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Simmershofen
Landschaftspflegeverband informiert den Gemeinderat Simmershofen über den Vorteil eines Ökokontos
Das Kindergartengebäude in Auernhofen soll für eine dritte Gruppe umgebaut werden.
Foto: Alfred Gehring | Das Kindergartengebäude in Auernhofen soll für eine dritte Gruppe umgebaut werden.
Alfred Gehring
 |  aktualisiert: 31.01.2023 02:42 Uhr

Ein kommunales Ökokonto kann von einer Gemeinde gehandhabt werden, wie ein Sparbuch. Im Bedarfsfall kann die Gemeinde hier angesparte Ökopunkte entnehmen, um bei Projekten Eingriffe in die Umwelt auszugleichen. Grob umschrieben Klaus Fackler und Nicole Menzel vom Landschaftspflegeverband dem Simmershöfer Gemeinderat die Funktion des kommunalen Ökokontos.

Ökopunkte kann eine Gemeinde erwerben, wenn sie beispielsweise eine ökologisch weniger wertvolle Fläche wie einen Acker oder ein betoniertes Gelände aufwertet, etwa in eine Streuobstwiese oder ein Biotop. Sollte dann bei einem Bauprojekt, einem Wegebau oder einem neuen Baugebiet eine Ausgleichsmaßnahme erforderlich sein, könne die Gemeinde auf eine vorher bereits durchgeführte Maßnahme zurückgreifen und so einen Ausgleich schaffen.

Soll ein Ökokonto eingerichtet werden?

Diese Ökopunkt sind sogar mit jährlich drei Prozent verzinst, so dass frühzeitig eingebrachte Ökopunkte später größere Eingriffe ausgleichen können. Fackler und Menzel stellten der Gemeinde auch ihr Projekt eines Bewirtschaftungskonzeptes für die Verfahrensgruppe A7-West vor. Darin sollen die im Rahmen von Flurneuordnungen geschaffenen Ausgleichsmaßnahmen untersucht, überprüft und gesichert werden. Der Auftrag dazu komme direkt aus München. Im Gebiet der Verwaltungsgemeinschaft Uffenheim sind davon vier Gemeinden, darunter auch 10,2 Hektar Flächen in Simmershofen und 3,9 Hektar in Walkershofen, betroffen.

Für insgesamt 71 solcher Flächen wurden Datenblätter erstellt, in denen der aktuelle Zustand und die Zielsetzung festgehalten sind. Wichtig ist dabei, die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Politik zu fördern.

Fragen aus dem Gemeinderat zielten dahin, zu erfahren, ob auch die Renaturierung ehemaliger Kläranlagen Punkte auf dem Ökokonto bringen würden. Fackler bejahte dies, allerdings sei wichtig, zeitnah den Istzustand zu dokumentieren, nicht erst, wenn sich die Natur die Flächen zurückerobert hätte. Bürgermeister Florian Hirsch war sich sicher, die Gemeinde müsse sich auf dieses Thema einlassen, um handlungsfähig zu bleiben. Noch in diesem Jahr sollte die Gemeinde alle Flächen, die in Frage kommen, dokumentieren lassen.

Erweiterung des Kindergartens Auernhofen

Zweites großes Thema des Abends war die Erweiterung des Kindergartens in Auernhofen. Das Gebäude dort ist Eigentum der Gemeinde, betrieben wird der Kindergarten aber von der Kirchengemeinde. Die Notwendigkeit, eine dritte Gruppe einzurichten und der damit verbundene Umbau des Gebäudes, waren bereits Thema im Gemeinderat. Derzeit werden dort in einer Gruppe zwölf Kinder unter drei Jahren und 28 Kinder im Kindergartenalter betreut. Eine dritte Gruppe soll eine Mischgruppe werden, in der Kinder von zwei bis vier Jahren betreut werden. Zwanzig Plätze sind vorgesehen, wobei für Kinder unter drei Jahren zwei Betreuungsplätze zu rechnen sind.

Um Anbauten zu vermeiden und keine Container aufstellen zu müssen, legte der Bürgermeister Planungen vor, nach denen der Turnraum im Obergeschoss des Gebäudes in einen Gruppenraum umgebaut werden soll. Der bisherige Gemeinderaum wird zum Turnraum und kann gleichzeitig weiter als Gemeinderaum dienen. Möglicherweise müsse ein Fenster an der Westseite des Gebäudes in eine Tür umgewandelt werden, um einen zweiten Fluchtweg über eine Außentreppe zu schaffen. Derzeit laufen aber noch Überprüfungen, ob das bisherige Treppenhaus ausreiche. Einstimmig sprach sich der Gemeinderat für die Umbaupläne aus, um ab Herbst allen Kindern einen Betreuungsplatz anbieten zu können. Positives konnte Hirsch auch hinsichtlich der Betriebskosten vermelden: Die Gemeinde muss kein Defizit übernehmen, die Einnahmen des Kindergartens reichen aus, um die Kosten abzudecken und sogar noch einen Überschuss zu erzielen.

Neue Funkgeräte für die Feuerwehr

Die Feuerwehr aus dem Simmershöfer Ortsteil Equarhofen wartet derzeit auf ihr neues Löschfahrzeug. Um nicht verschiedene Typen von Funkgeräten an Bord zu haben und alle nach dem gleichen System aufladen zu können, werden fünf neue Funkgeräte benötigt. Die bisher in Equarhofen vorhandenen zwei Funkgeräte werden dafür an die anderen Ortsteilwehren abgegeben. Die Kosten für die neuen Funkgeräte belaufen sich auf 8693 Euro. Der Gemeinderat stimmte der Anschaffung zu.

Das Regionalbudget der kommunalen Allianz A7 Franken West fördert auch den Einbau eines neuen Bodens im Schützenhaus in Adelhofen. Die für rund 18.000 Euro netto angebotene Maßnahme fördert das Regionalbudget mit 10.000 Euro. Das Schützenhaus hat dort die Funktion eines Dorfgemeinschaftshauses.

Bürgermeister räumt mit Gerüchten auf

Da viele Gerüchte in Umlauf seien über die Ansiedlung eines Industriebetriebes im Creglinger Ortsteil Frauental, habe Hirsch mit seinem Amtskollegen Uwe Hehn ein ausführliches Gespräch geführt. Hehn habe ihm zugesichert, dass es entgegen der Gerüchte derzeit keinen Investor gebe. Sollte sich dort ein Industriebetrieb ansiedeln, werden im Vorfeld die Nachbargemeinden einbezogen. Die Ansiedlung eines reinen Logistikbetriebes lehne die Stadt Creglingen ohnehin ab. Die gerüchteweise genannte Zahl von dreihundert bis fünfhundert Lkws, die die Ortsdurchfahrten von Adelhofen und Simmershofen täglich befahren würden, seien deshalb haltlos.

Hinsichtlich der Probleme mit einem Biber in Equarhofen findet demnächst ein Ortstermin statt. Da der Nager nicht nur Wiesen und Wege unter Wasser setze, sondern auch einen Revisionsschacht der Pumpleitung, müsse hier eine Lösung gefunden werden.

 
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