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Bergtheim
Leserforum: Wasserhalter Gehölze und Hecken in die Bergtheimer Mulde
Bearbeitet von Peter Kallenbach
 |  aktualisiert: 05.11.2021 02:41 Uhr

Zum Artikel "Pfingstrosen für Abu Dhabi aus Bergtheim" vom 29. Oktober erreichte die Redaktion folgender Leserbrief:

Pfingstrosen in Bergtheim für Abu Dhabi anzubauen, ist so sinnvoll, wie brasilianische Ananas in Alaska oder fränkische Zwetschgen in der Sahara zu pflanzen. Ob solchen Unsinns lässt FJS mit dem rechten Zeigefinger am Kopf recht schön aus dem Jenseits grüßen.

SPD-Fraktionschef Wolfshörndl denkt in diesem Fall wohl ähnlich, aber diesseitiger und realistischer. Er fragt zu Recht nach dem Sinn eines schildbürgerähnlichen Projektes, welches Wasser vom Main hoch in die Bergtheimer Mulde und am liebsten noch in die AKW-Türme pumpen möchte, um "den wasserintensivsten Anbau in einer der regenärmsten Regionen des Landes (Deutschland) zu haben."

Denkt man dieses Szenario zu Ende, wird einem klar, dass man in dieser knochentrockenen, ungeschützten, heißen Mulde ohne Konversion im landwirtschaftlichen Denken und Handeln nicht mehr weiter kommt, sondern die bekannten Probleme um die Wasserknappheit verschärft. Um Wasser, wenn es in der Bergtheimer Mulde denn vom Himmel kommt, besser halten zu können, braucht man Gehölze und Hecken als Trittsteine, schachbrettartig angelegt wie im Wald, auch in Feld und Flur. Solche grünen Inseln bilden in Einheit mit den Böden die idealen Wasserhalter und schützen vor Erosion bei noch häufiger vorkommenden Starkregen und Stürmen.

So rhythmisiert sah übrigens die "Fränkische Heckenlandschaft" vor den großen Flurbereinigungen aus, und es war, verbunden mit Dreifelderwirtschaft und Mittelwald, auch gut so. Anstatt Gemüse in der Bergtheimer Mulde immer mehr und immer teurer für die Natur, die Erzeuger und die Verbraucher anzubauen, wird man mehr erreichen, wenn man weniger Gemüse zu  hochwertigeren Nahrungsmitteln bei fairen Preisen kultiviert. Um diese Ziele zu erreichen, ist eine intensivere Kooperation zwischen Landwirtschaft und Forsten vor Ort anzustreben als bisher. Die Kreisräte Kuhl und Wolfshörndl haben den Finger in die Wunde "Bergtheimer Mulde" gelegt, und dafür ist ihnen nur zu danken.

Frank Stößel
97299 Zell am Main

 
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  • M. P.
    Vollkommen richtig, wird leider nichts werden, jede Hecke, jedes Bäumla, jeder Weidenbusch wird umgefahren, umgehäckselt, rausgerissen, weil der Platz für die große Bulldog gebraucht wird, es kann keiner vom Gas runter, keiner einen weiteren Bogen fahren, und von meinem Acker gibts auch nix dafür!! Traurig aber leider wahr.
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