Die Würzburger FDP geht mit dem Vorsitzenden der Jungen Liberalen Unterfranken in die Landtagswahlen im Oktober 2023: Der 21-jährige Tobias Dutta wurde von der Stimmkreisversammlung am Samstag fast einstimmig zum Direktkandidaten für Würzburg, Gerbrunn und Rottendorf gewählt. Der ehemalige stellvertretende JuLi-Landesvorsitzende Dominik Konrad soll auf der unterfränkischen FDP-Liste um Zweitstimmen kämpfen.
Der FDP-Kreisvorsitzende, Bundestagsabgeordnete und Stadtrat Andrew Ullmann konnte 23 Stimmberechtigte im Theater Chambinzky begrüßen, 22 von ihnen stimmten für Tobias Dutta als Landtags-Direktkandidat. Der 21-Jährige wurde im Januar zum unterfränkischen Vorsitzenden der FDP-Jugendorganisation gewählt, studiert an der Universität Würzburg Politikwissenschaften und katholische Theologie und arbeitet in einer PR-Agentur. Er blieb, wie die drei anderen Bewerberinnen und Bewerber um die Kandidatur für Landtag und Bezirkstag, ohne Gegenkandidaten und stellte sich in einer kurzen, aber kämpferischen Rede vor.
Dutta will bessere Balance zwischen "Integration fördern und Integration fordern"
"Ich will, dass der politische Liberalismus in Bayern eine Zukunft hat. Wer, wenn nicht wir, kann Markus Söder die Stirn bieten?", fragte Dutta, der auch über seinen Migrationshintergrund sprach. Als Sohn einer polnischen Mutter und eines indischen Vaters gehörten Integrationspolitik und Fachkräftemangel zu seinen Herzensthemen.
Weil er bis zum achten Lebensjahr keine deutsche Staatsbürgerschaft hatte, habe er in der Grundschule mindestens einmal pro Woche einen Deutschkurs besuchen müssen: "Obwohl ich hier geboren bin, perfekt Deutsch konnte und gute Noten hatte. (…) Wir müssen mehr auf das Individuum schauen und brauchen eine bessere Balance zwischen Integration fördern und Integration fordern", betonte der 21-Jährige.
Für Dutta ist "Bayern inzwischen kein Gründerland mehr"
In der Wirtschaftspolitik müsse es darum gehen, bürokratische Hindernisse für Unternehmensgründer abzubauen: "Bayern ist inzwischen kein Gründerland mehr", so Dutta. Auch die Wissenschaftspolitik hat er im Visier: Nachdem die Staatsregierung das neue Hochschul-Innovationsgesetz nicht mit, sondern gegen die Studierenden gemacht habe, "müssen wir Freien Demokraten die Ellenbogen ausfahren und sagen, so geht es nicht."
Dutta appellierte an die Anwesenden, im Wahlkampf zusammenzustehen und sich auf der Straße "gemeinsam Tag und Nacht, und Hand in Hand" für die liberale Idee einzusetzen. "Wenn wir uns nicht auf uns selbst verlassen können, dann will da draußen niemand etwas von den Freien Demokraten hören", betonte auch der künftige FDP-Listenkandidat Dominik Konrad.
Dominik Konrad kritisiert die CSU für Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas
Der 32-jährige Fotograf und Social-Media-Manager kritisierte bei seiner Vorstellung mit deutlichen Worten die CSU, die als Teil der ehemaligen Bundesregierung für die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas verantwortlich sei. "Wir werden aber nicht dafür gewählt, dass wir die CSU oder die Grünen kritisieren, sondern wegen unserer Ideale", so Konrad, der nach eigenen Worten viel Wahlkampferfahrung mitbringt, unter anderem als Mitarbeiter von Parteichef und Finanzminister Christian Lindner bei der Bundestagswahl 2021.
Zum FDP-Direktkandidaten für den unterfränkischen Bezirkstag wurde zum fünften Mal in Folge Marco Graulich gewählt. Der 51-jährige Inhaber einer Würzburger Internet-Agentur sieht im Bezirk unter anderem Handlungsbedarf beim Ausbau des ÖPNV und beim Klimaschutz. Als Listenkandidatin für den Bezirkstag hat die Würzburger FDP einstimmig ihr Vorstandsmitglied Nicole Malsam aufgestellt. Der Kreisvorsitzende Andrew Ullmann nutzte die Veranstaltung auch dazu, für das von den Liberalen initiierte bayernweite Volksbegehren "XXL-Landtag verhindern" zu werben, durch das die Sollgröße des Landesparlaments von 180 auf 160 Abgeordnete verringert werden soll.
Schade nur, dass es dort so viele Chaoten gegeben hat, die die AFD als Protestpartei gewählt haben. So kommt der braune Sumpf bei uns auch im Westen wieder ins Gespräch, nur weil manche nicht wissen oder wissen wollen was die AFD für ein Ableger der braunen Nazis von 1933-1945 sind. Wehrt den Anfängen!
Bei der Wahl gestern ging es um Niedersachsen, nur mal so als Anmerkung.
Klafie schrieb aber von NRW, und das war nun gestern nicht wirklich Gegenstand der Wahl.
Das gleiche wie bei den Grünen, da gehen auch die Studienabbrecher in die Politik oder die, die noch nicht mal ihr Studium abgeschlossen haben.
Grosse Versammlung mit 23 Stimmberechtigten, ist schon eine Riesenpartei die FDP.
Na ja, wer sich mit erschlichenen oder ungültigen Doktortiteln schmückt, wie zu Guttenberg oder Scheuer haben in meinen Augen auch nicht mehr Reputation für öffentliche Aufgaben.
Es liegt wohl eher an unserem verschobenen Werten, dass so viele studieren wollen und nicht mehr eine klassische duale Ausbildung anstreben.
Es liegt an der Persönlichkeit und den politischen Zielen ob jemand ernst zu nehmen ist oder nicht.
Ein gewisser Malermeister, der den Statthalter für einen Geschichtslehrer gibt, ist in meinen Augen auch nicht ernst zu nehmen.