Zum Artikel "Solarpark oder Gewerbegebiet" vom 26. Mai erreichte uns folgender Leserbrief:
Iin unserer unmittelbaren Umgebung sehen wir im Moment drei Beispiele, wie effektiver Klimaschutz allgemein zwar befürwortet wird, der Enthusiasmus aber schnell vorbei ist, wenn eigene, meist finanzielle Interessen berührt werden.
So hat der Gemeinderat von Kist zwar seine allgemeine Befürwortung von Klimaschutzmaßnahmen ausgedrückt. Als er aber zwei großflächige Solaranlagen genehmigen sollte, schnell Gründe gefunden, dass diese nicht gerade in Kist gebaut werden sollten.
Das gleiche Prozedere scheint im Gemeinderat von Kleinrinderfeld vor sich zu gehen, wo man sich mit der Genehmigung einer großflächigen Solaranlage sehr schwer zu tun scheint. Man wolle „keinen Präzedenzfall schaffen“ und man wolle nicht, dass rund um Kleinrinderfeld Solarparks entstehen könnten. So groß scheint diese Gefahr ja wohl nicht zu sein, wenn es bei dem vorliegenden Antrag erst einmal um einen Präzedenzfall geht.
Auch die bayerischen Staatsforsten zeigen in der Umgebung Würzburgs seit längerer Zeit, dass Holzeinschlag und finanzieller Gewinn viel wichtiger sind als Klimaschutz. Von einem Umbau des Staatswaldes zum Klimawald konnte seit der Forstreform im Jahre 2005 jedenfalls nicht die Rede sein. Die reale bayerische Forstpolitik sieht anders aus, was der Bund Naturschutz zurecht bemängelt. Dabei geht die bayerische Forstverwaltung, wie praktisch alle Experten, seit längerer Zeit davon aus, dass die Durchschnittstemperatur in unserer Umgebung zwischen vier und sechs Grad steigen wird!
Walter Feineis, 97204 Höchberg