Zum Artikel "Nachgefragt: Verkehrsregelung am Sanderheinrichsleitenweg" erreichte die Redaktion folgender Leserbrief.
Die ehedem verkehrsberuhigte Ebertsklinge hat sich durch Raser, Drängler und Angstfahrer zur Ärgerklinge entwickelt.
Eine Fahrbahnmarkierung für Rechtsabbieger vor der Einfahrt in die Schellingstraße, wie sie der Leser fordert, scheitert am fehlenden Platz für eine zweite Fahrbahn. Die Unart, dann den Gehsteig zu befahren, wurde durch ein Geländer vereitelt. Im übrigen suchen die meisten Rechtsabbieger an dieser Stelle nur wegen der zu kurzen Grün-Phase eine andere Zufahrt zur B 19, beispielsweise über die Edelstraße.
Die täglich mehrmalige Staubildung an der Ebertsklinge bergauf und bergab hat mehrere Ursachen:
1. Die Schilder und Zusatzzeichen mit abknickender Vorfahrt im unteren Bereich von Ebertsklinge und Schellingstraße werden kaum befolgt, wenn ja dann meist falsch. Polizei, Busfahrer Linie 16 und andere öffentliche Fahrzeuge nicht ausgeschlossen. Dabei ist die Regel so einfach: Wenn du dem Verlauf einer abknickenden Vorfahrtstraße folgst, lenkst du und blinkst also auch. Wenn du die Vorfahrtstraße verlässt, blinkst du nicht ! Blinkt der Abbieger regelwidrig nicht und ist der Erste in der Reihe der von oben kommenden Fahrzeug ein Angsthase, wartet er ab, zwangsweise der Zweite, der Dritte usw. bis zur endlosen, sich stets erneuernden Schlange. Wer sich aber ohne Blinkzeichen des Linksabbiegers mutig in die Vorfahrtstraße wagt, riskiert einen Zusammenstoß und wird mitschuldig, soweit es nicht beim Stinkefinger des auch ohne Blinkzeichen Vorfahrtberechtigten bleibt.
2. Die Ebertsklinge ist mit zu engen Kurven, mit zu vielen Parkbuchten mit Kleinwagenabmessungen, mit zu kurzen oder zugebauten Grundstücksausfahrten etc. als flotte Durchgangsstraße nicht gedacht. Pkw-Fahrer, die die Breite ihrer Fahrzeuge überschätzen, insbesondere SUV-Fahrer, halten bei Gegenverkehr vor diesen „Hindernissen“ und warten, warten, warten. Dies ermutigt weiter entfernte Entgegenkommende, ihre Geschwindigkeit zu beschleunigen, sodass das Warten und die sich bildende Schlange kein Ende nimmt. Die braven Fahrer tragen zur „Verkehrsberuhigung“, zum Ärger der Zwangswarter, zur Lärmkulisse und zum erhöhten Ausstoß von CO2 bei.
3. Die große Zahl von täglichen Lkw, Bussen und Kolonnenfahrzeugen (Paketpost) vermittelt den Eindruck, dass sich die Ebertsklinge zur einzigen Verbindungsstraße zwischen Hubland/Gerbrunn und dem Mittleren Ring gewandelt hat und eine Industriestraße geworden ist.
Eine Verkehrsaufsicht hätte hier den ganzen Tag zu tun.
Hellmut Wisshofer,
97074 Würzburg