Auch der letzte Sitzplatz in der Buchhandlung Knodt war besetzt. Das Publikum lauschte Angela Steidele, die aus ihrem Roman "Aufklärung" las, begleitet von Studierenden der Hochschule für Musik. Das teilte das Literaturhaus Würzburg mit. Die Buchhandlung verwandelte sich in einen Konzertsaal und die Arie "Ei, wie schmeckt der Coffee süße" (Rebecca Suta, Sopran - Katharina Lampersperger, Gambe - Erik Konietzko, Cembalo) versetzte die Zuhörer und Zuhörerinnen ins Leipzig des 18. Jahrhunderts. Im Laufe der Veranstaltung waren das Duett "Et in unum" aus der h-Moll-Messe (dieselben mit Kea Niedoba, Alt) und weitere Stücke am Cembalo von Johann Sebastian Bach zu hören, so das Literaturhaus weiter.
Entlang den fiktiven Erinnerungen der Bachtochter Dorothea erzählte und las Angela Steidele von der Zeit der beginnenden Aufklärung. Über 30 Jahre lebten Johann Christoph Gottsched und seine Frau Luise mit Johann Sebastian Bach und seiner zweiten Frau Anna Magdalena gemeinsam in Leipzig. Wie haben sie diese inspirierenden Jahre erlebt, wie mögen sie sich gegenseitig befruchtet haben? Welche Rolle spielten die Frauen in dieser toleranten Zeit vor dem Ausbruch des siebenjährigen Krieges? Das sind Themen, zu denen Steidele forscht.