Tagebücher, Kochbücher, Poesiealben, Briefe, alte Schulhefte und viele andere Kostbarkeiten liegen wohl verwahrt auf vielen fränkischen Speichern, Dachböden, in Kellern oder in Schachteln. Diese in der Forschung so genannten Selbstzeugnisse berichten aus längst vergangenen Leben: Urgroßmutters erste Liebe ist dort ebenso nachzulesen wie die Nöte der sich in Feldpostbriefen zwischen Front und Heimat austauschenden Menschen zu Zeiten des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Die in Kurrent und später in Sütterlin geschriebenen Dokumente sind allerdings nicht für jede Person lesbar. Das geht aus einem Schreiben des Lehrstuhls für Europäische Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaft hervor, dem folgende Informationen entnommen sind.
Der Lehrstuhl Europäische Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaft öffnet im dritten Jahr hintereinander seine digital stattfindenden Lesekurse "Erlesenes Franken" für Studierende im Forschungsfeld Historische Anthropologie auch für interessierte Bürgerinnen und Bürger. Denn das Lesen können historischer Handschriften ist eine wichtige Voraussetzung für jegliche historische Forschung, sei es im Kreis der Familie, in Museen oder in anderen Institutionen von Forschung und Wissenskommunikation.
Außerdem gibt es eine eigene Sprechstunde zu diesen sogenannten Selbstzeugnissen.Gemeinsam kann in den alten Unterlagen gestöbert werden, außerdem Strategien der Erschließung von Selbstzeugnissen besprochen und einige Kostbarkeiten aus der Sammlung vorgestellt.
Der Kurs startet am 23. Oktober (18.15 Uhr), 14-tägig. Anmeldung über Prof. Dr. Michaela Fenske per E-Mail an michaela.fenske@uni-wuerzburg.de, die Teilnahme ist kostenlos.
Die Sprechstunde ist am 11. November, ab 14 bis 18 Uhr im Philosophiegebäude am Hubland, Gebäude 4, Untergeschoss, Raum 4U4