
Ein Mitarbeiter der höchsten Qualifikationsebene (Q4) des Landratsamtes Würzburg soll in mehreren Fällen kleinere Geldbeträge veruntreut haben. Die Behörde hat nach Hinweisen von Mitarbeitern vor zwei Wochen die Staatsanwaltschaft Würzburg eingeschaltet, der Beamte wurde vom Dienst suspendiert.
Disziplinarverfahren eingeleitet
Offiziell bestätigt wurden diese Informationen von der Pressestelle des Landratsamtes Würzburg nicht. Kurz und knapp heißt es auf eine Anfrage dieser Redaktion: "Es handelt sich um eine Personalangelegenheit, zu der das Landratsamt keine Auskünfte erteilt." Fragen hinsichtlich eines Ermittlungsverfahrens seien an die Staatsanwaltschaft Würzburg zu richten. Deren Pressestelle war Freitagnachmittag nicht mehr zu erreichen.
Nach Informationen der Redaktion hat Landrat Eberhard Nuß die Mitglieder des Kreistages am 16. Juli im nichtöffentlichen Teil der Sitzung über die Personalangelegenheit informiert. Es sei dann unter anderem auch beschlossen worden, ein Disziplinarverfahren gegen den Fachbereichsleiter einzuleiten. Zuvor durchsuchte die Polizei die Büroräume des Mitarbeiters, berichten mehrere Kreisräte.
Mitarbeiter beschwerten sich über die Personalführung
Wie diese Redaktion erfahren hat, geht es um wenige Fälle und immer um kleinere Geldbeträge. Beispielsweise soll der Beamte für eine private Trauerfeier einen Kranz gekauft, sich das Geld dafür aber vom Landratsamt zurückgeholt haben. Mitarbeiter habe er dann zwischen Tür und Angel aufgefordert, Belege für Blumensträuße zu unterschreiben, die er in seiner Eigenschaft als Fachbereichsleiter besorgt haben soll. Zudem lägen auch mehrere Beschwerden über die Personalführung des Beamten vor.
1991 kam der Mann ans Landratsamt Würzburg. Zuvor arbeitete er bei einer anderen Behörde. Auch hier soll es Unstimmigkeiten gegeben haben, wie entsprechende Einträge in der Personalakte zeigen. Allerdings seien diese damals nicht aufgefallen, sondern erst jetzt im Zuge der Ermittlungen, berichten Insider.
... dem Brötchen vom Gästetablett vergessen?
Bei jedem Verkäufer usw. muss die Kasse stimmen. Einem hohen Polizeibeamter ließ man seine Trunkenfahrt auch nicht so durchgehen. Die Überschrift ist doch eindeutig. Eine Personalakte, die keiner liest - auch ein Skandal. Das Benehmen dieses Fachbereichsleiters ist nicht nachvollziehbar und nicht hinnehmbar. Auch verstößt er gegen seinen Amts- und Diensteid. Alles klaro?
Einem hochrangigen CSU-Politiker schon - und der hatte im Jahr 1983 dazu noch einen Menschen totgefahren. Später konnte er dann sogar noch bayerischer Verkehrsminister werden.
Hund sammer scho…
Falls die Veruntreuung im großem Maße passiert ist, sind natürlich andere Konsequenzen durchzuführen. Und das Beispiel dem Trauerkreis ...naja.... gab es dort nicht ein paar bessere Beispiele?
Was ist das denn für eine Arbeitsauffassung??? Es gibt eine ganze Menge -übrigens überwiegend nicht verbeamtete- Arbeitnehmer, die auch nach Dienstschluß noch mit Herz Hand, Hand und Kopf verantwortungsvoll bei ihrer Arbeit sind - mal mehr, mal weniger gut bezahlt.
Wer beschei*t, der fliegt raus, und das ist ok so. Ich kann meine Blumensträuße auch nicht über Steuerzahlergeld abrechnen, und wenn ich es könnte, würde ich es trotzdem nicht tun.