Am Freitag startet im Hochseilgarten Frankenturm der Kultur- und Eventsommer 2021. Es ist der wiederholte Anlauf für ein vielseitiges Musik- und Kabarett-Bühnenprogramm im Freien.
Mit einem Hochseilgarten im Gewerbegebiet Thomasboden gingen Carmen und Gunter Schuppe im August 2019 an den Start. Die Vorstellung war, den multifunktional angelegten Kletterturm in ein paar Jahren mit Artistik zu erweitern. Stand-Up-Paddling-Boards waren fraglos eine naheliegende Ergänzung, die das sportliche Angebot für das gleiche Klientel interessiert: Familienspaß und Teambildung-Veranstaltungen für alle möglichen Gruppen mit den Trainern. Das wird zurzeit sogar als angesagte Escape-Room-Variante entwickelt mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. In eine ganz andere Richtung dagegen ging der Vorschlag: "Macht doch Kultur!" Genau genommen sei die Anregung von Landrat Thomas Eberth bei einem Besuch vor Ort gekommen, so Gunter Schuppe.
Jetzt stehen 15 Veranstaltungen im Kalender unter anderem mit Folk und Weltmusik. Das Konzertprogramm sieht aber auch Musikkabarett und Musiktheater vor. Fast wöchentlich immer freitags verwandelt sich das Gelände bis Mitte September unter und um den Kletterturm herum zur Kleinkunstbühne. Kabarett, Comedy und Puppenspiel sind dabei. Dazwischen vier Termine mit DJ Andy Puhl – Freitagabende zum Klettern mit Partymusik, spektakulärer Beleuchtung und Chillen im Liegestuhl mit Beach-Club Atmosphäre. "Nachtkletterevents wollten wir die ganze Zeit", sagt Carmen Schuppe-Michel. Und dann hätten sie einfach den Radio-Moderator und DJ Andy Puhl angefragt.
Auch für Jüngere sollte etwas dabei sein
Dass das Programm sehr bunt und spannend ist, findet die Gastgeberin, so dass sie sich selbst auf jeden einzelnen Event freut. Die Pädagogin Schuppe wollte vor allem etwas für Jüngere dabei haben und hat unter anderem den Puppenspieler Thomas Glasmeyer auf die Künstlerliste gesetzt. Das Gros des Bühnenprogramms aber habe die Künstleragentur ArtCon aus Sommerhausen zusammengestellt, denn der Aufruf in die Künstlerszene, dass am Hochseilgarten eine Bühne im Freien mit bis zu 250 Publikumsplätzen existiert, habe sie schnell überfordert. Carmen Schuppe-Michel: "Wir waren recht blauäugig, was das Management solcher Veranstaltungen angeht". Und obwohl die Corona-Beschränkungen schon im vergangenen Jahr ständig alles über den Haufen warfen, immer wieder alles geändert oder abgesagt werden musste, ist von Verzagen hier keine Spur.
Die stete Weiterentwicklung, die Entschleunigung und Nachhaltigkeit sind bei Schuppes etwas Grundsätzliches. In einem Hochseilgarten geht es um Achtsamkeit und darum, sich selbst wahrzunehmen. Deshalb hätten sie dieses Projekt angefangen. Man muss das Handy dafür weglegen. Allein das garantiere, dass die Leute hier entspannter weggehen, als sie gekommen sind. Die Rückmeldungen bestätigten das, erklärt Carmen Schuppe-Michel.
Kulturprogramm soll dauerhaft etabliert werden
Fest steht, dass das Kulturprogramm dauerhaft etabliert werden soll – auch gegen das kulturelle Sommerloch. Schwierig sei das Marketing, weil Stadt und Landkreis da zu ihrer Verwunderung nicht zusammenarbeiten, wie sie festgestellt hat. Richtig gut dagegen klappt die Kooperation mit Partnern wie Bow and Soul für intuitives Bogenschießen oder den Winzern. Das MainSaunaLand um die Ecke - da lassen sich tagesfüllende Freizeitevent-Pakete anbieten, die selbst für die touristischen Ambitionen des südlichen Maindreiecks neue Aspekte bringen – auch als Bühnenveranstalter.
Weil das Programm im Mai wegen Corona noch nicht starten konnte, wurde jetzt ein Flyer mit dem neuen Programm gedruckt. Am 25. Juni startet Stefan Eichner, der Reinhard Mey singt – nur mit Gitarre und absolut authentisch. Diesmal sind alle optimistisch, dass es jetzt gelingt, den Hochseilgarten auch als Open-Air-Kleinkunstbühne zu etablieren.
Infos zu Programm und Tickets unter: www.hochseilgarten-frankenturm.de