
Bei der Würzburger FDP geht ein Raunen durch die Menge, als die ersten landesweiten Prognosen zeigen, dass sie nicht mehr im Landtag vertreten sein wird. "Heute ist kein schöner Tag. Aus dem Landtag gewählt zu werden, das tut weh", sagt Andrew Ullmann, Bundestagsabgeordneter der FDP und Stadtrat in Würzburg. Das Ergebnis sei nicht überraschend und habe sich abgezeichnet, so Ullmann. Trotzdem ist die Stimmung auf der Wahlparty der FDP in Würzburg gedrückt. "Wir haben alles gegeben", sagt Tobias Dutta, der Direktkandidat für Würzburg-Stadt. Auch aus Sicht von Ullmann ist der Wahlkampf in Würzburg "optimal gelaufen". Beide bedanken sich für die Unterstützung im Wahlkampf.
Die FDP verbringt den Wahlabend in den Räumen der Pizzeria Da Toni, doch anstatt italienischem Essen gibt es Bratwürste, gegrillt vom Bundestagsabgeordneten Ullmann.
Das Abschneiden der FDP bei der Landtagswahl 2023 in Bayern sei ein "schwarzer Tag für den Liberalismus"
Mit Spannung werden im Laufe des Abends die ersten Ergebnisse aus Würzburg erwartet. Dass sich in Würzburg für die FDP ein besseres Ergebnis abzeichnet, als auf Landesebene, sei "gut für Würzburg, aber nicht unser Anspruch", so Dutta. Für ihn ist es ein "schwarzer Tag für den Liberalismus in Bayern. Die Menschen im Freistaat werden merken, dass die Stimme der Vernunft im Landtag fehlen wird."
Sowohl Ullmann als auch Dutta richten ihre Blicke bereits nach vorne auf die Europawahl im nächsten Jahr. Als liberale Familie müsse man jetzt zusammenhalten, sind sich Ullmann und Dutta einig. So werden auf der Wahlparty in Würzburg auch die Daumen für die FDP in Hessen gedrückt, die um den Einzug in den dortigen Landtag bangt. In Bayern sei die Situation für Liberale nie einfach gewesen, so Ullmann. Man müsse jetzt die Nerven behalten und das Ergebnis in den nächsten Tagen analysieren.