Nach seiner Eröffnung im November 2012 ist das für das Pilotprojekt des "Lädchen für alles" gewählte Betriebsmodell als Inklusionsprojekt in Kooperation mit dem Bezirksverband Unterfranken der Arbeiterwohlfahrt (AWO) zum Monatsende September Vergangenheit. Für die Bevölkerung im Leinachtal bleibt die örtliche Nahversorgung dennoch weiterhin gesichert. Die als Eigenbetrieb der Gemeinde gegründete "Leinacher Einkaufsmarkt GmbH" sorgt für den Fortbestand des Dorfladens – inklusive des bisher bekannten Warensortiments der Lebensmittelkette Tegut und des Angebots der Frischetheke.
Bereits im März diesen Jahres hatte die AWO Integration gGmbH als Betreiber des "Lädchen für alles" in Leinach gegenüber der Gemeinde ihren Ausstieg aus dem Geschäftsbetrieb verkündet. Für Bürgermeister Arno Mager (UBL) und den Gemeinderat war dies keine Überraschung nach zunehmend unterschiedlichen Auffassungen zum weiteren Betrieb. Als Grund für den angekündigten Ausstieg wurden seitens der AWO in einer Pressemitteilung in den letzten Jahren stetig sinkende Umsatzzahlen bei parallel steigenden Kosten für Personal und Betrieb des Marktes genannt.
Fortbestand als Eigenbetrieb der Gemeinde
Im November 2012 hatte das "Lädchen für alles" seine Türen in der Rathausstraße 33 als Inklusionsbetrieb geöffnet. Durch die AWO als Betreiber, arbeiteten Menschen mit und ohne Handicap zusammen. Die Beschäftigten mit körperlichen oder seelischen Beeinträchtigungen erhielten so die Chance, einen sinnvollen und für sie geeigneten Beruf auszuüben und einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachzugehen.
Das Warenangebot aus dem Tegut-Sortiment umfasst rund 3500 Marken-, Bio- und Discount-Produkte. Darüber hinaus ergänzen regionale Produkte das ansprechende Angebot. Vervollständigt wurde das Warenangebot für den täglichen Gebrauch durch eine Frische-Theke sowie einen Café-Bereich. Nach dem angekündigten Ausstieg der AWO Integration gGmbH als Betreiber hatte sich die Gemeinde ohne Erfolg um einen neuen Betreiber bemüht.
Die Option zum Fortbestand des Dorfladens als Eigenbetrieb in Form einer GmbH mit dem Geschäftszweck "zum Handel mit Fleisch- und Wurstwaren sowie Dingen des täglichen Bedarfs" war durch die Gemeinde mit der Kommunalaufsicht am Landratsamt geklärt worden.
Weiter mit dem bekannten Warensortiment
Das bekannte Warensortiment werde auch künftig vollumfänglich zur Verfügung stehen, wenn ab Oktober in Absprache mit der Kommunalaufsicht am Landratsamt Würzburg die "Leinacher Einkaufsmarkt GmbH" als Eigenbetrieb der Gemeinde die örtliche Nahversorgung übernimmt, versicherte Bürgermeister Arno Mager (UBL) in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates.
Für den künftigen Geschäftsbetrieb werde die bereits bestehende Frischetheke GmbH in die unter Verantwortung von Geschäftsführer Harald Raderschadt neu gegründete Leinacher Einkaufsmarkt GmbH integriert. Drei bisher im Dorfladen beschäftigte Inklusionskräfte werden in das etwa zehnköpfige Team übernommen, bestätigte Mager auf Nachfrage der Redaktion. Neben drei Anleiterstellen und drei Beschäftigten der Frischetheke gehört laut Mager auch eine Auszubildende zum Personal.
Außer einigen optischen Veränderungen im Eingangsbereich werde der Betreiberwechsel auch einige veränderte interne Abläufe mit sich bringen. So gebe es laut Mager künftig keine eigene Kasse mehr an der Frischetheke. Die Zahlungen aller Einkäufe erfolgen an einer Zentralkasse. Unverändert erhalten bleiben sollen wie die integrierte Postfiliale auch die Öffnungszeiten.