Das Corona-Virus hat auch an der Parteibasis der Kreis-CSU ihre Spuren hinterlassen. Seit Beginn der Pandemie haben sich die Kreisdelegierten nun erstmals wieder in der Eibelstadter Sporthalle getroffen, um ihren Kreisvorsitzenden Thomas Eberth für weitere zwei Jahre in seinem Amt zu bestätigen. Der sieht eine Kernaufgabe seiner neuen Amtszeit in der Rückkehr zur Basisarbeit in den Ortsverbänden.
Zu Beginn seines Rechenschaftsberichts konnte Eberth noch vom erfolgreichen Start des Kommunalwahlkampfs berichten, an dessen Ende er zum neuen Landrat gewählt wurde. Dann kam die Pandemie. Schon der inzwischen traditionsreiche Starkbieranstich in der Kürnacher Höllberghalle vor normalerweise rund 1000 Gästen musste Mitte Februar ohne Publikum stattfinden. Stattdessen wurde die Veranstaltung live im Lokalfernsehen übertragen.
Weil der Lokalsender TV Mainfranken dabei die gebotene journalistische Distanz vermissen ließ, handelte er sich einen Rüffel der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien ein. Der Kreisvorsitzende sieht die Kritik aus CSU-Sicht gelassen. Durch die Berichterstattung habe die Veranstaltung enorm an Aufmerksamkeit gewonnen. "Negative Presse kann auch positive Presse sein", so Eberth.
Rückkehr zur Basisarbeit
Was den 2015 erstmals gewählten Kreisvorsitzenden mehr schmerzt, ist die Zeit nach der Kommunalwahl. Dank digitaler Hilfsmittel sei es zwar noch gelungen, die Arbeit in der Kreistagsfraktion und den Gemeinderäten zu koordinieren. "Die Arbeit in den Ortsverbänden ist aber weitgehend zum Erliegen gekommen", so Thomas Eberth.
Neben der Rückkehr zur Basisarbeit hat sich Eberth für die bevorstehenden beiden Amtsjahre vorgenommen, die CSU weiblicher zu machen. Unter den 1827 CSU-Mitgliedern im Landkreis sind gegenwärtig gerade einmal 369 Frauen, das entspricht 20 Prozent. Auch der Versuch, durch die Kreistagsnominierung nach dem Reißverschluss-Prinzip den Frauenanteil in der Fraktion zu erhöhen, schlug fehl. Obwohl die vorderen Listenplätze abwechselnd mit Frauen und Männern besetzt wurden, schafften es bei 27 Sitzen für die CSU gerade einmal acht Frauen ins Gremium. "Wir sind eine 80/20-Partei und bei den Älteren ist das Verhältnis noch schlechter", so Eberth. Deshalb stimme es ihn zuversichtlich, dass sich Frauen und Männern zumindest unter den jüngeren Mitgliedern einigermaßen die Waage halten.
Auf eine schwierige Endphase des Bundestagswahlkampfs stimmten Bundestagabgeordneter Paul Lehrieder und sein Landtagskollege Manfred Ländner die Delegierten ein. Ländner kritisierte vor allem den Hass, den Politiker, Polizei aber auch andere Hilfskräfte während der Corona-Pandemie erlebt haben. "Eine vernünftige Gesellschaft muss sich dem entgegenstellen", so Ländner.
Bestimmt finden sich dort noch ein paar Äcker, die man in ein Neubaugebiet für Einfamilienhäuser umwandeln kann.