Die Mitgliederversammlung der Leonhard-Frank-Gesellschaft wählte Hans Steidle zum Vorsitzenden. Michael Henke kandidierte nach zehn Jahren nicht mehr, heißt es in einer Pressemitteilung. Unter seiner Leitung wurde die Forschung zu Leonhard Franks Leben, Werk und Rezeption vertieft und auch finanziell gefördert. Ambitionierte Projekte wie Ausstellungen, Symposien und Publikationen wurden trotz rückläufiger Mitgliederzahlen erfolgreich durchgeführt.
Der neue Vorsitzende Hans Steidle hat mehrere Aufsätze und Bücher zu Leonhard Frank veröf-fentlicht und war zehn Jahre Vorsitzender des Vereins der Volkshochschule Würzburg. Die Leonhard-Frank-Gesellschaft besitzt nach seinen Ausführungen ein Alleinstellungsmerkmal in der Würzburger Kulturlandschaft: Sie ist die einzige originäre literarische Gesellschaft in der Mainfrankenmetropole. Sie will, durch Ausstellungen und Veranstaltungen, das Werk Leonhard Franks in seiner Heimatstadt und darüber hinaus lebendig erhalten und die Erforschung seine Werke fördern. Sie unterstützt auch Personen und Gruppen, die sich „Franks Ideen von Frieden, Völkerverständigung und sozialer Gerechtigkeit verbunden fühlen“. Steidle will aber auch die Erinnerung an weitere Würzburger Autoren wie Max Dauthendey und Max Mohr pflegen.
Zukünftig werde die Leonhard Frank Gesellschaft sich auf die personelle Erneuerung und eine stärkere Präsenz und Verankerung in Würzburg konzentrieren. Das Interesse an dem Werk des bedeutendsten Würzburger Romanciers wurde 2014 in der Resonanz auf Franks Nachkriegsroman „Die Jünger Jesu“ anlässlich der ersten Lesewoche von „Würzburg liest ein Buch“ erkennbar.
Dabei gilt es vor allem jüngere Zielgruppen für Literatur zu interessieren, besonders wenn man Würzburg als Ort der Literarisierung erfahrbar machen kann. Deswegen will die Leonhard Frank Gesellschaft ihre Zusammenarbeit mit den Schulen intensivieren und konkrete Angebote vorstellen. Auch den Bürgern soll in Führungen und Vorträgen veranschaulicht werden, worin der besondere Reiz und Effekt von Literatur besteht.
Die LFG sieht sich als einen aktiven Akteur in der Würzburger Kulturlandschaft und will in dieser auf eine Kooperation und Verstärkung der literarischen Öffentlichkeit hinwirken. Die Leiterin der Fachbereichs Kultur Frau Jakobs betonte ihr Interesse an der Kooperation mit der Leonhard Frank Gesellschaft im Bereich des literarischen Lebens in Würzburg. Die Leonhard Frank Gesellschaft will sich für ein Literaturhaus stark machen und die Kooperation mit den Institutionen und Persönlichkeiten der literarischen Szene in Würzburg verstärken.