Zum Artikel "Hat der Waschbär ein neues Zuhause?" in der Ausgabe -Post vom 21. Mai:
Als direkt betroffener Landwirt einer Biberansiedelung bin ich schon enttäuscht über das fehlende Naturverständnis unserer Kreisräte und Kreislandwirte. Da wird behauptet, der Biber verursacht große Schäden, bei mir jedenfalls nicht. Freilich läuft ab und zu mal aufgestautes Wasser in meine angrenzende Wiese, das sich aber durch eine eingebaute Drainage gut regulieren lässt. Kreisrat Wild beklagt das in Oberpleichfeld an der Pleichach kein Baum mehr steht. Fakt ist, dass diese Pappeln in einer Sturmnacht vor acht Jahren umfielen. Biokreisrat Stolzenberger jammert über einen abgesetzten Wirtschaftsweg. Was ist mit den Schäden, die 30 Tonnen Güllefässer verursachen?
Viele Menschen aus dem Dorf freuen sich jedenfalls über den fleißigen Biber, gerade in Coronazeiten ist sein Bauwerk ein beliebtes Ausflugsziel. Und sollte ein Acker mal nur eingeschränkt nutzbar sein, gibt's dafür die Entschädigung vom LRA.
Im Übrigen gibt es Bürgermeister, die durch überzogene Abholzung an den Bächen mehr Schaden angerichtet haben als dieser Nager.
Insgesamt wäre mehr Verständnis von allen Seiten gerade in Zeiten von Klimawandel für die Natur angebracht, auch von Landwirten, die von sich behaupten, sie wären die wahren Naturschützer.
Bernhard Ringelmann
97262 Sulzwiesen