Zum Artikel "Wie es mit der Straba-Linie 6 weitergehen soll" vom 16. Februar erreichte die Redaktion folgender Leserbrief:
So richtig und dringend nötig eine gute Anbindung des neuen Stadtteils Hubland mit dem ÖPNV auch ist, so verkorkst und dilettantisch erscheint mir die Umsetzung des Projekts Linie 6. Ist schon ab der Haltestelle Südbahnhof bis zur Wendeschleife am Hubland die Bauausführung ambitioniert, ist die Durchführung dieser Baumaßnahme in der Innenstadt ein Ding der Unmöglichkeit, ein Luftschloss, wie so vieles in Würzburg.
Wie bitte soll zum Beispiel die Einfahrt zur Marktgarage über die Martinsgasse erfolgen, wenn über die Theaterstraße, die Balthasar-Neumann-Promenade – weil Baustelle – und einen auto- und verkehrfreien, weil grüner Paradeplatz, nichts mehr geht ? Und bis vor Monaten wurde auch noch diskutiert, den Bereich rund um den Bruderhof zur Fußgängerzone zu erklären. Und somit entlarvt sich das Argument von Stadträtin Miethaner-Vent – nur kleinteilige über Jahre einhergehende Maßnahmen führen zum Gesamterfolg, einer verkehrsberuhigten, grünen und lebenswerten Innenstadt – als reine Ideologie und untauglich für die Realität.
Wenn man solch komplexe Unternehmungen wie die Linie 6 auch tatsächlich verwirklichen will, dann muss nach Prioritäten geplant werden, das heißt zunächst: Kein Fußgängerzönchen, kein Hotelneubau am Paradeplatz, keine Umgestaltung des Paradeplatzes, keine Verschiebung des Kardinal-Faulhaber Platzes, keine Schließung des Oegg-Tores an der Residenz, keine neue Fußgängerzone am Bruderhof. Mit dem aktuellen Pfusch ist die Linie 6 gar nicht zu bewerkstelligen. Von den ausufernden Kosten seit 2011 mal ganz zu schweigen. Deshalb: Bitte mehr planerischen, realitätsnahen Sinn und Verstand im Rathaus und keine Ideologie – sonst bleibt die Linie 6 ein riesiger, unvollendeter Papiertiger.
Christian Stöckel
97204 Höchberg