Beim neuesten Band des Mainfränkischen Jahrbuch handelt es sich um eine ganz besondere Veröffentlichung, nämlich um einen Jubiläumsband, feierten die „Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte“ 2023 doch den 75. Jahrestag ihrer Wiedergründung nach 1945. Deshalb sind in dieser Ausgabe auch die Reden und Grußworte enthalten, die anlässlich der Feierlichkeiten auf die Vereinsgeschichte zurückblicken und die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft ansprechen, denen sich der Verein als solcher und die historisch arbeitenden Wissenschaften insgesamt gegenübergestellt sehen. Das geht aus einer Pressemitteilung der "Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte" hervor, der auch die folgenden Informationen entnommen sind.
Dreizehn Beiträge aus der Kunst- und Kulturgeschichte Mainfrankens
Darüber hinaus widmet sich das Jahrbuch wieder verschiedensten Themen aus der Kunst- und Kulturgeschichte Mainfrankens in insgesamt dreizehn Beiträgen. Dabei werden zunächst zwei historische Wappenbücher vorgestellt, in denen Würzburger Domherren vom späten 16. bis ins frühe 19. Jahrhundert mit ihren Wappen und Stammbäumen verzeichnet sind.
Ihnen folgen architekturgeschichtliche Betrachtungen zu einem Austragshaus in Zell am Main sowie dem Terrassengarten des ebenfalls dort befindlichen Neumann-Palais. Weitere Beiträge widmen sich der fürstbischöflichen Gemäldesammlung im Würzburg des 18. Jahrhunderts, und zeitgenössischen Quellen, die zeigen, welche Eindrücke Reisende vom Leben im Würzburg des ausgehenden "Ancien Régime" hatten.
"Wunderberichte" aus Dettelbach und Dimbach
Andere Arbeiten führen die Leserinnen und Leser auf Schloss Seehof in den Weißen Saal und seine opulente Ausstattung oder stellen den flandrischen Maler Johann Baptist de Rüll vor, der unter anderem in Würzburg und Bamberg tätig war. Auch die für ihre Handwerkskunst bekannte Büttner- und Kellermeisterfamilie Huth und ihre Verbindung zum Juliusspital lernt man kennen, ebenso den Künstler Andreas Joseph Chandelle und die Porträts, die er von Mitgliedern der fränkischen Weinhändlerfamilie Wiesen anfertigte.
Sakral wird es in zwei Beiträgen zu „Wunderberichten“ anlässlich der Dettelbacher Wallfahrt und zur frühen Geschichte der Wallfahrtskirche in Dimbach. Der Frage nach der Selbstidentifikation von Menschen des 18. und 19. Jahrhunderts wird in einer Arbeit zur „Dreifachzugehörigkeit“ am Beispiel der Stadt Seßlach nachgegangen, und um Lokalpolitik im 17. Jahrhundert geht es im abschließenden Beitrag, der sich mit der Dorfordnung des Bronnbacher Abtes Johann IX. Feixner befasst. Den Schluss des Jubiläumsbandes bilden Rezensionen und Mitteilungen des Vereins.
Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst 75: ISBN: 978-3-949015-07-6. Der Ladenpreis beträgt 38,60 Euro, für Mitglieder 17,50 Euro.