Zum Artikel "Ein anderes Bild der Stadt" vom 3. September erreichte die Redaktion folgende Leserzuschrift.
Dieser Artikel ist hoch interessant. Die angegebenen Zahlen (Statistik) machen mich hellhörig. Zur Zeit sind in Würzburg rund 130 000 Einwohner gemeldet. Dies auf einer Gesamtfläche von rund 87 Quadratkilometern.
Der so genannte Speckgürtel umfasst sieben Gemeinden: 1. Höchberg, 2. Veitshöchheim, 3. Gerbrunn, 4. Rottendorf, 5. Estenfeld, 6. Zell am Main und 7. Margetshöchheim; mit zusammen rund 45 000 Einwohnern auf einer Fläche von etwa 72 Quadratkilometern.
Die Straßen in diesen Stadtrandgemeinden sind bestens, überdurchschnittlich gut angelegt mit entsprechenden Grünanlagen. Nicht zuletzt wegen des Einkommenssteueranteils, den die Gemeinden jeweils zur Verfügung haben. Hiermit lässt sich sehr gut haushalten.
Würzburg hat werktags 76 260 Pendler . Die vorhandenen Straßen und Parkplätze sind deshalb sehr stark überlastet. Die Erhaltung dieser Straßen trifft allein die Würzburger Steuerzahler. Da ja die Steuern der Pendler der Stadt nicht zugute kommen.
Hinzu kommen noch die rund 35 000 Studenten, die fast ausschließlich in Würzburg wohnen, aber vielfach nicht zur Einwohnerzahl der Stadt zählen, weil der überwiegende Teil hier nur mit einer Zweitwohnung gemeldet ist.
Wenige Würzburger pendeln zwecks Arbeit aus Würzburg. Die Gesamteinwohnerzahl beträgt dann am Tag überschlagen bis zu 220 000 Personen.
Die Lohn- und Gewerbesteuer sollte dahin fließen, wo diese Personen arbeiten und tagsüber leben. Das Steuersystem müsste dahingehend geändert werden.
Die andere Option wäre (sicher ein Reizthema), es muss dringend eine neue, meines Erachtens seit langem überfällige Gemeindegebietsreform vorgenommen werden - die Stadtrand-Gemeinden betreffend. Damit das Geld auch dorthin fließt, wo es hingehört und dort dringend gebraucht wird.
Klaus Mergenthaler,
97076 Würzburg