Wegen Corona musste die Aktion" Max Mohr – Frau ohne Reue – Würzburg liest ein Buch" um ein Jahr verschoben werden. Eine Lesung wurde nun nachgeholt. Bei begrenzter Teilnehmerzahl lasen Frank Stößel und Israel Schwierz im luftigen Höfchen der Rosenbaumschen Laubhütte im Judenhof.
Das Besondere an der diesjährigen Lesung "Kostbarkeiten aus Max Mohrs Werk bei einer Schale Tee" war, dass die beiden ehemaligen Lehrer ihre Gäste zum Lesen mit verteilten Rollen einluden, so die Pressemitteilung von "Würzburg liest ein Buch". Damit diesen das nicht so schwer fiel, kredenzte Stößel ihnen nach den schwermütigen Versen aus "Die sieben Sonette nach durchlesenen Nächten" im Unterstand einen Eistee.
Es folgte die Komödie "Hansen und Jansen oder Die Nordpolflieger "für Kinder ab sechs Jahren und für Erwachsene unter Mitwirkung von Altbürgermeisterin Anita Feuerbach, Bürgermeister Joachim Kipke, den Vorständen von "Würzburg liest ein Buch", Elisabeth Stein-Salomon und Daniel Osthoff, und anderen Freiwilligen. Den Lesenden und den Zuhörern gefiel das offensichtlich so gut, dass sie auch die Verse "Die sieben Sonette des neuen Noah" abwechselnd lasen, nachdem Stößel zur Einleitung Max Mohrs "Bekenntnis zu den Sonetten" vorgetragen hatte.
Brief an Mohr verfasst
All das klappte ohne vorige Generalprobe so gut, dass Elisabeth Stein-Salomon meinte: „Max Mohr hätte sich darüber so sehr gefreut, dass er sogleich sein Akkordeon hervorgeholt hätte, um uns fröhlich darauf zu begleiten.“ Größer hätte das Lob für alle gar nicht sein können, was die Gäste auch veranlasste, noch den beiden Zugaben Stößels zu lauschen, darunter Max Mohrs Gedicht "Mondvogel". Zum Ausklang der lebendigen Lesung las Stößel seinen für die Lesung verfassten Brief an Max Mohr – "Mein lieber konfessionsloser Freund".
Israel Schwierz, Vorsitzender der Jüdischen Reformgemeinde Bamberg, und Frank Stößel, Ehrenmitglied der Humanistischen Vereinigung, ernteten von ihren dankbaren Gästen kräftigen Applaus. Dies ermutigte die beiden Lehrer darin, diese LiteraTeeLesung entweder in der Alten Synagoge Arnstein oder in der Synagoge Laudenbach oder im Refektorium des ehemaligen Klosters Unterzell wiederholen zu wollen, wenn die Pandemie-Umstände es zulassen.