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Helmstadt
Landwirte blockieren Aldi Zentrallager in Helmstadt
Rund 90 Landwirte haben am Sonntag die Zufahrt zu einem Zentrallager des Lebensmittel-Discounters Aldi in Helmstadt lahmgelegt.
Landwirte blockieren am 6. Dezember die Einfahrt zum Aldi-Zentrallager in Helmstadt.
Foto: Herbert Ehehalt | Landwirte blockieren am 6. Dezember die Einfahrt zum Aldi-Zentrallager in Helmstadt.
Herbert Ehehalt
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:00 Uhr

Etwa 90 Landwirte haben am Sonntagnachmittag mit ihren Traktoren die Zufahrt zum Zentrallager des Lebensmittel-Discounters Aldi Süd in Helmstadt im Landkreis Würzburg blockiert. Die Bauern protestierten nach eigenen Angaben gegen eine Pressemitteilung, die das Unternehmen am Sonntagmorgen verschickt hatte: Darin hieß es, die Unternehmen Aldi Nord und Aldi Sued bekennen sich umfassend zu fairen Handelspraktiken im Umgang mit Lieferanten, Herstellern und Landwirten. Die Bauern fordern eine grundlegende Veränderung in der Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Handel.

Die Landwirte hatten sich nach eigenen Angaben spontan über verschiedene WhatsApp-Gruppen organisiert. Andreas Greubel, ein Sprecher der Landwirte aus Elfershausen im Landkreis Bad Kissingen, sagte gegenüber dieser Redaktion am Sonntag: „Die Bauern haben kein Sprachrohr. Die Blockade ist die einzige Möglichkeit, um auf die Belange der Bauern aufmerksam zu machen.“ Auch er nahm an der Protestaktion der Bauern in Helmstadt teil.

Proteste von Bauern auch in Mittelfranken und im Allgäu

Die Landwirte blockierten mit ihren Traktoren die Zufahrtswege zum Zentrallager. In langen Reihen versperrten die Schlepper Abbiegespuren und Einfahrten, lediglich Rettungswege blieben frei. Die Polizei war vor Ort, die Kreisstraße zwischen Helmstadt und der Autobahnabfahrt Helmstadt am Sonntagnachmittag zeitweise gesperrt. Am frühen Abend liefen nach Polizeiangaben Gespräche zwischen den Verantwortlichen vor Ort, eine Delegation der Landwirte trug ihre Forderungen im Zentrallager vor.

Zeitgleich blockierten am Sonntag im mittelfränkischen Adelsdorf Landwirte mit etwa 75 Traktoren ein Aldi-Zentrallager. In Altenstadt im Allgäu legten nach Polizeiangaben 30 Traktoren ein Lager des Lebensmitteldiscounters lahm.

Mitarbeit: Tobias Köpplinger

 
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  • klaus1618
    Solange man uns Bauern Wertschöpfungsalternativen im NON-FOOD-BEREICH konsequent verweigert, wird sich an der ganzen Preismisere kaum etwas verändern. Wir produzieren Jahr um Jahr auf etwa 5 Mio. Hektaren (bei ca. 15 Mio. Hektar LN deutschlandweit) Roherzeugnisse, die niemand braucht, selbige daher problemlos direkt auf den Biomüllbergen entsorgt werden können, ohne dass es schmerzt.

    Wann geht dies endlich in die Köpfe sämtlicher Bauern, in erster Linie in die unserer berufsständischen Verbandsgranden -der sich selbst adelnden EINEN (BAUERN)STIMME-!?

    Unsere BIG FOUR werden Aktionen wie die obigen allenfalls milde belächeln in ihren Manageretagen - der spottbillige Nachschub ist sichergestellt. Da -und nur da- ist die maßgebliche Stellschraube zu verorten.
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  • juergenmagic@t-online.de
    Wenn man eine Demo so legt, dass man nichts mitbekommt, dann hat diese den Zweck verfehlt. Aber es ist auf jeden Fall richtig, dass die Bauern ihrem Ärger Luft gemacht haben. Die kriegen wirklich wenig. Schuld ist aber der Verbraucher, der alles möglich billig haben will. Jeder will z. B. die Eier und das Gemüse billig haben und schimpft dann teilweise über die Qualität. Ob eine Erhöhung der Margen bei den Bauern ankommt, wage ich auch zu bezweifeln. Letztendlich können das nur die Verbraucher ändern, indem sie entweder - sofern möglich - vor Ort einkaufen oder an den Bauernständen/-märkten auf dem Marktplatz in Würzburg und im Landkreis
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  • deweka
    Direktvermarktung oder Genossenschaften für Vermarktung wäre für die meisten Bauern ein guter Weg damit möglichst viel bei ihnen ankommt.

    Mindestpreise funktionieren bei Produkten in solcher Vielfalt nicht.
    Für den Markt gelten Angebot und Nachfrage Preis bzw. Preis/Leistung (Qualität).
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  • klafie
    hoffentlich kaufen Sie dann auch beim Bauernhof und nicht bei aldi &co!
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  • stefan.behringer@web.de
    Die Bauern, natürlich nicht alle, kaufen auch selbst bei Aldi & Co ein.
    Und such bei Tegut...gibt's immer auch die Billige Variante aller Produkte.
    Würden Feinkostladen oder Biobauer oder Bioladen bleiben....für die ganz korrekten von uns.
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  • klafie
    vor etwa 20 Jahren war schon mal ne Bauerndemonstration beim Aldilager in Helmstadt
    ich arbeitete zu dieser Zeit selbst bei Aldi im Lager.Ich finde die Demos auch in gewissem Sinne richtig. Aber anscheinend hat es damals nichts gebracht, wenn man die Milchpreise heute so sieht, hat sich NICHT NUR BEI ALDI auch bei anderen Lebensmittelkonzernen gar nichts geändert. Von mir aus können die Landwirte auch so oft demonstrieren wie sie wollen, dabei sollteman aber den Verkehr in Verbindung an die B8 bzw. zur Autobahnauffahrt nicht beeinträchtigen. Der Parkplatz beim Aldi ist ja riesengroß.
    Vorallem ärgerte mich die Demo als ich am Sonntag Abend um 18.30 in Uettingen Dienst
    hatte: Unfall kurz vor der Einfahrt von Helmstadt - Vollsperrung!! Bis nach 18.00 Uhr.
    Dann rumgedreht - diese Demo. Musste auf einem dunklen Feldweg entlangschlittern
    bei Nebel ... kam dann glücklicher Weise noch 3 Minuten vor Dienstbeginn an meinen "Arbeitsplatz". Demo hätte auch von 10.00-15.00 am Tag stattf. können.
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  • arnold.friedrich@t-online.de
    @klafie.
    Riesen Parkplatz stimmt schon , aber da kannst du nicht einfach drauffahren wenn du Demonstrierst. Dann hast du schon verloren wegen Anzeige Hausfriedensbruch
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  • komsan
    Super Aktion der 'Bauern'. Leider bringt das nichts denn die Endverbraucher werden weiterhin bei Aldi einkaufen weil sie deren Politik unterstützen. Ich gehe selten zu Aldi und nur dann wenn sie irgendwelche Nonfood Artikel anpreisen. Mehr kauf ich dann auch nicht. Wenn ich dann an der Kasse noch warten muss fordere ich schon das Personal auf eine weitere Kasse auf zu machen. Jeder schaut mich dann entsetzt an und dann kommt schon mal ein dummer Spruch von mir. grinsen grinsenBei EDEKA, Rewe oder Real bringt jeder sein Maul auf, aber bei den Discountern nicht. Egal, ich bevorzuge immer den normalen Supermarkt und kaufe dort z. B. immer meine Berchtesgadener oder die Produkte der Milchwerke Mainfranken egal was sie kosten. Weihenstephan z. B. mag ich gar nicht denn die beziehen viel Milch die nicht aus Deutschland kommt. Letztendlich muss jeder selber entscheiden was er macht.
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  • deweka
    Non-Food Artikel bei Aldi (oder anderen Discountern bzw. Tchibo) kaufen schadet dem Fachhandel.
    Wenn man sonst bei kik o.ä. kaufen würde macht das allerdings keinen Unterschied.
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  • peterlesbub
    Zugegeben, die Bauernproteste sind gerechtfertigt, vom Drauflegen kann keiner leben.
    Aber muss man immer mit den Riesentraktoren alles blockieren. Ich denke auch an Rettungsfahrzeuge und Feuerwehr, die im Notfall nicht mehr durchkommt. Die Blockade der Würzburger Innenstadt im Frühjahr mit mehreren hundert Traktoren am Ringpark rings um die Hauptfeuerwache war schlichtweg nicht zu akzeptieren. Zum Glück ging alles gut.
    Auch sollte bei solchen Demos das gleiche gelten, wie bei allen Demos: Anmelden, damit die Polizei im Vorfeld für geordnete Verhältnisse im Ablauf sorgen kann.
    Leider schafft man sich damit bei der Stadtbevölkerung nicht unbedingt Sympathien.
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  • klafie
    genau in meinem Sinne lieber peterlesbub. siehe meinen komentar! noch ne schöne stade
    Adventszeit. Hätte heute mal der Knecht Ruprecht nach Helmstadt kommen sollen mit der
    großen Rute !
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  • flyarcus@gmx.de
    @Peterlesbub.....in den Augen der "Städter" sind Bauern ja eh Menschen 2. Klasse, die nur existieren um die Stadtbevölkerung zu ernähren...und das bitte ohne zu murren!
    Ich wünsche mir mehr solche Aktionen, anders geht es nicht!
    Wenn die Flieger, oder die Bahn streiken geht auch nix mehr...das scheint aber legitim?
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  • deweka
    Es geht hier nicht um Sympathien sondern darum Aufmerksamkeit zu erregen.
    Wenn es sich wie hier um ein legitimes Anliegen handelt ergibt sich das mit den Sympathien in den meisten Fällen von selbst.
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  • mtt2019
    Coole Sache. Es sind zwar viele für`s Klima und Umweltschutz, kaufen aber weiterhin beim Discounter ein. Das Geschäftsmodell der Discounter basiert darauf, nicht einforderbare und gesetzlich tolerierte Kosten auf die Allgemeinheit umzulegen (Tierschutz, Umwelt, Arbeitnehmer, Zulieferer, Gesundheit). Sie arbeiten damit seit jeher in einer gesetzlich tolerierten Grauzone. Es gibt nichts zum Discount. Ein fairer Preis muss alle Kosten berücksichtigen, die durch die Produktion entstehen. Da helfen auch ein paar "Alibi" Bioprodukte im Sortiment nichts. Das Geschäftsmodell der Discounter ist nicht nachhaltig und in der heutigen Zeit obsolet. Man müsste ferner sogar die Geschäftsführer haftbar machen für all den Frevel, den sie in der Vergangenheit angerichtet haben.
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  • klafie
    ich selbst bin auch kein aldi-einkäufer-renner. wir haben vor ort netto, nachbarortschaft
    edeka, rewe waldbüttelbrunn. metzgereien und bäckereien gibt es bei uns auf dem land
    auch noch in den größeren ortschaften. was braucht man also aldi?
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  • nkestler@aol.com
    was ist jetzt daran besser, wenn Sie zum Netto statt zum Aldi gehen? Oder G+G Produkte bei Edeka holen? Ist die gleiche Ware vom oftmals gleichen Hersteller
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  • poetry2000@web.de
    Endlich sind sie mal an der richtigen Adresse angekommen. Der Verbraucher zahlt schon länger und auch gern mehr für Milch und Co. Nur kommt davon immer noch nix an. Bzw. führen Aldi und Co weiterhin den Preiskampf an.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    es ist doch eine Minderheit die gerne mehr zahlt so ehrlich sollte man sein. Die Eigenmarken und Discountermarken finden reißenden Absatz, die preisintensiven Milch bei denen möglicherweise der ein oder andere Cent mehr bei den Landwirten landet bleibt im Regal stehen...

    Möglicherweise liegt es auch an einem Überangebot von Milch auf dem Markt; auch so etwas verdirbt die Preise.
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  • Faultier
    Man weiß eben nicht, wo das Geld landet, wenn man mehr bezahlt. Bekommt das der Produzent? Oder bekommt das doch der Discounter?
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  • deweka
    Das Geld wird erst einmal vom Händler eingenommen.
    Wie viel er davon weitergibt hängt von seiner Macht gegenüber dem Lieferanten ab.

    Gegenüber Konzernen sind die kleinen Produzenten eindeutig im Nachteil.
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