Noch zwei Wochenend-Runden, die allerdings noch mehrere Highlights laut Veranstalter versprechen, dann ist auch die zweite Auflage von "Kultur ausm Hut" im Park der Umweltstation am Nigglweg schon wieder Vergangenheit. Am vorletzten Wochenende geht es unter anderem um die Wiederentdeckung eines Würzburger Künstlers, der zu Lebzeiten die Musikwelt als "Teufelsgeiger" in Aufregung versetzte, inzwischen aber völlig in Vergessenheit geraten ist.
Los geht es aber am Donnerstag, 26. August, um 19 Uhr mit Swing-, Gypsy- und Latin-Sounds des Trios Retrophonix mit Rehan Syed (Gitarre, Gesang), Laurent FX (Gitarre, Gesang) und Camilo Goitia (Bass, Gesang). Mit Charme und musikalischem Können lass die drei alte und neue Lieder aus dem Chanson-, Latin- und Swing-Repertoire im akustischen Retro-Style der 30er- und 40er-Jahre neu aufleben.
Umweltspezifische Kompositionen mit der Jazzinitiative
Unter dem Titel "The Great Natural Jazzbook" präsentiert die Jazzinitiative am Freitag, 27. August, ein Programm mit umweltspezifischen Kompositionen aus Jazz und Pop, die speziell für diesen Abend arrangiert werden. Es spielen Tobi Schirmer (Drums und vielschichtige Sounds), Dirk Rumig (Gebläse), Anton Mangold (Sax, Harfe) und Simon Ort (Bass).
Am Samstag, 28. August, geht es um die Neu- bzw. Wiederentdeckung des Würzburger Geigenvirtuosen, Komponisten und Romanautors Jules Siber (1871-1943). Zu Lebzeiten galt der "Teufelsgeiger" als eine Wiedergeburt des Virtuosen Paganini und verzückte die Musikwelt mit seinem ekstatischen Geigenspiel. In seiner Heimatstadt kennt ihn heute so gut wie niemand mehr.
Ralph Philipp Ziegler, der Leiter des Kulturamtes der Stadt Offenbach, hat in den letzten Jahren auf Sibers Spuren geforscht und als Resultat die erste umfassende Siber-Biografie verfasst. Auszüge wird er erstmals an diesem Abend öffentlich vorstellen. Zusammen mit dem Würzburger Antiquar Daniel Osthoff wird er außerdem einen Auszug aus Sibers okkultem Roman "Inkubus" vortragen, der teilweise in Würzburg zur Zeit der Hexenverfolgung spielt. Höhepunkt des Abends werde laut Veranstalter die erste Live-Präsentation von Siber-Kompositionen, von denen keine Originalaufnahmen existieren, seit über 80 Jahren sein. Diese Aufgabe hat die junge Geigenvirtuosin Samira Spiegel übernommen, die sich der überaus schwer zu spielenden Stücke angenommen hat und sie erstmals vor Publikum aufführt – eine Weltpremiere.
Auch ein Vertreter der jungen Würzburger Singer/Songwriter-Szene
Die Hut-Woche beschließt am Sonntag, 29. August, mit Jakob abermals ein Vertreter der jungen Würzburger Singer/Songwriter-Szene. 2019 hat er sein erstes eigenes Album veröffentlicht, auf dem er fast alle Instrumente selbst spielt. Neben modernen Songs im Stil des Genres finden sich auf dem Album auch Elektrosongs.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei, die Veranstalter freuen sich aber über Spenden. Bei schlechtem Wetter fallen die Veranstaltungen ersatzlos aus. Essen und Getränke werden auf dem Veranstaltungsgelände nicht verkauft. Das Mitbringen von Speisen und Getränken ist jedoch ausdrücklich erwünscht. Auch sind keine Sitzmöglichkeiten vorhanden. Also sollten die Besucher Decken oder Klappstühle mitbringen. Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, dass die Corona-Abstandsregeln eingehalten werden müssen. Auf dem gesamten Gelände gilt Maskenpflicht. Am Sitzplatz kann die Maske abgenommen werden. Alle Veranstaltungen beginnen um 19 Uhr.