobilien schon fertig sein. Aber der Discounter, der vor ein paar Jahren mit dem Slogan „Lidl – auf dem Weg nach morgen“ warb, erweist sich als schwieriger Vertragspartner.

Säulenartige Stützpfeiler

So war laut Bader zum Beispiel festgelegt, dass der Discounter eine Stützmauer errichtet. Nach langem Hin und Her baute Lidl schließlich in diesem Jahr eine Vielzahl von säulenartigen Stützpfeilern in den Hang. „Das ist etwas anderes, als vertraglich vereinbart war“, sagt Gerold Bader im Gespräch mit der Redaktion. Trotzdem wäre er mit dieser Art der Abstützung einverstanden – wenn „der neue Status notariell beglaubigt“ würde.

Genau das aber geschieht nicht. „Wir laufen Lidl seit einem halben Jahr hinterher“, erzählt Bader. Der Discounter lasse Fristen einfach verstreichen. Und die Baustelle in der Versbacher Straße ist seit der Errichtung der Säulen wieder verwaist.

Ob der Bau der Stützpfeiler, wie ebenfalls vereinbart, von einem Sachverständigen begleitet wurde, der am Ende ein Gutachten erstellen sollte, weiß Bader nicht. „Lidl ist uns gegenüber sehr wortkarg und unkooperativ“, sagt er. Der Discounter werde inzwischen von einer Münchner Anwaltskanzlei vertreten.

Auf Anfrage der Redaktion teilt die Lidl-Presseabteilung knapp mit, dass sich das Unternehmen hinsichtlich der „Stützmauern“ im „Einvernehmen mit der Bader Wohnbau GmbH“ befinde.

Auf ein Datum für die Eröffnung des neuen Marktes will sich Lidl nicht festlegen. Es ist nur zu erfahren, dass der Discounter „rechtzeitig über den Termin der Neueröffnung“ informieren werde. Einzig, dass die Zufahrt zu dem Einkaufsmarkt „über die Versbacher Straße erfolgen“ soll, steht offenbar heute schon fest.

Weiter teilt Lidl auf Anfrage mit, dass man im Rathaus einen Bauantrag eingereicht habe, der sich „derzeit in der regulären Bearbeitung“ befinde. Bis „zu einer finalen Entscheidung“ führe der Discounter „stetige und konstruktive Gespräche mit der Stadt Würzburg“.

Thema im Bauausschuss

Der geplante Lidl-Markt soll Thema im Bauausschuss an diesem Mittwoch sein. Der Discounter hat Planänderungen eingereicht. Ursprünglich waren in dem Gebäude ein Bäcker- und einen Metzgerladen mit rund 150 Quadratmetern Verkaufsfläche vorgesehen. Da Lidl nach Angaben der Stadt niemanden gefunden hat, der diese Läden betreiben will, möchte der Discounter nun seine Verkaufsfläche um diese 150 Quadratmeter erweitern. Der Markt, dessen Dach begrünt werden soll, hätte dann insgesamt 1250 Quadratmeter. Außerdem will Lidl auf dem Gelände in der Versbacher Straße statt der geforderten 19 nur 17 Platanen pflanzen und einen geplanten Sozialraum vergrößern.

Der neue Lidl-Markt soll, wenn er denn fertig ist, die kleine Filiale des Discounters am Steinlein ersetzen. Wer nicht zu den zukünftigen Kunden gehören wird, steht jetzt schon fest. „Mit Lidl werde ich keine Geschäfte mehr machen“, sagt Unternehmer Gerold Bader.

 
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