Die weit über die Region hinaus bekannte, alljährlich am zweiten Adventswochenende stattfindende Leinacher Waldweihnacht wird es im Jahr 2020 nicht geben. Diesen einhelligen Beschluss fassten die Verantwortlichen und beteiligten Vereine noch, bevor hinsichtlich der jüngsten Infektionszahlen zur Corona-Pandemie zuletzt wieder ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen war. Trotz des Veranstaltungsortes für den außergewöhnlichen Weihnachtsmarkt in freier Natur in Leinachs Schwarzkiefernwald möchten die Verantwortlichen mit der Absage ein Zeichen der Vernunft und gesellschaftlichen Verantwortung setzen.
Wenngleich durch die Rahmenbedingungen der Leinacher Waldweihnacht im illuminierten Schwarzkiefernwald eine Durchführung möglich schien, war der bisherige und wieder zu erwartende Besucherzuspruch der entscheidende Aspekt für die nun beschlossene Absage. Nach Überzeugung von Chef-Organisator Waldemar Amrehn können die grundlegend geforderten Abstandsregeln weder auf dem Veranstaltungsgelände, noch auf dem Zuweg, und schon gar nicht in den Shuttle-Bussen gewährleistet werden. Darüber hinaus ist nach Amrehns Überzeugung "das erforderliche Hygienekonzept für Besucher und Helfer unter den gegebenen Umständen absolut nicht realisierbar."
Mit der nun erfolgten Absage ist auch für die jährlichen treuen Aussteller Planungssicherheit geschaffen. Wie bei den bisherigen sieben Veranstaltungen waren die Aussteller mit Sommerbeginn routinemäßig angefragt worden bezüglich einer Beteiligung: mit überraschend großer Resonanz, wie Amrehn bestätigt.
Einzigartiger Veranstaltungsort
Seit ihrer Premiere im Jahr 2013 fand die Leinacher Waldweihnacht ununterbrochen statt. Neben dem einzigartigen Veranstaltungsort im örtlichen Schwarzkiefernwald galt auch stets die Verwendung des Erlöses als Besonderheit. So wurden die Einnahmen von den beteiligten Ortsvereinen unter anderem den gemeinnützigen Vereinen "Sternstunden e.V." und "Hilfe im Kampf gegen den Krebs" mit jeweils fünfstelligen Summen, oder auch der von Fernsehkoch Stefan Marquard mitgetragenen Hilfsaktion "Kids for Life", zur Verfügung gestellt.
Die letztjährige 7. Leinacher Waldweihnacht war dem Kampf gegen die Folgen des Klimawandels gewidmet. Aus den Einnahmen war in Kooperation mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Würzburg nahe des Veranstaltungsgeländes der Leinacher Waldweihnacht die Pflanzung eines Zukunftswaldes finanziert und selbst durchgeführt worden.
Kleine Veranstaltungen
Trotz aller Einschränkungen durch die Vorgaben der Corona-Pandemie möchte das Organisationskomitee der Waldweihnacht GbR nach Möglichkeit dennoch etwas Weihnachtsstimmung für die Bevölkerung ins Leinachtal zaubern. Die Überlegungen hierzu von verschiedenen Seiten werden in den nächsten Wochen gesammelt, um Möglichkeiten zur Durchführung kleiner Veranstaltungen mit Gemeinde, Landratsamt und Gesundheitsbehörden abzustimmen.
Ähnliche Überlegungen wie zu den Veranstaltungen in der Vorweihnachtszeit gibt es im Leinachtal auch bezüglich des nachfolgenden Faschingstreibens, bestätigte Sitzungspräsidentin Ute Kettemann auf Nachfrage.
