Zum Artikel "General vor Entscheidung über Leben und Tod" vom 12. Februar erreichte die Redaktion folgender Leserbrief:
Die Nachricht über den Tod des ehemaligen Würzburger US-Generals Wetzel in den USA sowie die dramatischen Ereignisse um den Todesschuss 1980 in den Leighton Baracks, brachten mir Erinnerungen zurück über meine damalige Tätigkeit für die US-Army in Würzburg.
Dem deutschstämmigen General lag das gute Verhältnis seiner Landsleute zum Gastland sehr am Herzen. Und weil Sport und Musik die Menschen zusammenbringen, wurde unter seiner Ägide die Position eines Coordinators geschaffen, die ich als G/A Sportsdirector innehatte. Es war, meiner Meinung nach, die beste aller Zeiten mit den Amerikanern, in der echte Freundschaft herrschte.
Präsident Reagan hatte dann den 6. Oktober zum offiziellen German-American-Day in den USA ernannt. Am 6. Oktober 1683 kam ja Pastorius aus Sommerhausen mit der ersten Gruppe Deutscher in den USA an. Von da an fand eine große Anzahl deutsch-amerikanischer Sportveranstaltungen statt. Es gab Begegnungen im Basketball, Fußball, Leichtathletik, Gewichtheben etc. Soldaten und US-Highschool waren beteiligt. Auch das deutsche Sportabzeichen wurde gemacht.
Ein Höhepunkt war unter anderem der Besuch junger Leichtathleten aus Puerto Rico, die ein ehemaliger US-Soldat aus der Zellerauer Hindenburg-Kaserne an den Main brachte. Die gesamte dritte Abteilung der Bayerischen Bereitschaftspolizei maß sich im Laufen und Springen mit dem 123rd. Signal-Bataillon aus der Hindenburg-Kaserne. Bleibende Erinnerung daran sind die Pokale und Medaillen, die die Amerikaner bereitstellten. Die "Amis" waren von 1945 bis 2006 in Würzburg. Aber so etwas gab es vorher und später nie wieder.
Walter L. Frühauf
97040 Würzburg
(ehemals USMCA Würzburg, MSA Activities-Sports)