Zu den Themen Würzburger Einzelhandel und "CSU kämpfen für Erhalt von Parkplätzen am Dom" vom 19. Januar hat uns folgender Leserbrief erreicht:
Leider ist die ganze Debatte über die Neugestaltung des Paradeplatzes sehr emotional aufgeladen worden und wie Redakteurin Manuela Göbel schön zusammengefasst hat, erschwert das eine sachliche Diskussion über die Zukunft unserer Stadt. Eigentlich geht es ja nicht nur um den einen Platz, sondern darum, wie in Zukunft öffentliche Flächen in der Stadt aufgeteilt und genutzt werden.
Die Klimaerwärmung ist in der Stadt Würzburg schon deutlich bemerkbar und die hohe Flächenversiegelung der Innenstadt bewirkt eine Erwärmung von über 5 Grad gegenüber dem Umland (siehe Studie Uni Würzburg). Man muss dafür nur mal im Sommer vom Marktplatz ins Steinbachtal laufen, um das am eigenen Leib zu spüren. Mit der immer größeren Trockenheit im Sommer wird dies eine große Herausforderung für die Stadt in den nächsten Jahren und Jahrzehnten. Die Hitze, Tropennächte über 20 Grad und das Ausbleiben von Niederschlägen können auch starke gesundheitliche Auswirkungen haben.
Der Erfolg der Fußgängerzone Eichhornstraße sollte auch mehr beachtet werden. Und bevor der Untergang des Einzelhandels bei Wegfall einiger Parkplätze beschworen wird, sollte diese Sachlage erstmal mit einer Studie qualitativ und quantitativ untersucht werden.
Gleichzeitig hat die Umwidmung der 130 Parkplätze auch wenig Auswirkung, wenn bald das neue Quellenbachparkhaus am Bahnhof mit 1000 Stellplätzen gebaut ist. Dann stehen in der Würzburger Innenstadt rund 8000 Parkplätze zur Verfügung. Diese Größenverhältnisse lassen hoffentlich eine bessere Einordnung der Relevanz der Parkplätze hinter dem Dom zu!
Deswegen sollte jetzt bitte nicht über einige wenige Parkplätze gestritten werden, sondern die Weichen für eine zukunftsorientierte und resiliente Gestaltung der Stadt und ihrer Flächen gestellt werden. Schließlich sprechen sich viele Menschen für mehr Begrünung und Aufenthaltsqualität aus!
Daniel Lenhart
97080 Würzburg