
Am verlängerten Fronleichnamswochenende war eine 35-köpfige Besuchergruppe aus Ochsenfurt zur ersten Bürgerfahrt in der toskanischen Kleinstadt Bibbiena zu Gast. Seit Jahren bestehen Kontakte zwischen Ochsenfurt und Bibbiena, die nun möglicherweise in eine offizielle Städtepartnerschaft münden sollen.
Wie der Städtepartnerschaftsverein mitteilt, stand unter anderem die Erkundung der historischen Altstadt Bibbienas und seiner Umgebung auf dem Programm. Dazu gehörte auch der Besuch in dem malerisch in einem Bergwald gelegenen Kloster Camaldoli.
Daneben fanden sich zahlreiche Gelegenheiten zum gegenseitigen Kennenlernen. So konnten bei einer abendlichen Aufführung die Mädchen der Ochsenfurter Prinzengarde das italienische Publikum begeistern, so dass bei den Gastgebern ein reges Interesse an der deutschen Art des Karnevals geweckt wurde.
Die Musikerin Astrid Eitschberger trat in unterschiedlicher Besetzung mit Freunden aus Bibbiena auf und vertiefte so die schon bestehenden musikalischen Kontakte. Das Ehepaar Christa und Ernst Mohr war trotz tropischer Temperaturen mit der Gautracht mit von der Partie, die von den Italienern wegen ihrer prächtigen Ausstattung bewundert wurde. Die Ochsenfurter Zuckerfee Selina Sönmez präsentierte sich zusammen mit der Symbolfigur aus Bibbiena, der Mea, deren Ursprung auf eine alte Sagengestalt zurückführt.
Am nachhaltigsten werden den Besuchern aus Ochsenfurt aber die vielen reichhaltig gedeckten Tische in Erinnerung bleiben, an denen es die Italiener verstehen, ihre Gäste zu verwöhnen, so der Partnerschaftsverein weiter. Bei entspannter Stimmung kam man sich dort über alle Sprachbarrieren hinweg näher.
Im Zusammenhang mit einer Wanderung auf der Via Romea vor vier Jahren sei eine erste Anfrage aus Bibbiena bezüglich einer Städtepartnerschaft an Ochsenfurt gerichtet worden. Beide Städte liegen an der mittelalterlichen Pilgerstraße. Seitdem waren sowohl Bürgermeister Peter Juks als auch sein Vorgänger Rainer Friedrich in Bibbiena zu Gast. Im vergangenen Jahr führte außerdem eine Bürgerreise aus Bibbiena nach Ochsenfurt. Begleitet von Fahnenschwenkern war Bibbienas Bürgermeister Daniele Bernardini zudem Anfang Mai beim Friedensfest in Ochsenfurt zu Gast.
In Kürze werde sich der Ochsenfurter Stadtrat nun mit der offiziellen Gründung einer Städtepartnerschaft beschäftigen, so der Partnerschaftsverein weiter. Partnerschaftliche Beziehungen unterhält die Stadt bisher zu Coutances in der Normandie, zu Wimborne im Süden Englands und zur sächsischen Stadt Colditz.