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Landtags- und Bezirkstagswahl: FDP stellt Kandidaten für den Stimmkreis Würzburg vor
Tobias Dutta wurde am Wochenende fast einstimmig zum Direktkandidaten der FDP für Würzburg, Gerbrunn und Rottendorf gewählt. Wer tritt noch zur Landtags- und Bezirkstagswahl 2023 an?
Sie wurden im Würzburger Theater Chambinzky als die Kandidaten der FDP vorgestellt (v.l.): Dominik Konrad (Listenkandidat Landtag), Tobias Dutta (Direktkandidat Landtag), Nicole Malsam (Listenkandidatin Bezirkstag) und Marco Graulich (Direktkandidat Bezirkstag).
Foto: Patty Varasano | Sie wurden im Würzburger Theater Chambinzky als die Kandidaten der FDP vorgestellt (v.l.): Dominik Konrad (Listenkandidat Landtag), Tobias Dutta (Direktkandidat Landtag), Nicole Malsam (Listenkandidatin Bezirkstag) ...
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:09 Uhr

Die Würzburger FDP geht mit dem Vorsitzenden der Jungen Liberalen Unterfranken in die Landtagswahlen im Oktober 2023: Der 21-jährige Tobias Dutta wurde von der Stimmkreisversammlung am Samstag fast einstimmig zum Direktkandidaten für Würzburg, Gerbrunn und Rottendorf gewählt. Der ehemalige stellvertretende JuLi-Landesvorsitzende Dominik Konrad soll auf der unterfränkischen FDP-Liste um Zweitstimmen kämpfen.

Der FDP-Kreisvorsitzende, Bundestagsabgeordnete und Stadtrat Andrew Ullmann konnte 23 Stimmberechtigte im Theater Chambinzky begrüßen, 22 von ihnen stimmten für Tobias Dutta als Landtags-Direktkandidat. Der 21-Jährige wurde im Januar zum unterfränkischen Vorsitzenden der FDP-Jugendorganisation gewählt, studiert an der Universität Würzburg Politikwissenschaften und katholische Theologie und arbeitet in einer PR-Agentur. Er blieb, wie die drei anderen Bewerberinnen und Bewerber um die Kandidatur für Landtag und Bezirkstag, ohne Gegenkandidaten und stellte sich in einer kurzen, aber kämpferischen Rede vor.

Dutta will bessere Balance zwischen "Integration fördern und Integration fordern"

"Ich will, dass der politische Liberalismus in Bayern eine Zukunft hat. Wer, wenn nicht wir, kann Markus Söder die Stirn bieten?", fragte Dutta, der auch über seinen Migrationshintergrund sprach. Als Sohn einer polnischen Mutter und eines indischen Vaters gehörten Integrationspolitik und Fachkräftemangel zu seinen Herzensthemen.

Weil er bis zum achten Lebensjahr keine deutsche Staatsbürgerschaft hatte, habe er in der Grundschule mindestens einmal pro Woche einen Deutschkurs besuchen müssen: "Obwohl ich hier geboren bin, perfekt Deutsch konnte und gute Noten hatte. (…) Wir müssen mehr auf das Individuum schauen und brauchen eine bessere Balance zwischen Integration fördern und Integration fordern", betonte der 21-Jährige.

Für Dutta ist "Bayern inzwischen kein Gründerland mehr"

In der Wirtschaftspolitik müsse es darum gehen, bürokratische Hindernisse für Unternehmensgründer abzubauen: "Bayern ist inzwischen kein Gründerland mehr", so Dutta. Auch die Wissenschaftspolitik hat er im Visier: Nachdem die Staatsregierung das neue Hochschul-Innovationsgesetz nicht mit, sondern gegen die Studierenden gemacht habe, "müssen wir Freien Demokraten die Ellenbogen ausfahren und sagen, so geht es nicht."

Dutta appellierte an die Anwesenden, im Wahlkampf zusammenzustehen und sich auf der Straße "gemeinsam Tag und Nacht, und Hand in Hand" für die liberale Idee einzusetzen. "Wenn wir uns nicht auf uns selbst verlassen können, dann will da draußen niemand etwas von den Freien Demokraten hören", betonte auch der künftige FDP-Listenkandidat Dominik Konrad.

Dominik Konrad kritisiert die CSU für Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas

Der 32-jährige Fotograf und Social-Media-Manager kritisierte bei seiner Vorstellung mit deutlichen Worten die CSU, die als Teil der ehemaligen Bundesregierung für die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas verantwortlich sei. "Wir werden aber nicht dafür gewählt, dass wir die CSU oder die Grünen kritisieren, sondern wegen unserer Ideale", so Konrad, der nach eigenen Worten viel Wahlkampferfahrung mitbringt, unter anderem als Mitarbeiter von Parteichef und Finanzminister Christian Lindner bei der Bundestagswahl 2021.

Zum FDP-Direktkandidaten für den unterfränkischen Bezirkstag wurde zum fünften Mal in Folge Marco Graulich gewählt. Der 51-jährige Inhaber einer Würzburger Internet-Agentur sieht im Bezirk unter anderem Handlungsbedarf beim Ausbau des ÖPNV und beim Klimaschutz. Als Listenkandidatin für den Bezirkstag hat die Würzburger FDP einstimmig ihr Vorstandsmitglied Nicole Malsam aufgestellt. Der Kreisvorsitzende Andrew Ullmann nutzte die Veranstaltung auch dazu, für das von den Liberalen initiierte bayernweite Volksbegehren "XXL-Landtag verhindern" zu werben, durch das die Sollgröße des Landesparlaments von 180 auf 160 Abgeordnete verringert werden soll.

 
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  • Barbara
    wer braucht denn die FDP ??
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  • klafie
    vielleicht ist ja der Höhenflug der FDP schon wieder vorbei und die Talfahrt beginnt, wenn man die Wahlergebnisse ließt. Unter 5 % und somit fallen die FDPler aus dem Landtag in NRW raus.
    Schade nur, dass es dort so viele Chaoten gegeben hat, die die AFD als Protestpartei gewählt haben. So kommt der braune Sumpf bei uns auch im Westen wieder ins Gespräch, nur weil manche nicht wissen oder wissen wollen was die AFD für ein Ableger der braunen Nazis von 1933-1945 sind. Wehrt den Anfängen!
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  • Lebenhan1965
    @ klafie

    Bei der Wahl gestern ging es um Niedersachsen, nur mal so als Anmerkung.
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  • Mainheini
    Nein, Wahlergebnisse beziehen sich nie nur auf den Landtag, sondern immer auch auf die Bundesparteil. Und Lindner ist halt nicht mehr wählbar.
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  • Lebenhan1965
    @ Mainheini

    Klafie schrieb aber von NRW, und das war nun gestern nicht wirklich Gegenstand der Wahl.
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  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    Wenn Herr Graulich schon zum 5. Mal für den Bezirkstag kandidiert, hätte er sich ja in der Zwischenzeit mal einlesen können, für was der Bezirkstag denn so zuständig ist. ÖPNV gehört jedenfalls nicht dazu und auch Klimaschutz nur sehr sehr bedingt. Ganz abgesehen davon, dass wem diese beiden Themen wichtig sind, wohl eher selten bei der Porsche-Freund-Partei sein Kreuz machen dürfte.
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  • FairPlay
    Ein 21jähriger, der bis zum heutigen Tage noch nichts gearbeitet hat, schwingt grosse Reden.
    Das gleiche wie bei den Grünen, da gehen auch die Studienabbrecher in die Politik oder die, die noch nicht mal ihr Studium abgeschlossen haben.
    Grosse Versammlung mit 23 Stimmberechtigten, ist schon eine Riesenpartei die FDP.
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  • Lebenhan1965
    @ hms

    Na ja, wer sich mit erschlichenen oder ungültigen Doktortiteln schmückt, wie zu Guttenberg oder Scheuer haben in meinen Augen auch nicht mehr Reputation für öffentliche Aufgaben.

    Es liegt wohl eher an unserem verschobenen Werten, dass so viele studieren wollen und nicht mehr eine klassische duale Ausbildung anstreben.

    Es liegt an der Persönlichkeit und den politischen Zielen ob jemand ernst zu nehmen ist oder nicht.

    Ein gewisser Malermeister, der den Statthalter für einen Geschichtslehrer gibt, ist in meinen Augen auch nicht ernst zu nehmen.
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  • Mainheini
    Der Kindergarten lässt grüßen. Keine Ahnung von den Sorgen des "kleinen Mannes", aber von der Schule ein paar Jahre in die Politik und die Rente ist gesichert. Armes Deutschland, wenn man sich von solchen Grünschnäbeln regieren lassen muss.
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