Der Kulturgeschichtliche Arbeitskreis Burggrumbach hat zwei weitere Infotafeln an ortsbildprägenden Bauwerken angebracht, und zwar am Milchhäusle und am gemeindlichen Thalbrunnen, der ortssprachlich Doul genannt wird. Die Bilder und Texte der Infotafeln dokumentieren wichtige Teile der Vergangenheit von Burggrumbach.
Das Milchhäusle von 1954 gibt Aufschluss über die Produktions- und Vertriebsstrukturen der Milchwirtschaft im 20. Jahrhundert und ist für das Ortsbild der fränkischen Dörfer immer noch charakteristisch.
Auch die anschaulich gestaltete Infotafel über den Thalbrunnen gibt einen historischen Einblick über den Bau und die Bedeutung der gemeindlichen Brunnen in der dörflichen Landwirtschaft. Der Brunnen dürfte vermutlich - wie auch der Burgbrunnen - im 15. Jahrhundert entstanden sein. Nach dem Bau der zentralen Wasserleitung 1956 wurde der Thalbrunnen zugeschüttet. Im Jahr 1985 haben ihn die Mitglieder des kulturhistorischen Arbeitskreises wieder freigelegt.
Beim Brunnenbau fertigte man ein Becken aus Holz oder Schichtsteinen, die sogenannte Brunnenstube oder Quellfassung. Sie sammelte das Quellwasser. Dabei unterschied sich die spätmittelalterliche Technik der hölzernen Einfassungen nur wenig von der römisch-keltischen Bauart.
Der Dorfbrunnen war eine soziale Einrichtung. Er war auch ein Treffpunkt, an dem sich Menschen begegneten. Oft warteten Burschen am Brunnen, bis die Mädchen zum Wasserholen kamen. Das Wasserholen war die Aufgabe von Frauen und Dienstboten. In Märchen und Volksliedern lebt diese Brunnenromantik weiter.
Für die neuen Infotafeln bedankte sich Bürgermeister Alois Fischer. "Die Schilder an den ortsbildprägenden Bauwerken im Dorf spiegeln nicht nur die geschichtliche und kulturelle Vielfalt unserer Heimat wider, sondern geben uns fundierte Informationen und dokumentieren wichtige Epochen unseres Dorfes", würdigte er das große kulturgeschichtliche Engagement der Mitglieder des Arbeitskreises.
"Es bleibt Ziel und Aufgabe unseres Arbeitskreises, dieses kulturelle Erbe zu bewahren", freute sich Vorsitzender Günter Dusel über die Anerkennung und darüber, dass wieder ein Teil der Burggrumbacher Geschichte nicht in Vergessenheit gerät.
Von: Irene Konrad (für den Kulturhistorischen Arbeitskreis Burggrumbach)