
„Gerade in Krisenzeiten muss außergewöhnliches Engagement für unsere Heimat besonders honoriert werden", sagte der bayerische Finanz- und Heimatminister Albert Füracker bei der Verleihung der Preise der Bayerischen Landesstiftung für das Jahr 2023. Seit 50 Jahren unterstützt die Stiftung des Freistaats Einzelpersonen und Institutionen, die sich aktiv in besonderer Weise für die Gesellschaft einbringen.
Die Kultur-, Sozial- und Umweltpreise der Stiftung sollen laut Füracker nicht nur eine Bestätigung für das Handeln der Preisträgerinnen und Preisträger sein, sondern auch eine Anerkennung der Öffentlichkeit für die geleistete Arbeit. "Sie sollen auch ein Ansporn für alle sein, unseren sozialen und kulturellen Zusammenhalt in Bayern nachhaltig zu schützen und zu bewahren.“
30.000 Euro pro Kategorie
Die Preise der Bayerischen Landesstiftung sind in jeder Kategorie mit 30.000 Euro dotiert, die auf jeweils drei Prämierte verteilt werden. In über 50 Jahren hat die Stiftung rund 13.400 Projekte mit einer Gesamtsumme von über 715 Millionen Euro unterstützt.
Den Kulturpreise 2023 erhielt Rotraut Freifrau Stromer von Reichenbach-Baumbauer als "leuchtendes Vorbild der bayerischen Denkmal-Kulturpflege" für den Erhalt des Schlosses Grünsberg. Laut Pressemitteilung brachte sie das in Altdorf bei Nürnberg gelegene Schloss in die Stromer-Familienstiftung ein und unterstützte dessen Erhalt durch erhebliche persönliche finanzielle Mittel.
Das Theater Augenblick gibt es seit 25 Jahren
Das Würzburger Theater Augenblick wurde ebenfalls mit einem Kulturspreis ausgezeichnet. "Es ist das erste und einzige Theater in Bayern, in welchem Menschen mit Behinderung als Schauspielende wirken und das Schauspielen als Beruf ausüben", heißt es in der Pressemitteilung.
Die Schauspielenden bringen eigene Ideen und Vorstellungen ein und erarbeiten gemeinsam mit dem Ensemble die Theaterstücke. Ihre Behinderung spielt in den Theaterstücken keine Rolle. Das Theater Augenblick ist seit 25 Jahren ein eigenständiger Fachbereich der Mainfränkischen Werkstätten in Würzburg. Die Spielstätte ist im Kulturspeicher.
Ein weiterer Kulturpreis geht an den Jazzmusiker und -pädagogen Harald Rüschenbaum, der als künstlerischer Leiter des Landes-Jugendjazzorchesters Bayern in Marktoberdorf Nachwuchs fördert. Dabei spielen Kinder und Jugendliche in kleinen Bands Musik ohne Noten, basierend nur auf Rhythmik, Stilistik und Gehör.
Weitere Preise gab es für Jazzpädagogen, Denkmal- und Artenschutz
Den Sozialpreis erhielten die Inklusionsgarde der Karnevalgesellschaft Narragonia Regensburg 1848, das Kinderbuch zur Glücksspielsucht „Mein Papa, die Unglücksspiele und ich“ der Landesstelle für Glücksspielsucht in Bayern und die Straßenambulanz St. Franziskus e.V. in Ingolstadt.
Umweltpreise bekamen die TE Connectivity Germany GmbH – Abwasserfreie Galvanik in Dinkelsbühl, der Bayerischer Landesbund für Vogel- und Naturschutz e.V. (LBV) und der Bayerische Industrieverband Baustoffe, Steine und Erden e.V. (BIV) für das Management von Lebensräumen von Amphibien in Rohstoffgewinnungsstätten sowie der Verein Lifeguide in der Region Augsburg.