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THÜNGERSHEIM
Landrats-Kandidatin Karen Heußner von den Grünen: „Bei einer Stichwahl wäre ich gerne dabei“
Mag es Grün: Karen Heußner, die Landratskandidatin der Grünen.
Foto: Norbert Schwarzott | Mag es Grün: Karen Heußner, die Landratskandidatin der Grünen.
Von unserem Redaktionsmitglied Günther Hillawoth
 |  aktualisiert: 06.03.2014 12:02 Uhr

Typisch grün – so mag der eine oder andere denken, der Karen Heußner gegenübersteht oder sie zu Hause besucht. Doch Solardächer und Ökostrom am oder im Haus gehören mittlerweile in vielen Haushalten dazu. Nicht nur bei einer Kreisrätin, die mit ihrer Familie in Thüngersheim lebt, seit 2008 den Grünen angehört und am 16. März als Landrats-Kandidatin gegen fünf Bewerber antritt.

Als Neuling trat Karen Heußner 2008 das erste Mal für den Kreistag an, bekam auf der Liste den siebten Platz und verbesserte sich sogar auf Rang 5. Das habe sie „überrascht und beeindruckt“, sagt sie.

Vorher hatte die Germanistin mit Politik nichts am Hut, war „höchstens mal bei der einen oder anderen Demo“ dabei. Erst 2006, während einer Israelreise des Landkreises in die Partnerkommune Mate Yehuda sprang der Funke über, als sie mit den grünen Kreisrätinnen Rita Heeg und Kerstin Celina in Kontakt kam.

Aus dieser Begegnung entwickelte sich eine Leidenschaft. Mittlerweile hat sich Karen Heußner bei den Grünen etabliert, arbeitet in Ausschüssen mit, ist Beisitzerin im Kreisverband Würzburg-Land und Geschäftsführerin des grünen Bezirksverbandes Unterfranken.

Nun strebt sie nach Höherem. Mann und Sohn stehen dabei voll hinter ihr. Mit ihrer Landrats-Kandidatur will sie „Bewegung in die Sache reinbringen“ und zeigen, dass es auch Alternativen gibt – beispielsweise beim Thema Energiewende mit „erneuerbare Energien“.

Kreisstraßen müssten in Schuss gehalten werden, neue seien wegen des Flächenverbrauchs zu vermeiden, findet Heußner. Radwege haben bei ihr oberste Priorität, wobei es ihr weniger um die bestehenden Verbindungen zwischen den Gemeinden, sondern um sichere Passagen durch die Orte geht.

Die demographische Entwicklung beschäftigt Karen Heußner. Gerade im ländlichen Raum sei das ein Thema. Sie wünscht sich, mehr Zusammenarbeit im Kreistag und Entwicklungsmodelle mit Zuschuss-Aussichten.

Apropos Kreistag: Mit den meisten Kollegen kommt sie gut zurecht. Genau wie mit Landrat Eberhard Nuß persönlich. Aber – bei aller Zuneigung folgt gleich eine Einschränkung: „Wenn ich mit allem 100-prozentig einverstanden wäre, bräuchte ich nicht zu kandidieren.“

Bei der Frage nach den Erfolgsaussichten für sie und ihre Partei weicht die Kandidatin erstmal aus: „Das ist unheimlich schwer abzuschätzen.“ Doch schwingt Optimismus mit. Die ernüchternden Ergebnisse bei den Bundes- und Landtagswahlen im vergangenen Jahr haben ihre Erwartung keineswegs gedämpft. Schließlich hätten die Grünen in der Region durchaus passabel abgeschnitten.

Sie hofft, dass für die Kreistagsfraktion sogar „noch ein Platz, vielleicht auch zwei“ dazu kommen. Derzeit sind die Grünen mit sieben Kreisräten im 70-köpfigen Gremium vertreten.

Bis zum Tag der Entscheidung gibt's allerdings noch viel zu tun. Fast täglich besucht Karen Heußner derzeit Veranstaltungen. Sie sieht das positiv: Das bereichere die ganze Sache. Sie lerne neue Situationen kennen und könne sich mit Menschen austauschen.

Ein weiterer positiver Nebenaspekt: „Ich entdecke den Landkreis,“ sagt sie und gerät ins Schwärmen. Besonders die südliche Region habe es ihr angetan.

Das Engagement hat allerdings seinen Preis: Der prallvolle Terminkalender hindert sie bei der Entfaltung ihrer hausfraulichen Qualitäten. Handarbeiten, Kochen, der Garten und Marmelade kochen – das muss jetzt eben ein bisschen warten.

Und wie verbringt die Landrats-Kandidaten der Grünen den Wahltag? Briefwahl kommt für sie nicht in Frage. Sie geht ins Wahllokal. Am Abend ist der Besuch des grünen Büros in Würzburg vorgesehen, um auch andere Ergebnisse zu erfahren.

Einen Wunsch schiebt Karen Heußner für ihr Abschneiden bei der Landratswahl augenzwinkernd hinterher: „Bei einer Stichwahl wäre ich gern dabei.“

 
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