
Zum Jahresende 2020 ist mit Walter Kötzner ein BayWa-Original in den Ruhestand gegangen. Über 48 Jahre und sein ganzes Arbeitsleben lang hat der Oberpleichfelder in verschiedenen Funktionen die Entwicklung der BayWa mitgeprägt. In Erinnerung bleiben seine Events für Kunden und Lieferanten, die Bau-Foren oder Info-Tage für Handwerker und Unternehmer.
Die Liste der Tätigkeiten des 64-Jährigen bei der BayWa ist lang. Im September 1972 fing er als Großhandelskaufmann in der Würzburger Aumühle an. Zwei Jahre später wechselte er ins Lager und wurde Spezialist für Werkzeuge und dessen Zubehör von der Ausgabe bis zur Erstbestückung von neuen BayWa-Baumärkten.
Ab 1979 war Walter Kötzner in Würzburg für den Einkauf Hochbau zuständig und brachte sich aktiv beim Verkauf an Großkunden ein. Nach der Grenzöffnung war er in der Region Chemnitz als Bezirksleiter tätig und unterstützte auch in Tschechnien die Franchisepartner der BayWa beim Einkauf.
1997 ging Walter Kötzner aus persönlichen Gründen zurück nach Bayern. Er wurde Verkaufsleiter für Franken und drei Jahre später von Schweinfurt aus Einkaufsleiter für Unterfranken Nord.
Ab 2001 wurde er in der Region Bad Neustadt Verkaufsleiter. Er war verantwortlich für fünf Baustoff-Betriebe und baute den BayWa-Baustoff-Betrieb in Bad Neustadt zu einem modernen Baustoff-Zentrum um. 2009 übernahm er das Amt als "Vertriebsleiter Dach und Ausbau Unterfranken" und kümmerte sich ab 2015 als "Key Account Manager" um den Vertrieb von Paletten. Sie werden in Deutschland, Polen und Tschechien gefertigt.
Als "herausforderndste Zeit meines Lebens" sieht Walter Kötzner ab 1990 den Aufbau bei den Franchise-Partner in den neuen Bundesländern und in Tschechien. "Meine Devise war immer das Geben und Nehmen und das Ansprechen von Problemen", verweist die Führungspersönlichkeit auf die stete "Suche nach einvernehmlichen Lösungen".
In all seinen Positionen habe er die Kundennähe, das gute Einvernehmen mit Lieferanten und den persönlichen Kontakt gesucht, sagt der Oberpleichfelder. Walter Kötzner hat Talent zum Organisieren und kann auf Menschen zugehen.
Bei allen Arbeitsstellen habe er vor allem seine "tollen Mitarbeiter" geschätzt. In Bad Neustadt verliehen sie ihm den Titel "Erfinder des Oktoberfestes im Betrieb". Unter Kötzners Leitung waren viele Ehrengäste und oft "350 Kunden und Lieferanten gleichzeitig" ins Festzelt gekommen.
Bau-Foren mit verschiedenen Themenfeldern und teilweise über 500 Teilnehmern, Informationstage auf dem Kreuzberg, Sportveranstaltungen mit den Kunden zum Skifahren und Après-Ski, Fahrten nach München zu Fußballspielen des FC-Bayern – all das waren Events, die auf Walter Kötzners Ideen und Management gründeten.
An das aufgebaute Netzwerk, die bei der Arbeit geknüpften Freundschaften und die dankbaren Rückmeldungen von Angestellten und Geschäftspartnern wird der Oberpleichfelder gern zurückdenken. Zum Abschied hat er per E-Mail und Telefon viele persönliche Dankesworte bekommen. Er weiß, dass er "zum guten Image der BayWa und den modern aufgestellten Baustoff-Fachhandel" beigetragen hat.
Dass sein Arbeitsende ausgerechnet in die Corona-Pandemie fällt, schmerzt Walter Kötzner. Allzu gern hätte er eine große Feier organisiert. Die fränkischen Führungskräfte haben ihm online für "das außergewöhnliche Engagement für seine BayWa" gedankt und auf eine Abschiedsfeier im nächsten Jahr verwiesen.
So ist es an seinem letzten Arbeitstag in Schweinfurt ein "leises Gehen" gewesen. Zum Glück ist der Rentner noch nicht ganz weg von der BayWa. In den nächsten Monaten lernt Walter Kötzner auf 450-Euro-Basis und vor allem vom heimischen Computer aus seinen Nachfolger ein.
Der Schritt von der Arbeit in die Rente ist groß. Aber nun kann Walter Kötzner sein Wissen und Talent vermehrt in Oberpleichfeld einbringen. Er engagiert sich als neues Mitglied im Gemeinderat und will sich weiterhin um das jährliche Fischfest sowie um Events im Sportverein mitkümmern.