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WÜRZBURG
Kulturmedaille für Roland Flade
Roland Flade
Foto: Theresa Müller | Roland Flade
Wolfgang Jung
Wolfgang Jung
 |  aktualisiert: 26.04.2023 22:45 Uhr
 Wer Fachliteratur zur Geschichte liest, nur weil er neugierig ist, ohne großes Vorwissen, ist oft arm dran. Er sitzt ohne Übersetzung vor fremdsprachigen Zitaten, findet komplexe Zusammenhänge nur angedeutet und scheinbar Nebensächliches verquast und ausgewalzt. Fachleute schreiben für Fachleute und die Laien resignieren.

Roland Flade, der Historiker und Main-Post-Redakteur, sagt, im angelsächsischem Sprachraum sei das anders. Da gebe es eine große Tradition von Historikern, die „lebhaft und gut schreiben“. Die würden „nicht verachtet wie in Deutschland“.

Seit über 30 Jahren betreibt Flade eine Geschichtsschreibung in angelsächsischer Tradition. An diesem Donnerstag, 11. Dezember, ehrt ihn die Stadt mit ihrer Kulturmedaille.

Er schaut auf privaten Fotos drein wie ein Träumer. Den Kopf leicht zur Seite geneigt, lächelt er verklärt. So sei er eben auch, sagt er.

Es ist nicht einfach, ein Foto von ihm zu schießen, das ihn als den zeigt, als den ihn Geschichtsinteressierte und Zeitungsleser kennen. Roland Flade hat die Würzburger Geschichtsschreibung demokratisiert.

1983 erschien im „Pupille“-Verlag sein erstes Buch; für viele wurde es der Einstieg in die Geschichte Würzburgs. Es heißt „Es kann sein, dass wir eine Diktatur brauchen“. Flade setzte sich mit Würzburg während der Weimarer Republik auseinander.

Bis dahin verharmlosten Würzburger Nachkriegs-Geschichtsschreiber nationalsozialistische Schandtaten und verschwiegen braune Gesinnung, vermeintlich honorige Seilschaften aus alten Tagen hielten. Ausnahmen machten drei Gymnasiallehrer: Paul Pagel und Christian Roeding zeigten die Ausstellung „Würzburg im Dritten Reich“, Werner Dettelbacher schrieb Bücher und Aufsätze, nannte allerdings seine Quellen nicht.

Dann kam Flade und nahm keine Rücksichten. Er zeigte Würzburgs Weg in den Nationalsozialismus auf, nannte Täter und Taten und beschrieb das Leid ihrer Opfer. Er schrieb, wie Angelsachsen es tun: wissenschaftlich fundiert und lebhaft und gut.

Zahlreiche Bücher und Aufsätze folgten. Er erforschte die Geschichte der Würzburger Juden und der Sinti-Familie Winterstein, ließ Würzburger selbst erzählen in „Mein Würzburger Jahrhundert“ und „Meine Jugend in Würzburg“, schrieb über den 16. März 1945 und über Würzburg in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, über das Hubland – an irgendeinem Projekt arbeitet er neben seinem Vollzeit-Job immer, sein Œuvre ist umfangreich.

„Frankfurter Allgemeine“ und „Süddeutsche Zeitung“, „Zeit“ und „Handelsblatt“, „New York Times“ und viele andere besprachen seine Arbeiten als „gewichtig“, „tiefgründig“, „Muster für weitere Studien“, „höchst informativ“ oder „an Dramatik kaum zu überbieten“.

Geplant war das nicht.

Flade, Jahrgang 1951, gebürtig aus einer Aschaffenburger Kleinbürgerfamilie, hat Anglizistik und Geschichte studiert. Die Eltern war unpolitisch, Sohn Roland auch. Sein politisches Erweckungserlebnis war der Besuch Willy Brandts in Erfurt am 19. März 1970.

Seine gesamte politische Entwicklung, sagt er, habe „ganz viel mit Willy Brandt zu tun“, der „auch keine goldene Kindheit gehabte“ habe und „30 Jahre lang in Deutschland klein geredet und verachtet wurde“. Brandt hat Flade inspiriert.

Der Nationalsozialismus interessierte ihn nicht weiter, seine Zulassungsarbeit schrieb er über den Vietnam-Krieg als Medienphänomen. Nach dem Studium arbeitete er gut zwei Jahre lang für die Main-Post in Bad Kissingen, dann kündigte er, um seine Doktorarbeit zu schreiben, wieder über den Vietnam-Krieg.

Die Hürden erkannte er zu spät: kein Geld für einen halbjährigen Studienaufenthalt in den USA, keine Lust, die eben geheiratete Gattin alleine zu lassen, fehlende soziologische und publizistische Vorkenntnisse.

Im Sommer 1980 saß er ohne Perspektive in einem Café am Marktplatz, schlug die Main-Post auf und las, dass die Stadt einen Historiker suche, der die Geschichte der Würzburger Juden erforscht. Flade hatte keine Ahnung von jüdischer und Würzburger Geschichte, dachte aber, „das könnte was sein“ und griff zu. Seine Doktorarbeit entstand daraus.

Heute sagt er, die Stadt habe ihm den Anstoß gegeben „zur befriedigendsten Sache außerhalb der Main-Post und meinen privaten Beziehungen: ein Ding, das nun seit fast 35 Jahren läuft und nie aufhören wird, solange ich schreiben und denken kann“.

1997 besuchte er eine Lesung von Walter Kempowski, der sein „Echolot“ vorstellte. Kempowskis Mammut-Werk ist eine zehnbändige Collage aus Lebensgeschichten, Tagebüchern, Fotografien und Briefen von unterschiedlichsten Menschen im Deutschland der Jahre 1943 bis 1945. Flade berichtet: „Ich war hin und weg! Ein grandioses Projekt!“ Am selben Abend habe er beschlossen: „So ein ,Echolot‘ mache ich für Würzburg.“

Und so ist 1998 das Buch „Unser Würzburger Jahrhundert“ erschienen, mit Alltagsgeschichten aus den ersten 90 Jahren des 20. Jahrhunderts.

Flade hat von Beginn an die Geschichte und Geschichten der „kleinen“ Leute aufgeschrieben. Nun ist er einen Schritt weitergegangen: Er ließ sie selbst erzählen. Er sagt, das Sammeln von Augenzeugenberichten und das Abtippen sei ihm „das Allerliebste“.

Viele Journalisten, auch bei der Main-Post, reagieren distanziert auf den ständigen technischen Wandel im Mediengeschäft. Flade dagegen erkannte rasch die Möglichkeiten, die Social-Media-Portale wie Facebook, Twitter und YouTube bieten.

Auf Facebook zitiert er täglich aus Tagebüchern und Berichten, was auf den Tag genau vor 70 und 100 Jahren in Würzburg geschah. Auf YouTube zeigt er kurze Dokumentarfilme: aus dem alten Würzburg, von einem Besuch in Tschernobyl, von den Bewohnern der Klingenstraße, über seine Familiengeschichte – über 175.000 Mal wurden sie angeklickt.

Im kommenden Jahr geht Flade in Rente. Aber seine Arbeit geht weiter.
 

Roland Flades Bibliografie:


I. Bücher und Aufsätze

Die Menschen starben, die Erinnerung lebt. Neuere Forschungen über Juden in Würzburg, in: Würzburg-heute. Zeitschrift für Kultur und Wirtschaft, Heft 32, 1981, S. 48-49. 

Es kann sein, dass wir eine Diktatur brauchen. Rechtsradikalismus und Demokratiefeindschaft in der Weimarer Republik am Beispiel Würzburg, 158 S., Würzburg (Pupille-Verlag) 1983.

„Flade zeigt, dass eben nicht nur die Nationalsozialisten den Untergang der Weimarer Republik herbeiführten, sondern ebenso jene, die die Nazis unterstützten oder gewähren ließen.“
– Vorwärts 

Jüdische Schüler am Realgymnasium, in: Vom Königlichen Realgymnasium zum Siebold-Gymnasium Würzburg, Festschrift und Jahresbericht für das 120. Jahr 1983/84, Würzburg 1984, S. 71-73.

Juden in Würzburg, 1918-1933 (Mainfränkische Studien, Bd. 34), 519 S., Würzburg (Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte), 1985 (1. Aufl.), 1986 (2. Aufl.)

„Gründlich..., anschaulich..., geradezu beispielhaft.“
– Zeitschrift für Bayerische Landesgeschichte
„Eine Darstellung…, die am konkreten Beispiel die wesentlichen Probleme des deutschen Judentums in der Weimarer Republik vorführt und deshalb auch über die Lokalgeschichte hinaus von Bedeutung ist.“
– Historische Zeitschrift
„Vielfältige Bezüge über Würzburg hinaus.“
– Süddeutsche Zeitung

Die Würzburger Juden. Ihre Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Mit einem Beitrag von Ursula Gehring-Münzel, 433 S., Würzburg (Stürtz) 1987. Zweite, erweiterte Auflage, 469 S., Würzburg (Königshausen & Neumann) 1997.

„Höchst informativ.“
– Die Zeit
„Das vorliegende Buch dürfte die gründlichste und zugleich auch lesenswerteste Geschichte der Juden einer mittelgroßen Stadt sein.“
– Aufbau, New York
„Das Auschwitz-Tagebuch von Ernst Ruschkewitz ist ... an Dramatik kaum zu überbieten.“
– Süddeutsche Zeitung
„Among the many histories of Jews in German cities and regions, this volume stands out by virtue of its readability and attractive format.”
– Shofar, Book Review Section, Purdue University, West Lafayette, Indiana

Juden und Christen in ländlichen Gemeinden Unterfrankens im 19. Jahrhundert, dargestellt anhand von Selbstzeugnissen aus jüdischer Feder, in: Jüdische Landgemeinden in Franken. Beiträge zu Kultur und Geschichte einer Minderheit, Bayreuth 1987, S. 43-46. 

Ländliches Judentum in Unterfranken im 20. Jahrhundert, in: Jüdische Landgemeinden in Franken. Beiträge zu Kultur und Geschichte einer Minderheit, Bayreuth 1987, S. 47-50.

Leben und Tod Felix Fechenbachs, in: Der Puppenspieler. Ein Roman aus dem alten Würzburg, hrsg. von Roland Flade und Barbara Rott, Würzburg (Königshausen & Neumann) 1988, S. 7-30.

„Zum biographischen und lokalen Hintergrund des Romans stellt Roland Flade … eine ganze Reihe wertvoller … Informationen zusammen, die ihn als einen profunden Kenner der Zeitgeschichte Würzburgs ausweisen.“
– Das andere Theater

Der Novemberpogrom von 1938 in Unterfranken. Vorgeschichte, Verlauf, Augenzeugenberichte (Schriften des Stadtarchivs Würzburg, Heft 6), 142 S., Würzburg (Ferdinand Schöningh) 1988.

„Die sorgfältig edierte und typographisch ansprechende Studie … ist ein gutes und gelungenes Beispiel, wie deutsch-jüdische Geschichte transparent gemacht werden kann.“
– Das Historisch-Politische Buch

Felix Freudenberger (1874-1927), sozialdemokratischer Bürgermeister und Pazifist, in: Manfred Treml, Wolf Weigand (Hrsg.) Geschichte und Kultur der Juden in Bayern. Lebensläufe (Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur, Nr. 18/88), München (Haus der Bayerischen Geschichte) 1988, S. 269-272. 

„Jene, einem rebenreichen Weinstock verglichene Gemeinde". Zur Geschichte der Juden im mittelalterlichen Würzburg, in: Manfred Treml, Josef Kirmeier (Hrsg.), Geschichte und Kultur der Juden in Bayern. Aufsätze (Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur, Nr. 17/88), München (Haus der Bayerischen Geschichte) 1988, S. 173-180.

Felix Fechenbach und die Reform des Strafvollzugs in der Weimarer Republik, in: Felix Fechenbach, Im Haus der Freudlosen. Als Justizopfer im Zuchthaus Ebrach, hrsg. von Roland Flade, Würzburg (Könighausen & Neumann) 1993, S. 129-140. 

„Gesichtsausdruck: freundlich" - Fotos und Dokumente zur Haft Felix Fechenbachs im Zuchthaus Ebrach, in: Felix Fechenbach, Im Haus der Freudlosen. Als Justizopfer im Zuchthaus Ebrach, hrsg. von Roland Flade, Würzburg (Könighausen & Neumann) 1993, S. 141-167.

Chronik der jüdischen Familie Loeb aus Simmern unter Dhaun, in: Beiträge zur jüdischen Geschichte in Rheinland Pfalz, hrsg. von Matthias Molitor und Hans-Eberhard Berkemann, 3. Jg., Ausgabe 1/1993, Heft Nr. 4, S. 61-69.

Leben und Tod Felix Fechenbachs (in hebräischer Sprache), in: Der Puppenspieler (hebräische Ausgabe), Jerusalem (Verlag Rubin Mass) 1995.

The Lehmans: From Rimpar to the New World. A Family History, 131 S., mit Grußworten von US-Präsident Bill Clinton und Bundeskanzler Helmut Kohl, Würzburg (Königshausen & Neumann), 1996. Zweite, erweiterte Auflage, 152 S., 1999. Unveränderter Nachdruck 2002.

„Klar, dicht und faktenreich.“
– Handelsblatt
„Eine hochinteressante Studie. Flade hat sorgfältig recherchiert …, er urteilt differenziert und formuliert klar und flüssig. Vor allem aber schreibt er mit Engagement und zieht somit seine Leser in den Bann.“
– Das Historisch-Politische Buch

Die Lehmanns und die Rimparer Juden. Zur Dauerausstellung im Rathaus Rimpar, 38 S., Würzburg (Königshausen & Neumann) 1996. 
Der Ritualmord von Manau und seine Instrumentalisierung durch die unterfränkische NSDAP, in „’Denn das Sterben des Menschen hört nie auf...’. Aspekte jüdischen Lebens in Vergangenheit und Gegenwart, hrsg. Von Ulrich Wagner. Schriften des Stadtarchivs Würzburg, Heft 11, Würzburg (Ferdinand Schöningh) 1997, S. 169-182.

Lehrer, Sportler, Zeitungsgründer. Die Höchberger Juden und die Israelitische Präparandenschule. Schriften des Stadtarchivs Würzburg, Heft 12, 125 S., Würzburg (Ferdinand Schöningh), 1998.

„Exzellent illustriert..., wirklich gelungen.“
– Zeitschrift für Bayerische Kirchengeschichte

Max Mohr, ein vergessener Würzburger Schriftsteller, in: Max Mohr: Ramper, Programmheft zur Inszenierung im Theater Chambinzky, Februar 2002.

„Dass ‚Ramper‘ jetzt auf die Bühne des ‚Chambinzky‘ kommt, ist Dr. Roland Flade zu verdanken. Er stieß im Rahmen seiner Forschungen … auf die Familie Mohr und entdeckte dabei die Texte von Max Mohr. Er besorgte sich das Textbuch zu dem Stück und legte es den ‚Chambinzky‘-Verantwortlichen ans Herz, die einer Aufführung zustimmten.“
– Fränkisches Volksblatt

The Immigrant’s Progress. An account of the travels of Henry Lehman from his home in Bavaria to New York in 1844, then by boat down the coast to Mobile, eventually settling in Montgomery, in: Montgomery County Historical Society Herald, vol. 13, No. 2, Spring 2005, S. 1-7, 16.

Ruth hat auf einer schwarzen Flöte gespielt. Geschichte, Alltag und Kultur der Juden in Würzburg, mit Christoph Daxelmüller, hrsg. von Klaus M. Höynck, 120 S., Würzburg (Echter) 2005.

„Das Buch ist reichhaltig illustriert, nicht zuletzt durch Aufnahmen aus dem Privatarchiv von Roland Flade. Die Beiträge von Flade enthalten auch für Kenner der Würzburger jüdischen Geschichte Neues, sie sind stringent und sehr gut geschrieben.“
– Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst

Family History and its Meaning Today: The Case of the Lehman Family, in: Stammbaum. Journal of German-Jewish Genealogical Research, published by the Leo Baeck Institute, Issue 29, Summer 2006, S-34-38.

Der Mann, der Bismarck die Stirn bot. Der Publizist und Politiker Leopold Sonnemann aus Höchberg, in: Festschrift der Leonhard Frank-Gesellschaft zum 80. Geburtstag von Werner Dettelbacher, Würzburg (Echter) 2006.

Zwangssterilisationen und Zwangsabtreibungen an der Universitäts-Frauenklinik Würzburg im "Dritten Reich“, in: Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst, Jg. 58, Würzburg (Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte) 2006, S. 171-182.

„Unterfränkische Amerika-Auswanderer in der Mitte des 19. Jahrhunderts“, in: Andreas Mettenleiter (Hrsg.), Tempora mutantur – et nos? Festschrift Walter M. Brod, Pfaffenhofen (Akamedon) 2007.

Die Würzburger Juden von 1919 bis zur Gegenwart, in Geschichte der Stadt Würzburg. Band III/1, Vom Übergang an Bayern 1814 bis zum 21. Jahrhundert, hrsg. von Ulrich Wagner. Stuttgart (Theiss) 2007, S. 529-545.

„Gewichtig.“
– Zeitschrift für Bayerische Landesgeschichte

Schlaglicht: Ruschkewitz – eine Würzburger Familie, in Geschichte der Stadt Würzburg. Band III/1, Vom Übergang an Bayern 1814 bis zum 21. Jahrhundert, hrsg. von Ulrich Wagner. Stuttgart (Theiss) 2007, S. 546-548.

Dieselben Augen, dieselbe Seele. Theresia Winterstein und die Verfolgung einer Würzburger Sinti-Familie im „Dritten Reich“, 233 S., Würzburg (Ferdinand Schöningh) 2008.

„Roland Flade, ausgewiesen durch seine Forschungen zur Geschichte der Juden in Würzburg, untersucht jetzt ‚die Verfolgung einer Würzburger Sinti-Familie im Dritten Reich' – so lautet der Untertitel. Die Publikation ist indes tiefgründiger und breiter angelegt als hier vorgegeben. Denn Flade beschreibt sachkundig die Herkunft und Verbreitung der ‚Zigeuner‘, erläutert Unterschiede zwischen Sinti und Roma, bevor er sich ihrer Ausgrenzung zuwendet, die in Bayern schon vor 1933 zu beobachten war.“
– Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Flades Buch könnte Muster für weitere Studien werden. Es ist umfassend konzipiert. Flade verknüpft den lokal-individuellen Bezug am Beispiel Theresia Winterstein und ihrer Familie mit der Würzburger Stadtgeschichte gegenüber Sinti und Roma vor, während und nach dem Nationalsozialismus. Hunderte Schrift- und Bilddokumente belegen und veranschaulichen die Darstellung. ...
Minutiös spürt Flade skandalösen Vorgängen im restaurativen bundesrepublikanischen Alltag nach. … Besonders verdienstvoll ist, dass Flade die Täter beim Namen nennt, den Biographien der Verantwortlichen nachgeht. Bedrückende Karrieren. Faktenreich und engagiert vorgetragen, voller Details und dennoch sehr gut lesbar."

- Historische Zeitschrift

Hoffnung, die aus Trümmern wuchs. 1945 bis 1948: Würzburgs dramatischste Jahre, 280 S., Würzburg (Mediengruppe Main-Post GmbH) 2008 (erste und zweite Auflage), 2009 (dritte Auflage).

Jüdisches Leben in Höchberg, in: Kirchenführer Matthäuskirche Höchberg, zusammengestellt von Martin Eisen, Höchberg 2008, S. 4-10.

Der Koloss über dem Main. Ein Jahr residierte Gustav Adolf von Schweden im Aschaffenburger Schloss Johannisburg, in: Burgen und Schlösser in Unterfranken, Würzburg (Mediengruppe Main-Post GmbH) 2008.

Zukunft, die aus Trümmern wuchs. 1944 bis 1960: Würzburger erleben Krieg, Zerstörung, Wiederaufbau und Wirtschaftswunder, 336 S., Würzburg (Mediengruppe Main-Post GmbH) 2009.

David Schuster – Blick auf ein fränkisch-jüdisches Leben im 20. Jahrhundert, mit Rotraut Ries (Sonderveröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg, Band 7), Würzburg 2010, 126 S., 66 Abb.
Einsatz der Ritaschwestern für die Würzburger Juden (1912 - 1942 und 1945 -1960, in: Mit Herz und Hand aus gutem Grund. 100 Jahre Ritaschwestern, hrsg. von Schw. M. Theresa Reulbach OSA, Würzburg 2011.
 

II. Herausgeber


Felix Fechenbach, Der Puppenspieler. Ein Roman aus dem alten Würzburg. Hrsg. von Roland Flade und Barbara Rott. 218 S., Würzburg (Königshausen & Neumann) 1988.

„Gerade weil sie querliegt zu allem, was im Lauf der Jahre von diesem Journalisten wieder gedruckt wurde, ... gerade deshalb ist diese Geschichte der Lektüre wert.“
– Westdeutscher Rundfunk

Felix Fechenbach, Im Haus der Freudlosen. Als Justizopfer im Zuchthaus Ebrach. Hrsg. von Roland Flade. 167 S., Würzburg (Königshausen & Neumann) 1993.

„Der Haftbericht, dieses dichte Bild von der Härte des rächenden Staates und manch bewegendem Schicksal, ... ist es wert, als eine Quelle sui generis zur Justiz, zum ‚linken’ Humanismus und nicht zuletzt zum Bild von Outcasts in der Weimarer Republik beachtet zu werden.“
– Zeitschrift für Bayerische Landesgeschichte
„Innenansicht des Weimarer Strafvollzugs. Reforminitiativen erreichten diese versteinerte Repressionswelt kaum.“
– Das Historisch-Politische Buch

Unser Würzburger Jahrhundert. Hrsg. von Roland Flade. 272 S., Würzburg (Mainpresse Zeitungsverlagsgesellschaft mbH & Co) 1998.

„Da wir die Orte, die genannt werden, kennen und die Menschen, die berichten, Leute ‚zum Anfassen‘ sind, wird Geschichte für uns lebendig.“
– 7. Klasse, Montessori-Schule, Zell
„Eindrucksvoll und bewegend.“
– würzburg-heute

Meine Jugend in Würzburg. Hrsg. von Roland Flade. 272 S., Würzburg (Mainpresse Zeitungsverlagsgesellschaft mbH & Co) 2000.

„Ein Lesebuch für den, der der Geschichte des Alltags, der Geschichte von unten auf die Spur kommen will.“
– Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst
 

III. DVD


Hoffnung, die aus Trümmern wuchs. Würzburg 1942 bis 1945. Mit Angelika Kleinhenz (Main-Media GmbH) 2009.
 

IV. Internet-Videos


Ruschkewitz – eine Würzburger Familie. (www.youtube.com, Suchbegriff „Ruschkewitz“)

Videos zur Geschichte Würzburgs im 20. Jahrhundert. (Mit anderen auf www.mainpost.de/geschichte, Rubrik „Filme“) 

Spuren meiner Familie in Niederschlesien. (www.youtube.com/rolandflade)








 
 
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