Zum Artikel "Trockene Pleichach: War es der Biber?" vom 18. September erreichte die Redaktion folgender Leserbrief.
Es macht fassungslos, mit welch blindem und dummen Aktionismus hier Entscheidungsträger zweier Ämter agieren, die offensichtlich den Teufel mit dem Beelzebub austreiben wollen. Gebracht hat das im Endeffekt nichts, was auch nicht zu erwarten war. Jetzt soll die Natur dafür herhalten, was die Wasserwirtschaftsämter in Jahrzehnten durch Fluss- und Bachbegradigungen verbockt haben, damit ursprünglich das Wasser schneller abfließen kann.
Anscheinend ist man noch nicht auf den Trichter gekommen, dass es das Bestreben sein muss, das Wasser gerade im trockenen Unterfranken zu halten. Biber tragen diesbezüglich zu einer natürlichen Gewässerregulierung bei. Welche Schadensprävention hier von Amtswegen gemeint ist, ist nicht nachvollziehbar. Der Biber wird jetzt wieder Bäume fällen, um den Damm wieder aufzubauen. Der Schaden wird also größer. Es dürfte doch klar sein, dass genau die großen Wasserentnahmen zwischen Bergtheim und Unterpleichfeld den Grundwasserspiegel absenken und somit auch das Wasser von der Pleichach mit abgezogen wird.
Aber gute Gewerbesteuerzahler werden eben schadlos gehalten. Es bleibt zu hoffen, dass dies nicht zum Präzedenzfall wird und Kommunen mit der gleichen Argumentation durch die Hintertür sich von dem "lästigen" Biber befreien lassen wollen.
Wolfgang Schröder
97232 Giebelstadt