„Hausfrau, ist das nicht von gestern?“ Diese Frage stellte am Wochenende eine große süddeutsche Zeitung in einem ganzseitigen Artikel. Dass Hausfrau ganz aktuell sein kann, nämlich gar nicht verstaubt oder altmodisch, sondern ganz schön von heute, das zeigt die aktuelle Wechselausstellung im Museum im Kulturspeicher. Verzweifelt oder gar zerknirscht sind diese „Desperate Housewives“ nämlich wirklich nicht.
Spielerisch, ironisch und witzig, aber auch kritisch und provokant, aber letztlich versöhnlich gehen die in der Ausstellung vertretenen 28 internationalen Künstlerinnen mit dem Thema um: Und so gibt es am Samstag, 27. Juni, allen Grund, bei einer langen Museumsnacht mal kräftig auf den Putz zu hauen.
Sechs Stunden Programm
Von 19 bis 1 Uhr nachts wird es am Samstag im Museum richtig rund gehen. Und zwar nicht nur in den Räumen der Wechselausstellung, sondern auch in denen der Städtischen Sammlung. Sechs Stunden lang erwartet die Besucher ein vielseitiges und unterhaltsames Programm. denn ebenso wie bei der Ausstellung, die natürlich besichtigt werden kann, soll auch bei der Museumsnacht das Thema von seiner unterhaltsamen Seite aus angegangen werden.
„Staubwischen für Anfänger“ lautet daher der Titel einer Performance des Tanzspeichers, mit der um 19.15 Uhr die Museumsnacht startet und den man nicht allzu ernst nehmen sollte. Wiederholungen gibt es um 20, 21, 22 und 23 Uhr. Natürlich gibt es auch Führungen durch die Ausstellung. Almut Schaffrath und Nadja Schamberger erläutern die stilistisch sehr unterschiedlichen Kunstwerke wie Videos, Installationen, Fotografien, Objekte und Gemälde um 19.30, 20.20, 20.45, 21.50, 22.20 und 23.30 Uhr bei Kurzrundgängen.
Mit von der Partie ist auch die Schauspielerin und Kabarettistin Heike Mix. Sie hat sich ein Bild des Malers Hugo von Habermann aus der Städtischen Sammlung ausgewählt, um die Kunst frisch aus der Perspektive einer Putzfrau aufzumixen: „Hugo von Habermann und der Staubwedel“ heißt ihr Motto. Zu erleben ist Heike Mix um 19.30, 20.20 und 22.30 Uhr.
Über den „Lebensalltag von Frauen zwischen Tradition und Moderne“ berichtet in einem Kurzvortrag um 19.45 und 21.20 Uhr Birgit Berger vom Lehrstuhl für Europäische Ethnologie der Bamberger Otto-Friedrich-Universität. Dabei geht es etwas ernsthafter um die Rollenkonzeption aus wissenschaftlicher Sicht.
Für eine „Haarige Angelegenheit“ sorgt die Würzburger Künstlerin Jutta Schmitt mit einer um 20.50 Uhr beginnenden Performance, die sich über einen längeren Zeitraum hinziehen soll. Musik und Projektionen werden die die Künstlerin und ihre Partnerinnen unterstützen.
Musikalisch begleitet wird die Museumsnacht von der Clarino Jazzband. Für Speisen und Getränke sorgt das team des Museumsrestaurants MS Zufriedenheit.
Karten für die Museumsnacht gibt es ab sofort zum Preis von acht Euro an der Museumskasse des Kulturspeichers.