Zum Artikel "Kampfansage an alle Gegner der Demokratie" vom 26. Januar über den Holocaust-Gedenktag des Bayerischen Landtags erreichte die Redaktion folgende Leserzuschrift:

Der Holocaust-Gedenktag des Bayerischen Landtages fand dieses Jahr am DenkOrt Deportationen am Würzburger Hauptbahnhof statt. Barbara Stamm hat den Gedenktag vor zehn Jahren zusammen mit Karl Freller ins Leben gerufen und dafür gebührt der ehemaligen Landtagspräsidentin Dank, weil sie mit dieser Gedenkkultur die richtigen Lehren aus unserer dunklen Vergangenheit gezogen hat.

Auch Ilse Aigner, die heutige Landtagspräsidentin, hat mit ihrer Aussage, „einen Schlussstrich unter die Geschichte, wie manche ihn fordern, kann und darf es nicht geben“, anlässlich des diesjährigen Holocaust-Gedenktages, unsere aller Verantwortung bekundet. Es ist sehr beruhigend, dass wir solche verantwortungsbewusste Politiker haben und es macht Hoffnung, dass sich diese beispiellosen Verbrechen durch unser Volk, nie wiederholen.

Wer die zweiteilige Dokumentation im ZDF, „Wie kam Hitler an die Macht“? gesehen hat, der stellt auch Parallelen zu heute fest. Es gibt in der Bundesrepublik eine stabile Mehrheit der Demokraten und kein so polarisierendes Parteiengemenge wie Anfang der 1930iger Jahre. Doch gibt es in der heutigen Zeit wieder vermehrt Rassismus, Antisemitismus und Ausländerhass und mit der AfD sitzen extreme Rechte in den Parlamenten, die unseren Rechtsstaat ablehnen. Damals konnten die bürgerlichen Parteien den Geist des Faschismus, den sie mitverschuldet hatten, nicht mehr eindämmen, und so kam es zur Katastrophe. Das Moto aller Demokraten muss sein, wie es eine Historikerin in der oben genannten Doku sagte, „wehret den Anfängen“.

Gerold Kober
97294 Unterpleichfeld