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Helmstadt
Landschaftspflegeverband unter neuer Führung
Altlandrat Eberhard Nuß wurde aus dem Vorstand des Landschaftspflegeverbandes Würzburg verabschiedet. Zum Nachfolger wurde Landrat Thomas Eberth (links) gewählt. Mit auf dem Bild die neue Geschäftsführerin Lena Priesemann.
Foto: Matthias Ernst | Altlandrat Eberhard Nuß wurde aus dem Vorstand des Landschaftspflegeverbandes Würzburg verabschiedet. Zum Nachfolger wurde Landrat Thomas Eberth (links) gewählt.
Bearbeitet von Peter Kallenbach
 |  aktualisiert: 12.06.2021 02:20 Uhr

Große Veränderungen gibt es beim Landschaftspflegeverband Würzburg (LPV). Im März dieses Jahres wechselte die Geschäftsführung von Madeleine Königer auf Lena Priesemann, teilt das Landratsamt mit. Der bisherige stellvertretende Geschäftsführer Roland Sauer ging in den Ruhestand und wird von Heiko Lanig ersetzt. Der Mitgliederversammlung oblag es nun, auch einen neuen Vorsitzenden zu wählen. Aktuell war es noch Altlandrat Eberhard Nuß, der im vergangenen Jahr als Landrat in den Ruhestand verabschiedet wurde. Bedingt durch die Corona-Pandemie konnte seitdem keine Mitgliederversammlung durchgeführt werden. Nun traf man sich in Helmstadt in der Hans-Böhm-Halle zur diesjährigen coronakonformen und genehmigten Mitgliederversammlung.

Vor allem die vielfältige Bandbreite an Naturschutzmaßnahmen – etwa das Projekt zum Feldhamsterschutz – hob Nuß in seinem Bericht heraus, bevor Lena Priesemann, Heiko Lanig, Christiane Brandt und Niels Kölbl die Aktivitäten des Verbands vorstellten.

Arbeit für die UN

Lena Priesemann hat Ökologische Agrarwissenschaften an den Universitäten Kassel/Witzenhausen und Aberystwyth/Wales studiert. In Gent/Belgien, Berlin und Guayaquil/Ecuador führte sie ihr Studium fort und schloss dieses mit dem International Master of Science in Rural Development ab. Auslandserfahrungen sammelte sie unter anderem als Gutachterin und Projektmanagerin für das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und die UNESCO in Ecuador, bevor sie 2017 als Fachkraft für Agrar- und Wasserwirtschaft Mitarbeiterin der Trinkwasserversorgung Würzburg wurde. Von 2019 bis 2020 war sie Projektkoordinatorin der Initiative „boden:ständig“ für Boden- und Gewässerschutz am Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken und hier auch für die Fachberatung von Gemeinden und Landwirten zuständig.

Heiko Lanig kommt aus Oberbalbach (Baden-Württemberg), hat eine Ausbildung zum Landwirt absolviert, und ist staatlich geprüfter Techniker für Landbau sowie selbständiger Landwirt. Zuletzt war er beim AELF Uffenheim als Düngeberater angestellt. Nun ist er seit November 2020 Assistent der Geschäftsführung beim LPV Würzburg und betreut zudem federführend das Projekt zum Feldhamsterschutz.

Projekt Hamsterinseln

Heiko Lanig stellte das Projekt „Hamsterinseln“ vor. Der Feldhamster ist in Deutschland vom Aussterben bedroht. Im Landkreis ist es laut Lanig gelungen, auf 35 Hektar gemeinsam mit Landwirten Hamsterinseln anzulegen. Hier findet der Hamster ein attraktives Habitat vor, das neben den Ernteverzichtstreifen Schutz und Nahrung bietet. Lanig machte deutlich, dass es für die Hamsterinseln eine Förderung von 2100 Euro je Hektar gibt. „Der Feldhamster ist aktuell die wirtschaftlichste Tierhaltung für den Landwirt und es muss noch nicht einmal ein Stall dafür gebaut werden“, so Lanig.

Landschaftspflege

Niels Kölbl und Christiane Brandt, Gebietsbetreuerin Muschelkalk, stellten verschiedene landschaftspflegerische Projekte vor. So setzt der LPV oftmals Entbuschungen von Trockenstandorten im Landkreis um, um diese wieder in einen beweidungsfähigen Zustand zu bringen. Diese wird anschließend von Ziegen, Schafen oder Rindern bewerkstelligt. Bedeutsam in diesem Zusammenhang sei die lokale Vermarktung der dabei anfallenden Produkte wie Wolle und Fleisch. Auch die Anlage von Teichen für seltene Amphibien oder von Streuobstwiesen gehören zum Projektportfolio, neben gezielten Artenschutzmaßnahmen wie etwa für den Fetthennen-Bläuling oder die Grauammer. 

 
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