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Würzburg
Leserforum: TÜV für Objekte von privaten Immobilienunternehmen
Bearbeitet von Franziska Schmitt
 |  aktualisiert: 11.12.2021 02:25 Uhr

Zum Artikel "Die Stadtbau will günstige Mieten sichern" vom 6. Dezember erreichte die Redaktion folgende Leserzuschrift:

Der Artikel über den Kauf von Würzburger Wohnbau von der privaten Dawonia zeigt sehr schön, dass in Sachen Wohnungen etwas falsch läuft in Deutschland. Sicher, das Beheben des Mangels an bezahlbarem Wohnraum ist zu komplex für simple Rezepte, trotzdem gibt es auch einfache Zusammenhänge für den entstandenen Renovierungsstau bei privaten Immobilienunternehmen.

Der Sinn ihrer Existenz ist Gewinn zu maximieren, dies ist im Grundsatz nicht verwerflich, denn so funktioniert die Privatwirtschaft nun mal. Aber Wohnen ist eben nicht ein Markt wie viele andere auch – es ist ein Grundbedürfnis wie Essen und Trinken. Eleganter als Herr Sartoris hätte man die Motivation der Verkäufer nicht ausdrücken können: "das Wohnungsportfolio optimieren". Genau so muss man es machen: Wohnungen/ Haus minimal in Ordnung halten, sprich "verlottern" lassen, den Renovierungsstau in Kauf nehmen und dann zum richtigen Zeitpunkt hochpreisig im überhitzten Markt verkaufen.

Dies ist keine Kritik am Kauf durch die Würzburger Wohnungsbau – im Gegenteil deren Kauf ist begrüßenswert. Die darf und muss jetzt nur mit viel Geld den Renovierungsstau der Vorbesitzer über Jahre abbauen.

Wann endlich wacht die Politik auf und belegt private Immobilen-Unternehmen mit Auflagen, um Wohnungen fortlaufend instandzuhalten? So vieles ist in unserem Staat geregelt, aber etwas Essentielles, wie das Wohnen, erscheint hinsichtlich Instandhaltungsvorgaben ungeregelt. Wie wäre es mit einer Art TÜV für Wohnungen/Häuser, die im Besitz von privaten Immobilien-Unternehmen sind? Wenn etwa Fenster, Elektrik, Dämmung oder das Dach nicht auf ein Mindestmaß der Technik in Stand gehalten werden, dann gibt es keine Zulassung für die weitere Vermietung zur vertraglich vereinbarten Miete (mit defekten Bremsen darf schließlich auch  niemand mehr auf die Straße). Damit ergäbe sich zum Beispiel automatisch eine Mietminderung.

Nur über solchen Druck kann man private Immobilien-Unternehmen zwingen, selbst etwas für die Instandhaltung zu tun und nicht nur ihr Portfolio zum optimalen Zeitpunkt betriebswirtschaftlich zu optimieren.

Christian Bräutigam
97078 Würzburg

 
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