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OCHSENFURT
Langer Applaus für ein gelungenes Kulturprojekt
Markus Grimm als Schmied von Ochsenfurt fesselte die Zuhörer im voll besetzten Casablanca.
Foto: USCHI MERTEN | Markus Grimm als Schmied von Ochsenfurt fesselte die Zuhörer im voll besetzten Casablanca.
Uschi Merten
 |  aktualisiert: 20.11.2016 03:38 Uhr

Markus Grimm ist Schauspieler, Romanautor und historisch bewandert. Aus seiner Feder stammt „Der Schmied von Ochsenfurt“, keine Legende, sondern Hans Stock hat tatsächlich in Italien studiert.

Die Zuhörer im Casablanca-Kino kommen in den Genuss der Adaption des Romans. Gestik, Mimik und Stimme, die sich verändert, spielen eine große Rolle. Im Saal herrscht Stille, man könnte eine Stecknadel fallen hören.

Markus Grimm lässt das Ochsenfurt und das Italien des Mittelalters aufleben. Die Zuschauer erleben, wie der Schmied Hans Stock entscheidet, sich weiterzubilden. Es zieht ihn nach Pavia im Norden Italiens. Dort kann jeder studieren, und der Ochsenfurter möchte sich den freien Künsten widmen.

Stöcklein, das heißt kleiner Stock, wird er von seinen Freunden genannt. Er fühlt sich wohl und verehrt Faustina, die Tochter eines Seilers, die er möglichst jeden Tag besucht. Der junge Staufer-Herzog Konradin zieht über die Alpen, um Sizilien zurückzugewinnen. Und der 17-jährige Stöcklein fühlt sich verpflichtet, mit dem Heer als Schmied mitzuziehen.

Der Schmied und Scholar begleitet also die 4000 Mann mit Herzog Konradin auf ihrem Feldzug. Als er Konradin persönlich trifft, ist dieser überrascht, denn Stöcklein sieht ihm verblüffend ähnlich. Konradin und seine Getreuen tappen in eine Falle und werden in Neapel hingerichtet. Graf Rudolf von Habsburg ist der Überzeugung, dass die Ähnlichkeit zwischen Konradin und dem Ochsenfurter eine göttliche Fügung ist. Er überzeugt Hans Stock, als Doppelgänger zu fungieren und die Ritter wieder nach Deutschland zurückzuführen.

Am Bodensee angekommen soll er weiter der Herzog Konradin sein. Doch er ist sich sicher, dass Betrug nicht der Beginn einer neuen Zukunft sein und lehnt ab. Er überquert wieder die Alpen, um nach Pavia zu gelangen. Schließlich will er Faustina bitten, seine Frau zu werden. Und so kommt die Italienerin mit ihm nach Ochsenfurt.

Und auch mit 70 Jahren, wo er immer noch seinen Hammer schwingt und Metall bearbeitet, denkt er gerne an seine Abenteuer zurück.

Der Roman und die Darstellung von Markus Grimm gehen auf ein Kulturprojekt von Heinz Ruhl zurück. Er konnte sich gut an die Geschichte erinnern, die in den 50er Jahren schon einmal in Ochsenfurt aufgeführt wurde. Und so versuchte er, dieses Projekt umzusetzen und fand mit dem Sommerhäuser Produzenten Herbert Löw und Markus Grimm zwei Menschen, die mitmachten. Der lange Applaus bestätigte das Gelingen des Projektes. Eindreiviertel Stunden können lang sein. Doch hier verfliegt die Zeit, und jeder würde noch gerne mehr hören.

Der „Schmied von Ochsenfurt“ ist im Casablanca nochmals zu erleben am Sonntag, 27. November um 17 Uhr.

 
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