Ob es das einfache "Mensch ärgere dich nicht" oder ein kompliziertes Strategiespiel ist – Spielerinnen und Spieler aller Altersklassen können dabei gewinnen oder auch verlieren. Für den Giebelstädter Klaus Michel schien die Partie seines Lebens verloren, nachdem den damals 58-jährigen ein Schlaganfall buchstäblich schachmatt gesetzt hat. Das ist mittlerweile Jahre her.
Der Metzgermeister, der seitdem auf den Rollstuhl angewiesen ist, nahm den Kampf gegen die körperlichen Einschränkungen auf. Entgegen der Prognose seiner Ärzte ist es dem inzwischen 65-Jährigen nicht nur gelungen, ein paar Meter zu laufen, sondern auch, sich ein Stück seiner Lebensqualität zurückzuerobern.
Wie sehr er es liebt, aktiv zu sein, stellt Klaus Michel auch damit unter Beweis, dass er mit dem Motto: "Lass uns Schach spielen" eine Aktion gestartet hat, bei der er sich sowohl als Lehrer für Neulinge ab sechs Jahren als auch als Spieler für Könner zur Verfügung stellt. Jeweils mittwochs um 16 Uhr ist er im Untergeschoss der Bücherei bereit, Gegner auf dem Schachbrett zu schlagen oder Interessierte zu begeistern für das königliche Spiel, mit dem er selbst bereits als Jugendlicher begonnen hat.
"Ganz schön schwierig"
Neben dem achtjährigen Adrian, der, wie Klaus Michel sagt, ein begeisterter Schachspieler sei, findet an diesem Mittwoch Anton Senftinger aus Bütthard den Weg in die Bücherei. "Schach ist ganz schön schwierig" meint der Anfänger, der noch mit dem Durchblick auf dem Brett mit den weißen und schwarzen Figuren kämpft.
Während der Neuling, der Klaus Michel schon länger kennt, sich in der Bücherei ein "Schachbuch für Kinder" ausgeliehen hat, um darin mehr über das, seiner Meinung nach interessante Spiel zu erfahren, ist Erhard Sternheimer (67) bereits ein alter "Schachhase." Der Giebelstädter der sich zum zweiten Male zum Spielen eingefunden hat, ist nicht nur ein ernstzunehmender Partner für Klaus Michel. Erhard Sternheimer findet es auch bewundernswert, dass Michel diese Aktion ins Leben gerufen hat und damit Menschen aller Alterklassen Abwechslung und Unterhaltung geboten werden.