Was für eine Mogelpackung ist die "Komfortkarte" der WVV! Die Nutzer werden zu gläsernen Kunden, denn um die Karte für das um zehn Prozent verbilligte Parken zu erhalten, muss zunächst der Personalausweis vorgelegt und eine Mailadresse angegeben werden. Die Bankdaten gehen ebenfalls an die WVV. Und nach jedem Parkvorgang erhält der Kunde eine E-Mail - es wird exakt dokumentiert, wer wann und wo parkt.
Gerade älteren Menschen, deren Leben sich noch weitgehend analog abspielt, die aber auf regelmäßiges Parken in der Innenstadt angewiesen sind, wird der Zugang zu ermäßigten Gebühren systematisch verwehrt. Eine Rückkehr zum alten System der frei erwerb- und übertragbaren Guthabenkarten, die noch dazu am Automaten aufladbar waren, wäre ein Akt der Kundenfreundlichkeit. Die scheint der WVV aber ebenso herzlich egal zu sein wie ein Verzicht auf unfreiwillige Datenerfassung.
Karen Braun
97076 Würzburg