
Florettfechterin Leonie Ebert und Ruderer Fabio Kress sind Würzburger Sportlerin und Sportler des Jahres 2021. Sportbürgermeisterin Judith Jörg überreichte die Pokale am Dienstagabend bei der traditionellen Sportlerehrung der Stadt. Insgesamt 50 Athletinnen und Athleten aus neun Vereinen wurden dabei für bayerische und deutsche Meistertitel sowie Top-Platzierungen bei internationalen Titelkämpfen ausgezeichnet.
Nach zwei Jahren Pandemie, die gerade im Jahr 2020 den Sportbetrieb weltweit teilweise lahm legte, "dürfen wir endlich wieder gemeinsam eine Sportlerehrung feiern, wie wir es von früher gewohnt sind", sagte Jens Röder, der Chef des städtischen Sportamts, zur Begrüßung der rund hundert Gäste im Ratssaal.
Schon jetzt steht fest, dass auch bei der Sportlerehrung im kommenden Jahr herausragende Erfolge gewürdigt werden können: Leonie Ebert gewann vor knapp zwei Wochen die Europameisterschaft im Florett, Leonie Beck und Lea Boy vom SV 05 Würzburg holten im Freiwasser-Schwimmen vor wenigen Tagen WM-Gold in der Staffel.
Weil die Schwimm-WM in Budapest noch andauert – Leonie Beck schwamm am Mittwoch zur Silbermedaille über 10 Kilometer – konnten zahlreiche Schwimmerinnen und Schwimmer der Nullfünfer ihre Medaillen für die Erfolge des Vorjahres dieses Mal nicht persönlich entgegen nehmen.
Bei der Sportlerin und dem Sportler des Jahres 2021 passte die Ehrung besser in den Terminkalender. Leonie Ebert erhielt den Pokal, weil sie als einzige deutsche Fechterin bei den um ein Jahr verschobenen Olympischen Spielen 2021 in Tokio am Start war. Die 22-Jährige von der TG Würzburg stand seit 2017 bei internationalen Wettbewerben insgesamt neunmal auf dem Siegerpodest und steht als vierfache Deutsche Meisterin mit ihren 22 Jahren "erst ganz am Anfang einer ganz tollen Karriere", sagte TGW-Vorsitzender Manfred Graus in seiner Laudatio.
Fabio Kress vom Akademischen Ruderclub kam 2018 aus Tübingen nach Würzburg und gewann im olympischen Leichtgewichts-Doppelzweier im vergangenen Jahr die Goldmedaille bei den Deutschen U23-Meisterschaften und bei der U23-Weltmeisterschaft in Tschechien. Der 22-Jährige ist nach Joachim Agne (2019) und Konstantin Steinhübel (2017) der dritte ARCW-Ruderer in kurzer Zeit, der Würzburger Sportler des Jahres wurde.
Unter den Geehrten fand sich dieses Mal mit Ausnahme von Achim Altheimer vom Vitalsportverein, der 2021 Deutscher Meister im Amputierten-Fußball wurde, kein Athlet einer Mannschaftsportart. "Da hat Corona Spuren hinterlassen, der Trend geht in den vergangenen beiden Jahren ganz klar zu den Individualsportarten", sagte Jens Röder.
Als "Vorbildliche Sportlerin 2021" wurde Ju-Jutsu-Europameisterin Franziska Freudenberger vom SV Oberdürrbach mit der Bronzestatue Athena ausgezeichnet. Als Trainerin und Ansprechpartnerin für den Nachwuchs ist sie "eine unersetzliche Stütze unseres Vereins", wurde der SVO-Vorsitzende Peter Metzger in der Laudatio zitiert.
Auszeichnungen gab es auch für zwei sehr engagierte Vereinsfunktionäre: Georg Harbauer von der Laufgemeinschaft Würzburg organisiert für junge Menschen mit Behinderung seit mehr als zwei Jahrzehnten inklusive Sportangebote und erhielt dafür die Verdienstmedaille. Der Ehrenbrief, die höchste Auszeichnung des Würzburger Sports, ging an Georg Münzhuber, Tischtennis-Abteilungsleiter und Aufsichtsrat bei den Würzburger Kickers. Gewürdigt wurde damit der besondere ehrenamtliche Einsatz des 73-Jährigen für den Würzburger Sport in den vergangenen 55 Jahren.