Auf die gewohnten Ferienangebote für Kinder und Jugendliche wollte das Amt für Jugend und Familie des Landkreises Würzburg trotz der durch Corona bedingten Einschränkungen nicht verzichten. Und siehe da: Es hat besser funktioniert, als gedacht. Inzwischen hat der Landkreis sein Internet-Projekt "Urlaub dahemm" gestartet und will damit auch den Erwachsenen den Urlaub zu Hause mit vielen Ausflugs- und Freizeit-Tipps versüßen.
"Man kann auch in Corona-Zeiten vieles machen, wenn man nur will", sagt Klaus Rostek, am Landratsamt verantwortlich für die Jugend- und Familienarbeit. Selbst das Hüttendorf, das diesmal in Kirchheim Station machte, konnte in den ersten beiden Ferienwochen nahezu wie gewohnt stattfinden. Eine begrenzte Zahl von Teilnehmern, feste Baugruppen und Maskenpflicht bei gemeinsamen Veranstaltungen sind die wesentlichen Einschränkungen, auf die sich die Kinder einlassen mussten.
Auch auf den Ferienpass, seit den 1970er Jahren ein beliebter Begleiter durch die Sommerferien, mussten Kinder und Jugendliche nicht verzichten. Rund ein Drittel aller Sechs- bis 18-Jährigen im Landkreis haben den Ferienpass, sagt Rostek. Unter den Acht- bis Zwölfjährigen sogar jeder Zweite.
Weit über 100 vergünstige oder kostenlose Freizeitangebote sind heuer zusammen gekommen, vom freien Eintritt in die Schwimmbäder bis zur Kreativkursen, Ballonfahrten und Gutscheine für Museen, sind in dem 120 Seiten starken Büchlein aufgeführt. "Wir waren überrascht über die vielen Angebote, die selbst in Corona-Zeiten möglich sind", sagt Klaus Rostek.
Gleichwohl sei die besondere Situation Anlass gewesen, das Konzept des Ferienpasses grundlegend zu überdenken. "Uns geht es darum, das Aufwachsen von Kindern und das Leben der Familien zu unterstützen", betont der Sozialpädagoge. Unter diesem Gesichtspunkt sei das Programm überarbeitet worden.
Über 70 Freizeitangebote im Landkreis Würzburg
Da passt auch das Projekt "Urlaub dahemm" ins Bild, das der Landkreis rechtzeitig zum Ferienbeginn auf seinen Internetseiten gestartet hat. Über 70 Freizeitangebote für den - auf fränkisch - "Urlaub dahemm" sind dort versammelt, gegliedert nach verschiedenen Themen und Interessengebieten. So findet sich beispielsweise eine Aufstellung der Schwimmbäder und Badebuchten, Hinweise auf geführte Touren und Stadtbesichtigungen oder auf Minigolfplätze, Streichelgehege und Skater-Parcours im Landkreis.
Ergänzt wird das Angebot durch eine interaktive Landkreiskarte, auf der beispielsweise Rad- und Wanderwege oder Museen verzeichnet sind. Heidrun Gröger, die das Programm ausgearbeitet hat, macht auch auf die beiden Freizeit-Buslinien Maintal-Sprinter und Wein&Wiesen-Sprinter aufmerksam, die an den Wochenenden samt Fahrrad-Anhänger zwischen touristisch reizvollen Zielen verkehren und so auch entfernte Ecken des Landkreises bequem erreichbar machen.
Weitere Tipps von Bürgern erwünscht
Über seine neuen Accounts in den sozialen Netzwerken Facebook und Instagram macht der Landkreis ebenfalls auf die Freizeitangebote aufmerksam. Dort erhofft sich Heidrun Gröger weitere persönliche Tipps von Bürgern, die über den Hashtag #urlaubdahemm auf den Landkreisseiten geteilt werden können.
Landrat Thomas Eberth jedenfalls ist begeistert von dem Angebot. "Die Idee dazu ist aus der Corona-Situation heraus entstanden, aber wir legen jetzt schon fest, dass es eine Dauereinrichtung wird", sagte Eberth in sein Sommer-Pressekonferenz.
Zu erreichen sind die Freizeittipps auf der Internetseite des Landkreises unter https://www.landkreis-wuerzburg.de/Bildung-Freizeit-Kultur/Urlaub-dahemm.