Es war geballte kommunalpolitische Kompetenz, die Regierungspräsident Eugen Ehmann am vergangenen Freitag in der Neubaukirche mit der Kommunalen Verdienstmedaille in Bronze auszeichnete. Eine Frau und neun Männer aus den Landkreisen Schweinfurt, Rhön-Grabfeld und Würzburg wurden für ihre langjährige kommunale Arbeit ausgezeichnet.
Seit 1966 verleiht das Staatsministerium des Innern die Medaille und die lange Liste der Ausgezeichneten liest sich wie das gesammelte Werk der Kommunalpolitik in den vergangenen 55 Jahren. Mit der Kommunalen Verdienstmedaille des Freistaates Bayern werden Personen gewürdigt, die sich insbesondere durch langjährige Tätigkeit als kommunaler Mandatsträger oder in anderen kommunalen Ehrenämtern um die kommunale Selbstverwaltung verdient gemacht haben, machte Ehmann vor geladenen Gästen deutlich. Trotz Corona sei es gelungen, einen würdigen Rahmen für die Verleihung zu finden. Leider, so Ehmann sei die Platzanzahl in der Neubaukirche durch die Vorgaben des Hygienekonzeptes beschränkt, weshalb die Veranstaltung nur im kleinen Rahmen stattfinden konnte.
Neben den Partnern der zu Ehrenden waren auch die jeweiligen Landräte Florian Töpper (Schweinfurt) und Thomas Bold (Rhön-Grabfeld) sowie die stellvertretende Landrätin Karen Heußner (Würzburg) und Vertreter der politischen Parteien aus dem Bundestag und dem Landtag zusammen mit den Bürgermeistern aus den Heimatorten der zu Ehrenden gekommen, um die zehn Ehrungen vorzunehmen, darunter mit Irmgard Pawlak aus Geldersheim nur eine Frau.
Auch Dankurkunde überreicht
Lange in der Kommunalpolitik vertreten ist Christoph Trautner aus Eibelstadt. Bereits 1982 wurde er in den Bezirkstag gewählt, sowie von 1990 bis 2020 in den Kreistag. Neben seiner Tätigkeit als Stadtrat in Eibelstadt von 2002 bis 2020 war er auch Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen in diesem Gremium und im Kreistag. Ihre kommunalpolitische Tätigkeit "reicht ja fast vier Jahrzehnte zurück", lobte Regierungspräsident Ehmann den Diplom-Pädagogen und neuen Träger der Kommunalen Verdienstmedaille in Bronze. Zusätzlich zur Medaille wurde auch eine Dankurkunde über die Verleihung überreicht.
Neben Trautner wurde auch Kurt Kleinschnitz ausgezeichnet. Er war von 1990 bis 1996 erster Bürgermeister in Winterhausen. Danach wurde er viermal in den Gemeinderat gewählt und hatte von 1996 bis 2002 das Amt des zweiten Bürgermeisters inne. Ebenfalls war Kleinschnitz 30 Jahre Gemeinschaftsrat in der Verwaltungsgemeinschaft Eibelstadt. Der passionierte Fußballer war Leiter einer staatlichen Behörde und konnte das dort gewonnene Fachwissen bei seiner kommunalpolitischen Arbeit in Winterhausen einbringen, beschrieb ihn Nicolas Rupp, Pressesprecher der Regierung von Unterfranken in der Laudatio.
Gartenbauliche Kompetenz
Mit Klaus Körber aus Erlabrunn erhielt eine weitere herausragende Persönlichkeit die Kommunale Verdienstmedaille. Körber ist seit 1990 im Gemeinderat und war von 2008 bis 2014 zweiter Bürgermeister seiner Heimatgemeinde. Er war mit seiner gartenbaulichen Fachkompetenz mit dafür verantwortlich, dass Erlabrunn zum Klematisdorf wurde.
Ebenfalls ausgezeichnet wurde Jürgen Renner aus Kirchheim. Er gehört dem Gemeinderat seit 1990 bis heute an und übernahm von 1990 bis 2002 das Amt des zweiten Bürgermeisters. Daneben engagiert er sich für den Erhalt des Schwimmbades und ist selbst ehrenamtliche Badeaufsicht.
Neben den Ausgezeichneten aus dem Landkreis Würzburg übergab Regierungspräsident Ehmann auch noch Gotthard Schlereth (Oberthulba), Ewald Schirmer (Euerbach), Roland Fick (Niederwerrn), Wilhelm Gößmann (Niederwerrn) und Rudolf Müller (Schonungen) die Kommunale Verdienstmedaille in Bronze.