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Würzburg
Leserforum: Leute mit schmalem Geldbeutel werden ausgebremst
Bearbeitet von Lisa Marie Waschbusch
 |  aktualisiert: 16.09.2020 02:10 Uhr

Zum Artikel "Neuerungen in Schwimmbädern" vom 5. September erreichte die Redaktion folgender Leserbrief.

Für Bürger ist es zur Zeit nicht möglich, einfach mal zum Schwimmen zu gehen, da von der Würzburger-Bäder-Gesellschaft eine Rund-um-Digitalisierung vorausgesetzt wird – einschließlich Online-Banking, da angeblich eine Vorauszahlung erfolgen soll. So wird automatisch derjenige mit einem schmäleren Geldbeutel beziehungsweise Rente ausgebremst, der gesündesten Sportart Schwimmen nachzugehen. Viele können sich nicht mal einfach fünf Euro für 1,5 Stunden nur zum Schwimmen leisten. Beim Online-Banking automatisch meine Bankdaten an die Würzburger Bädergesellschaft zu geben, ist erst einmal mit dem Datenschutz in Einklang zu bringen.

Das Sandermare wird jetzt nur noch für Schulschwimmen, Vereinsschwimmen und Kurse wie Kinderschwimmen oder Aquaschwimmen angeboten. Das Sandermare war für viele Bürger der Stadt und Umgebung die Heimat, da sie dort schon in den 1950er-/1960er-Jahren schwimmen gelernt haben und man kannte sich. Nun wurde diesem Klientel und auch den Studenten und Studentinnen bei Semesterbeginn diese Möglichkeiten rigoros genommen. Das Sandermare war kostengünstig mit einem Preis von 2,40 Euro für 1,5 Stunden Schwimmen und somit für jeden Geldbeutel erschwinglich. Auch das Frühschwimmen von 6 bis 8 Uhr wurde gerne angenommen.

Fragwürdig bleibt auch, dass nur die oben genannten Gruppen und Vereine Vorrang haben, die meistens mit mehr als 20 bis 30 Personen auf einmal in das Sandermare drängen und somit die Hygiene-Maßnahmen beziehungsweise Abstandsregeln kaum eingehalten werden können. Auch beim Babyschwimmen bleibt hier ein großes Fragezeichen!

Zu hinterfragen ist auch, was mit dem Schwimmbad "Wolffskeel-Schule" in der Lindleinsmühle ist. Das wird jetzt auch bald fertig gestellt sein – für mehrere Millionen Euro, so dass hier auch Schulschwimmen und Vereinsschwimmen stattfinden kann.

Man kann verstehen, dass die jetzige Zeit besondere Maßnahmen auch in der Bäderlandschaft erfordert, aber diese sollten nicht allein auf dem Rücken von Bürgerinnen und Bürgern ausgetragen werden, die nur 1,5 Stunden mal kostengünstig schwimmen möchten und keine teure Saunalandschaften brauchen.

Margarete Vey
97078 Würzburg

 
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  • K. S.
    Da kann ich Ihnen Recht geben. Diese Maßnahmen in den Würzburger Bädern sind sehr fragwürdig. Wir fahren aus diesem Grund nach Höchberg ins Mainlandbad. Hier kann man ohne Voranmeldung zum schwimmen gehen. Hier funktioniert das was Würzburg nicht auf die Reihe bekommt.
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